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Luzifers Kathedrale

Luzifers Kathedrale

Titel: Luzifers Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hing unter dem Bauch, und an den Füßen trug er schwere Arbeitsschuhe.
    Plummer hatte ein breites Gesicht mit einem fleischigen Kinn. Als er stehen blieb und seine flache Schirmmütze abnahm, waren stoppelige, eisgraue Haare zu sehen. Ebenso eisig wie die kleinen Augen über dicken Fleischwülsten.
    Plummer blickte kurz in die Runde, bevor er nickte und dann die Stimme erhob. Er brauchte nicht laut zu sprechen, jeder konnte ihn hören.
    »Mir ist zu Ohren gekommen, dass zwei Männer in den Ort gekommen sind und nach der Kathedrale gefragt haben.«
    »Ja, das stimmt. Ich habe es sofort weitergegeben.«
    »Gut, sehr gut.« Plummer legte eine Pause ein und drehte sich dabei auf der Stelle. »Ihr alle wisst, was das zu bedeuten hat. Ihr könnt euch noch an diesen Schnüffler erinnern, der ebenfalls nach der Kathedrale gefragt hat – oder?«
    Der Mann erntete ein allgemeines Nicken.
    »Wir haben bei diesem Warren reagiert, meine Freunde, und wir werden auch bei diesen beiden reagieren. Wir müssen es tun, und ihr wisst, was das bedeutet.«
    »Zwei weitere Tote mehr!«
    »Ja, genau. Aber besser sie als wir. Man soll Luzifer’s Kathedrale in Ruhe lassen. Niemand darf sie stören, erst recht keine Fremden. Wir sind so etwas wie die Hüter und Bewahrer. Wir haben es bisher geschafft, und das soll auch in Zukunft so bleiben. Nur werden wir diesmal anders vorgehen. Wir fahren die Leichen hinaus aufs Meer, und dort werden wir sie versenken. Wenn man sie sucht, wenn man nach ihnen fragt, sind sie nie hier im Ort gewesen. Ist das klar?«
    »Ja, wir haben verstanden.«
    »Hat sie jemand verfolgt?«
    Der Jüngste in der Runde hob einen Arm. »Ich.«
    »Und?«
    »Sie sind hingefahren. Ich habe ihr Auto gesehen. Als ich Bescheid wusste, habe ich mich auf mein Bike gesetzt. Sie haben mich nicht gesehen. Ich stand in guter Deckung.«
    »Gingen Sie auch in die Kathedrale?«
    »Bestimmt. Sie parkten ja nicht weit davon entfernt.«
    Plummer nickte. »Denkt daran, dass wir ihren Wagen auch noch verschwinden lassen müssen.«
    »Das wird kein Problem sein«, behauptete jemand aus der Runde.«
    »Und wann gehen wir los?«, wollte ein anderer wissen.
    »Bei Anbruch der Dämmerung«, erklärte Plummer. »Und wir werden den Wagen mit der Kohle mitnehmen, wie schon einmal. Sie müssen auf eine bestimmte Art und Weise sterben, sonst hat alles keinen Sinn.«
    Niemand sprach dagegen. Alle versammelten Männer wussten genau, was sie ihrem Ort schuldig waren.
    Luke Plummer war zufrieden. »Geht jetzt wieder. Wir treffen uns dann an der verabredeten Stelle...
    ***
    Lena McBell schob ihren leeren Teller zur Seite. »Wolltest du dich nicht um die Schafe kümmern?«
    Innerhalb des Barts verzogen sich die Lippen des Schäfers zu einem schmalen Lächeln. »Ja, das hatte ich eigentlich vor.«
    »Aber...«
    Er rieb seine Augen. »Später.«
    Lena konnte ihn verstehen. Für beide war es eine schlimme Nacht gewesen. Sie hatten nebeneinander gelegen und nicht einschlafen können. Zu sehr drehten sich ihre Gedanken um das Erlebte. Sie rechneten auch damit, überfallen zu werden, aber niemand hatte sich dem Haus genähert, und auch die beiden Hunde hatten nicht angeschlagen. So waren sie schließlich erst in den Morgenstunden eingeschlafen und hatten fast bis zum Mittag im Bett gelegen.
    Lena saß neben ihrem Mann und streichelte wieder dessen Handrücken. »Bitte, Julian, wenn ich dir helfen kann, sag es. Rede. Ich werde alles dafür tun.«
    »Danke, das ist lieb. Aber ich glaube nicht, dass du mir helfen kannst, meine Liebe.«
    »Aber du hast Probleme.«
    »Ja, die habe ich.«
    »Wir sollten darüber sprechen.«
    Julian McBell, der mehr Haare im Gesicht hatte als auf dem Kopf, strich dort über eine kahle Stelle hinweg. »Was bringt es? Hier geschieht etwas, das wir nicht fassen können. Das über unseren Verstand hinausgeht, Lena.«
    »Du bist immer noch der Meinung, dass du dieses Monster in der Kathedrale gesehen hast?«
    Fast böse schaute er sie an. Das Leben hatte Spuren in Lenas Gesicht hinterlassen. Sie sah verhärmt aus, aber die Augen, so herrlich braun, waren noch immer wunderschön.
    »Ich habe mir nichts eingebildet. Und das Gleiche wird möglicherweise auch dieser Fremde gesehen haben, der dann getötet wurde.«
    Sie nickte vor sich hin. »Auch du hast den Polizisten nicht die Wahrheit gesagt, als sie dich gefragt haben.«
    »Kenne ich sie denn?«
    »Du gehst davon aus, dass...«
    »Hör auf zu reden, Lena. Es bringt wirklich nichts, das musst

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