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Luzifers Kathedrale

Luzifers Kathedrale

Titel: Luzifers Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein können.
    Das war sie nicht. Man hatte sie entweiht, und andere Mächte hatten die Kontrolle übernommen.
    Luzifer!
    Ausgerechnet er. Er oder es, es blieb sich gleich. Er war das absolut Böse, gegen das kein Mensch ankam, denn das hatte ich persönlich bereits erlebt. Wer ihn anschaute, der verging. Er zeigte sich auch nicht in einer besonders schrecklichen Gestalt. Dennoch war sein fast normales Aussehen schlimmer als alles andere.
    Denn es gab nur die Kälte in ihm. Keine Hoffnung und keine Liebe in seinem Gesicht. So wie es sich zeigte, wohnte darin die Unmenschlichkeit, die Lüge und der Wegweiser in die ewige Verdammnis.
    Ausgerechnet ihm war diese Kathedrale geweiht worden. Großer Gott, was musste hier passiert sein...
    Ich fand es nicht heraus. Es war vergessen, aber nicht richtig verschwiegen, denn es wirkte noch bis in die heutige Zeit hin nach, sonst wäre Ian Warren nicht gestorben.
    Wir hatten nichts gesehen und nichts Verdächtiges entdeckt. Eigentlich hätten wir die Kirche jetzt verlassen können, aber irgendetwas hielt mich davon ab.
    Ich konnte es selbst nicht genau erklären. Es mochte am Kreuz liegen, dessen Erwärmung blieb.
    Und dann passierte doch etwas. Ich hatte es nicht gesehen, es war meinem Freund Bill aufgefallen.
    »John – da, an der Decke!«
    Ich fuhr herum, und blickte in die Höhe. Mein Standort war günstig, von der Galerie aus konnte ich praktisch durch das gesamte Kirchenschiff schauen. Ich hielt auch den Blick gegen die Decke gerichtet und dachte im ersten Moment, dass Bill einer Lichttäuschung aufgesessen war. Wobei es mit Licht nicht unbedingt viel zu tun hatte, sondern mehr mit dem Gegenteil davon, mit einem Schatten.
    Und der huschte unter der Decke hin und her.
    Bereits beim ersten Hinschauen war ich alarmiert. Es gab für mich keine sichtbare Quelle, die den Schatten produziert hätte. Er war einfach vorhanden und schien sich aus dem Gestein gelöst zu haben. Noch huschte er darüber hinweg, und er zitterte auch innerhalb seiner Bewegungen.
    Seine Form war für mich nicht unbedingt zu erkennen, da sie innerhalb von Sekunden ständig wechselte. Es war einfach nur ein schnelles Hin und Her, doch ich fragte mich, warum dieser verdammte Schatten entstanden war, denn es gab kein Licht.
    Er nahm nur ein bestimmtes Gebiet an der grauen Decke ein. Da ich mich auch durch die hektischen Bewegungen nicht nervös machen ließ, glaubte ich auch, in ihm etwas zu erkennen.
    War der Schatten ein Tier?
    Der dunkle Körper jedenfalls wies darauf hin. Von ihm stachen auch kurze Arme oder Beine ab, und ich glaubte sogar, Krallen zu erkennen. Noch wirbelte er lautlos unter der Decke entlang, aber ich richtete mich innerlich auf eine Veränderung ein.
    Und die gab es.
    Plötzlich war der Schatten kein Schatten mehr. Er huschte in meine Richtung, löste sich dabei von der Decke, sprang schräg nach unten, und auf dem Weg zu seinem neuen Ziel geschah auch das für mich Unwahrscheinliche.
    Aus dem Schatten wurde eine Gestalt, ein Tier – nein, verdammt, ein Monster. Ein echsenhaftes Etwas mit langem Schwanz und breitem Maul, das genau auf mich zuflog...
    ***
    Die Männer waren sehr schnell zusammengetrommelt worden und versammelten sich im alten Spritzenhaus der Feuerwehr. Der Reihe nach betraten sie den Bau, sagten nichts, schlossen nur die Tür und stellten sich an den Wänden auf wie Schulkinder.
    Obwohl sie sich schon alle seit der Kindheit kannten, wechselten sie keine Blicke. Es hatte den Anschein, als wären sie dabei, auf etwas Bestimmtes zu warten.
    Einer hatte die Vorhänge vor die beiden Fenster gezogen. Es war nicht ganz dunkel, noch immer floss etwas Helligkeit in den Raum, aber das war nicht der Rede wert.
    Sie waren alarmiert worden. Keiner von ihnen hatte sich umgezogen, und so trug noch jeder seine Arbeitskleidung.
    Minuten verstrichen. Niemand sprach. Nur das Atmen war zu hören. Hin und wieder auch ein Räuspern oder Hüsteln. Sie alle warteten darauf, dass sich die Tür noch einmal öffnen und eine bestimmte Person das Haus betreten würde.
    Das war der Fall. Noch einmal wurde die Tür geöffnet. Zuerst sehr vorsichtig, dann aber mit einem Ruck. Ein Schwall Helligkeit fiel in das Dämmern hinein, und mit dem Licht trat der Mann ein, auf den alle gewartet hatte.
    Luke Plummer war ein großer Mann, der an seinem Übergewicht trug. Der mächtige Bauch stand wie eine Kugel vor, und die dicke Jacke, die er trug, würde sich kaum schließen lassen. Auch der Gürtel der Hose

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