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Luzifers Hammer

Luzifers Hammer

Titel: Luzifers Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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sein?«
    »Wie? Oh, sicher! Rick, warum haben Sie nicht schon früher was gesagt?«
    »Nun, Sie wissen, es ist eine heikle Angelegenheit.«
    Pjotr Jakows Gesicht war alles andere als geheimnisvoll. Bevor er jedoch explodierte, fragte Johnny: »Möchten Sie wirklich einen ernst gemeinten Vortrag über Rassenbeziehungen hören?«
    »Wie es Ihnen beliebt.«
    »Wie pinkelt Leonilla im freien Fall?«
    »Hm. Ich … verstehe.«
    »Sie verstehen was?« Leonilla zwängte sich durch die Doppelluke.
    »Nichts von Bedeutung«, sagte Johnny. »Es geht hier nicht um Staatsgeheimnisse.«
    Leonilla hielt sich an einer Handschlaufe fest und beobachtete die drei Männer. John Baker tippte Zahlen in einen programmierbaren Handcomputer ein, Pjotr Jakow grinste breit und betrachtete sie mit wachsender Bewunderung … aber allen gemeinsam war dieses breite Grinsen, dieser irritierende Ausdruck von Ich-weiß-etwas-was-du-nicht-weißt. »Ihre Ausrüstung ist großartig«, sagte der Kosmonaut. »Ich wüßte nicht, was wir im Weltraum besser machen könnten als Sie.«
    Delanty schien im Moment die Luft wegzubleiben. Baker sagte schnell: »Oh, dieser Taschenrechner stammt nicht von der NASA, er gehört mir.«
    »Ach! Sind die Dinger teuer?«
    »Einige hundert Dollar«, sagte Baker. »Hm, das ist eine Menge in Rubel, aber nicht, wenn man weiß, was die Leute hierzulande verdienen. Es ist etwa der Wochenlohn eines Durchschnittsverdieners. Und noch weniger für einen, der den Rechner tatsächlich brauchen kann.«
    »Wenn ich das Geld dafür hätte, wie lange würde es dann dauern, bis ich einen bekäme?« fragte Leonilla.
    »Zirka fünf Minuten«, sagte Baker. »Dort unten im Laden. Hier oben dürfte es etwas länger dauern.«
    »Gibt es diese … Dinger … etwa im Laden zu kaufen?«
    »Wenn Sie das Geld haben – schon. Oder wenn Sie kreditwürdig sind. Oder selbst dann, wenn Sie weniger kreditwürdig sind«, sagte Baker. »Wieso? Möchten Sie einen? Das läßt sich sicher organisieren. Pjotr, für Sie auch einen?«
    »Läßt sich das machen?«
    »Aber sicher. Keine Frage«, sagte Baker. »Ich werde den PR-Mann bei Texas Instruments anrufen. Sie werden ihnen zwei Stück als Werbegeschenk überreichen. Das hebt den Umsatz. Oder möchten Sie lieber einen Hewlett-Packard? Die Dinger haben zwar ein anderes System, aber sie sind schnell …«
    »Das ist es, was mir immer so absurd vorkommt«, sagte Pjotr.
    »Zwei Firmen, zwei Konkurrenten stellen das gleiche Produkt her. Das ist doch Verschwendung.«
    »Vielleicht ist es das«, sagte Rick Delanty. »Aber ich kann Sie in jeden x-beliebigen Elektronikladen im Land führen und Ihnen einen Rechner kaufen. Und außerdem sind die Produkte gut, weil jeder der beiden Konkurrenten versuchen wird, besser als der andere zu sein.«
    »Bitte keine Politik«, warnte Johnny Baker.
    Es herrschte ungemütliche Stille. Pjotr Jakow krebste hinüber zur UV-Kamera mit ihren Digitalanzeigen. Er streichelte sie zärtlich mit der einen Hand. »So genau. So kompliziert, und dazu diese komplexe Elektronik. Es ist wirklich ein Vergnügen, mit euren amerikanischen Geräten zu arbeiten.« Er machte eine Geste, die das ganze Hammerlab umfaßte, die Behälter mit den wachsenden Kristallen, die Kameras, Radar- und Aufzeichnungsgeräte. »Es ist großartig, was wir dank Ihrer ausgezeichneten Ausrüstung bei dieser kurzen Mission gelernt haben. So viel wie bei allen unseren bisherigen Sojusflügen.«
    »Nur so viel?« Leonillas Stimme klang sarkastisch. »Viel mehr als das.« Jetzt schwang plötzlich eine solche Bitterkeit in ihrer Stimme mit, daß die anderen drei erstaunt den Kopf hoben.
    »Unsere Kosmonauten gehen einfach auf Reisen. Als Passagiere, um zu beweisen, daß wir in der Lage sind, Menschen in den Weltraum zu schicken und sie heil wieder runterzubringen. Zu dieser Mission haben wir nichts weiter beigetragen als Verpflegung, Wasser und Sauerstoff – und diesen Start zu Ihnen beiden.«
    »Einer mußte doch das Essen bringen«, sagte Rick Delanty besänftigend. »Es ist wirklich ausgezeichnet!«
    »Ja, aber es ist auch alles, was wir mitgebracht haben. Wir hatten einmal ein Raumfahrtprogramm …«
    Jakow unterbrach sie auf russisch, das sich wie der Feuerstoß einer Maschinenpistole anhörte. Er sprach so schnell, daß weder Johnny noch Rick ihm folgen konnten, doch was er sagte, war eindeutig.
    Sie antwortete mit einer kurzen, scharfen Silbe und fuhr dann fort. »Die Grundlage des Marxismus ist die Objektivität, nicht

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