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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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über die Sozialpolitik in Washington. Dann ging Maureen ins Haus, löschte alle Lichter und tastete sich zu ihrem Platz zurück.
    Es war stockfinster. Randall fragte: »Warum haben Sie das getan?«
    Eine körperlose Stimme antwortete: »In wenigen Minuten werden Sie’s wissen.« Er hörte, wie sie sich wieder hinsetzte.
    Es war kein Mond da, und die Sterne gingen einer nach dem anderen auf. Doch allmählich sah er, was sie meinte. Als die Pleiaden über den Bergen aufgingen, erkannte er sie nicht. Der Sternhaufen war unglaublich hell. Die Milchstraße schimmerte, dennoch konnte er seine Kaffeetasse nicht sehen!
    »Es gibt Städter, die so was nie zu sehen bekommen«, sagte Maureen.
    »Ja, ich danke Ihnen.«
    Sie lachte. »Es hätte aber auch bedeckt sein können. Sie sehen, meine Macht ist begrenzt.«
    »Wenn man das könnte … Aber nein, das geht dann wohl doch nicht. Ich meine, wenn wir all den Wählern zeigen könnten, wie das ausschaut – all den wahlberechtigten Bürgern. Aber sie finden ja alles am Zeitungsstand, was sie brauchen. Den Sternenhimmel, bunte Bilder von Sternhaufen, schwarzen Löchern, Mehrfachsystemen und all dem, was sehenswert ist. Man müßte den Wähler hier herausfahren, mindestens ein Dutzend Mal, um ihm das alles zu zeigen. Dann erst würde er wissen, worum es geht. Hier ist alles vorhanden, wir brauchen nur die Hand auszustrecken.«
    Maureen streckte die Hand aus (diese nächtliche Vision hatte einiges dazu beigetragen) und nahm seine Hand. Sie schien etwas erschrocken und sagte: »Es würde kaum etwas nützen. Andernfalls würde ja die Genossenschaft der Farmer die NASA unterstützen.«
    »Wenn man aber noch nie so was erlebt hat … Ja, vielleicht haben Sie recht.« Er wußte, daß sie sich immer noch an den Händen hielten, doch jetzt mußte Schluß sein. »He, was halten Sie von Sternenreichen, von interstellaren Imperien?« Das war ein einigermaßen harmloses Thema.
    »Ich weiß nicht. Erzählen Sie mir etwas darüber.«
    Harvey streckte den Arm aus und lehnte sich hinüber, so daß sie an seinem Arm entlangblicken konnte. Dort, wo sich die Milchstraße verbreiterte und heller wurde, beim Sagittarius, lag die Achse der Galaxis. »In den meisten älteren Reichen findet der Kampf an dieser Stelle statt. Dort stehen die Sterne etwas dichter beieinander. Da liegt Trantor, und dort liegen die Hub-Welten. Obwohl es riskant ist, dort etwas aufzubauen. Manchmal stellt man fest, daß alle Kernsonnen explodiert sind. Die Strahlungswelle hat uns noch nicht erreicht.«
    »Wird die Erde nicht ständig überwacht?«
    »Freilich. Aber meistens hat dort ein großer Atomkrieg stattgefunden.«
    »Oh. Wahrscheinlich ist es eine dumme Frage, aber wo kriegen Sie Ihre Informationen her?«
    »Ich pflegte früher regelmäßig Science Fiction zu lesen. Dann, so um die zwanzig, hatte ich keine Zeit mehr dazu. Lassen Sie mal sehen: Die Reiche mit der Erde als Mittelpunkt sind noch verhältnismäßig bescheiden … nur ein winziger Bruchteil von hundert Milliarden Sonnen. Man kann da Riesenreiche aufbauen, ohne auch nur einen ganzen Arm der Galaxis zu erobern.« Er hielt inne. Der Himmel war so unglaublich lebendig!
    Fast war ihm, als erblickte er die Kriegsschiffe der Mules, die aus dem Sagittarius hervorschossen. »Maureen, es sieht alles so real aus!«
    Sie lachte. Jetzt konnte er ihr Gesicht erkennen, blaß und verschwommen. Er glitt auf die breite Armlehne ihres Sessels und küßte sie.
    Sie rückte zur Seite, und er glitt neben sie. Im Sessel war leicht Platz für zwei. Es gibt eben keine harmlosen Themen.
    Da war ein Moment, wo er sich hätte loslösen können, aber er ließ ihn gern verstreichen. Der Gedanke, der ihn zurückhielt, war: morgen – Sesam ! – bin ich wieder Harvey Randall.
    Im Haus herrschte rabenschwarze Finsternis. Sie führte ihn an der Hand, tastend und wissend in eins der Schlafzimmer. Sie entkleideten sich gegenseitig. Ihre Kleider sanken hin, und es war, als fielen sie aus dem Universum. Ihre Haut war warm, fast heiß. Für einen Augenblick.
     
    Als er aufwachte, herrschte graues Licht. Sein Rücken war kalt.
    Sie lagen umschlungen auf einem gemachten Bett. Maureen schlief ruhig und tief, ein kleines Lächeln auf den Lippen.
    Er fror. Sie wahrscheinlich auch. Sollte er sie wecken? Sein Gehirn, das nur langsam arbeitete, fand eine bessere Lösung. Er löste sich vorsichtig von ihr. Sie erwachte nicht. Er ging zur anderen Seite des Doppelbettes, raffte die Bettdecken zusammen,

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