Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
eine Ironie an sich. Diese Lage machte, dass ihre ohnehin schon vollen, erregenden Lippen sich nach außen wölbten, noch praller erschienen, und verlieh ihrem Gesicht ein süßes, molliges Aussehen. Ihre Augen waren natürlich geschlossen, aber es gab eine Sache, an die er sich ganz genau erinnerte: das tiefe Violettblau ihrer Augen, mit einem schwarzen Ring darum und ein paar dunklen Einsprengseln.
    Langes, glänzendes Haar, so schwarz wie Kohle, schmiegte sich um ihr Gesicht und ihren Hals und fiel dann zwischen ihnen zu einem kleinen See auf dem Bett. Er streckte die Hand aus, um zu prüfen, ob es auch so seidenweich war, wie es aussah.
    Ja.
    Er konnte den Schatten ihrer Brüste erkennen, wo sie hinter dem tiefen Ausschnitt ihres Nachthemds hervorlugten, ihre sanfte Wölbung, wo sie sich gegen die Matratze aneinander pressten. Ein erregender Schauer erfasste Chas tief in der Magengrube, aber er ignorierte das.
    Das hier war Narcise Moldavi.
    Er war im Bett mit einem Vampyr – und noch dazu war es eine, die er hatte töten wollen, irgendwann einmal.
    Vorsichtig setzte Chas sich auf, und ihm fiel auf, dass Narcise auf der Seite des Betts schlief, die am weitesten von der Stelle entfernt war, wo die Sonne sich ins Zimmer ergießen würde, und er fühlte die Überbleibsel der Schmerzen und Qualen an seinem ganzen Körper. Seinem nackten Körper.
    Mit der Erinnerung an den Schmerz kehrten auch andere Erinnerungen an ihn zurück ... Cezar Moldavi und seine Metallspieße und der glühende Schürhaken ... der Schwertkampf zwischen ihm und Narcise ... die Rauchbombe, die fast so gut funktioniert hatte wie bei ihren Testversuchen ... vielleicht war sie bei der Kanalüberquerung ein wenig feucht geworden.
    Danach war alles wieder etwas verschwommen. Er erinnerte sich, dass alles sich etwas verlangsamte, dass es dunkel und rot gewesen war, an Schmerz und fürchterliche Pein bei jeder Bewegung, wie die Welt irgendwie kippte und sich zu drehen begann. Da waren auch Momente, in denen er gerannt war, vorangestolpert, für eine halbe Ewigkeit und noch länger ... ein paar Treppen hoch...
    Hier hinein, in dieses Zimmer.
    Und hier wurde alles dunkler und heißer, und seine Erinnerungen vermischten sich mit Träumen und Alpträumen. Er schloss die Augen und sah ein Bild von Narcise, wie sie nackt und glänzend aus einer Badewanne stieg ... dort, in der Ecke da ... von ihr mit rotgoldenen, heißen Augen, ihre Zähne lang und weiß und tödlich ... Blut ... da war Blut und Schmerz, und im Kopf hatte er auch noch ein Bild von ihr auf jemandem, wie sie ihre Zähne in ihn schlug...
    Neben ihm bewegte sich Narcise, und dann öffnete sie die Augen.
    Als sie sah, dass er wach war, setzte sie sich abrupt auf. „Sie sind am Leben.“ Ihre Augen waren weit aufgerissen, vor Schock und vor Freude, was sie sogar noch schöner machte, wie ihr die Haare da um die Schultern und an das dünne, weiße Nachthemd flogen.
    Chas spürte, wie sich noch etwas in seinem Magen löste, tief drin und wie ein Schauer. Sie war hier vor ihm, sie war wunderschön und erregend, und sie waren allein. Er war nicht so schwach, dass er nicht zu ihr hinüberreichen könnte, sie an sich ziehen–
    Er bannte diese Vorstellung aus seinen Gedanken. Sie war ein Vampyr , sie würde ihm ihren Willen aufzwingen, ihn locken, ihn einlullen ... ihn verführen ... ihn in die finstere Welt des Teufels zerren.
    „An vieles erinnere ich mich nicht“, sagte er.
    „Sie wären fast gestorben“, sagte sie. „An einer Infektion. Es kam ein Arzt, mehr als einmal, aber auch er war sich nicht sicher, ob Sie überleben würden.“
    Chas sank wieder rückwärts auf das Bett zurück und erinnerte sich an noch mehr. Die unerträglichen Schmerzen an seiner Seite, die kühlen, umsichtigen Hände, die sich um seine Wunden kümmerten, der Nebel aus Hitze und Verwirrung, der dann folgte, Narcise... Er unterbrach seine Gedanken da, weil er Angst hatte, wohin sie ihn führen könnten. Es war unmöglich, sie nicht attraktiv zu finden.
    Er presste die Lippen zusammen. So lief doch Luzifers Spiel, oder etwa nicht? Sie war aus gutem Grund unwiderstehlich.
    „Welcher Tag ist heute? Wie lange bin ich – sind wir schon hier?“, fragte er stattdessen.
    „Fast eine Woche“, erzählte sie ihm.
    „Eine Woche?“ Schock und Sorge ließen ihn fast wieder hochfahren. „Es ist eine Woche her, seit wir Ihrem Bruder entkommen sind?“
    Narcise nickte.
    Jesus Christus, Corvindale würde außer sich sein vor

Weitere Kostenlose Bücher