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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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auch schon alles aus den USA.« Er hielt inne, damit die anderen Zeit hatten, seine Informationen zu verdauen.
    »Was die übrige Welt betrifft, dürften Südafrika und Australien noch einigermaßen intakt sein. Über Lateinamerika ist uns nichts bekannt. Keiner von uns konnte genug Spanisch, und wenn wir einen Kontakt mit jemandem dort unten hatten, so war es nur für sehr kurze Zeit. Wir empfingen einige Wirtschaftssendungen, und soweit wir feststellen konnten, war eine Woche lang Revolution in Venezuela, und auch auf dem übrigen Kontinent gab es politische Probleme.«
    Jellison nickte. »Das überrascht mich nicht. Natürlich liegen ihre wichtigsten Städte an der Küste. Ich nehme nicht an, daß Sie wissen, wie hoch die Flutwelle auf der südlichen Halbkugel war.«
    »Nein, Sir, aber ich nehme an, sie war sehr hoch«, sagte Johnny Baker. »Diejenige, die Nordafrika traf, war mehr als fünfhundert Meter hoch. Wir haben sie gesehen, bevor sich die Wolkendecke schloß. Eine fünfhundert Meter hohe Wasserwand, die über Marokko hinwegfegte …« Er erschauerte. »Europa ist total zerstört. Ach, und all die Vulkane in Zentral- und Südamerika brachen aus. Der Rauch drang sogar durch die Wolken. Der ganze Feuerring ging los. Da gibt es Vulkane östlich von hier, irgendwo draußen in Nevada, glaube ich, und nördlich von hier Mount Lassen, Mount Hood und wahrscheinlich Rainier, eine ganze Menge in Nordkalifornien, Oregon und Washington.«
    Er fuhr fort, und während er sprach, wurde seinen Zuhörern klar, wie einsam sie waren. Imperial Valley in Kalifornien: vernichtet durch einen Hammerschlag in die Cortez-See, die bis zum Joshua Tree National Monument in den Bergen westlich von Los Angeles Wellen geschlagen hatte, Wellen geschlagen haben mußte. Palm Springs, Palm Desert, Indio und Twentynine Palms: dahin. Das Tal des Colorado River konnte man vergessen.
    »Und irgend etwas muß im Lake Huron eingeschlagen haben«, sagte Baker. »Wir sahen die üblichen spiralförmigen Wolken mit einem Loch in der Mitte, kurz bevor alles weiß wurde.«
    »Ist in diesem Land außerhalb Colorado noch etwas übrig geblieben?« fragte Al Hardy.
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte Baker. »Bei all dem Regen glaube ich, daß der Mittelwesten überschwemmt ist – keine Ernte, keine Beförderungsmittel, eine Menge Leute, die verhungern …«
    »Und die sich gegenseitig umbringen, um zu ergattern, was noch übrig ist«, sagte Al Hardy. Er schaute die anderen der Reihe nach an, und alle nickten zustimmend. Sie hatten mehr als Glück, daß sie den Senator hatten, und sie hatten ihre Ordnung, eine kleine Insel der Sicherheit in einer Welt, die nahezu ausgelöscht worden war.
    Warum gerade wir? fragte sich Harvey Randall. Johnny Bakers Bericht hatte ihn nicht wirklich überrascht. Er hatte sich das schon früher ausgerechnet. Da war die Sache mit dem Funkverkehr, und mit dem Rundfunkempfang, der dauernd gestört war.
    Durch die dauernden Störungen erschien es schier unwahrscheinlich, daß sie irgendwelche Meldungen empfangen konnten, doch zumindest gelegentlich hätte etwas durchsickern müssen, aber da war gar nichts, und das hieß, daß kein Sender mehr funktionierte.
    Aber es war etwas anderes, zu wissen , daß sie zu den wenigen Überlebenden gehörten.
    Was war mit der Welt geschehen? Eine Revolution in Lateinamerika, die eine Woche dauerte. Vielleicht war das die Antwort auf alle Fragen, die irgendwo in der Welt auftauchten. Was der Hammer und der chinesisch-russische Krieg übriggelassen hatten, das zerstörten die Überlebenden systematisch.
    Al Hardy brach das Schweigen. »Es sieht nicht danach aus, als käme die US-Kavallerie über die Berge geritten, um uns zu befreien.«
    Deke Wilson lachte bitter. »Die Armee besteht aus Kannibalen. Zumindest der Teil, den wir von ihr zu sehen bekamen.«
    »Wir müssen kämpfen«, sagte George Christopher. »Dieser verdammte Montross …« »George, Sie können nicht wissen, ob er im Amt ist«, sagte Al Hardy.
    »Wen juckt das? Ist er es nicht, dann ist es schlimm, dann haben eben diese verdammten Kannibalen das Sagen. Früher oder später müssen wir kämpfen, auch dann, wenn wir Deke Wilsons Leute auf unserer Seite haben.«
    »Ich bin dabei«, sagte Deke Wilson. »Sofern …«
    »Sofern was?« fragte Christopher, und seine Stimme klang plötzlich mißtrauisch. Wilson breitete die Hände aus, und Harvey konnte sich des Eindrucks nicht erwehren: Wilson war früher hochgewachsen und kräftig,

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