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Lycana

Lycana

Titel: Lycana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Leopold abwesend.
    »Lass uns weiterüben!«, drängte Alisa. »Wir müssen es länger schaffen und dann jeder für sich, wenn es uns in den Höhlen von Nutzen sein soll. He! Was ist mit dir?«
    Franz Leopold schüttelte sich, als erwache er aus einer Trance. Am Ende der Nacht hatten es zwar nur wenige der Erben geschafft, sich die so fremdartigen Sinne einer Fledermaus zunutze zu machen, dennoch waren Catriona, Ainmire und Ciarán mit ihren Schützlingen zufrieden - sie machten Fortschritte.
    Alisa und Franz Leopold konnten sich nun mithilfe ihres pelzigen Begleiters in tiefster Schwärze sicher bewegen - allerdings nur gemeinsam… Sobald sie es alleine versuchten, verloren sie das Tier nach wenigen Schritten und es flatterte davon.
    Als Alisa dem Nosferas davon berichtete, grinste Luciano befreit: »Dann seid ihr nicht besser als wir. Ich kann es auch nur mit Ivy zusammen.«
    »Nur mit dem Unterschied, dass Ivy es auch alleine beherrscht.«
    Den Rest der Nacht durften sie nach eigenem Gutdünken verbringen, allerdings verbot ihnen Donnchadh, die Höhle zu verlassen. Während die meisten der Lycana und der fremden Servienten sich aufmachten, um zu jagen, saßen die Erben in der großen Höhle um das Torffeuer zusammen. Tammo machte sich schon bald mit Joanne und Fernand auf, um noch mehr Bärenzähne zu suchen. Die drei verschwanden in einem schmalen Gang.
    »Ich finde, wir könnten uns hier unten ruhig auch ein wenig umsehen«, schlug Alisa vor. »Es gibt doch sicher noch viel mehr zu erforschen als den einen Weg zu dieser Halle, oder nicht?«
    Ivy nickte. »Aber sicher. Wenn ich mich mit Luciano zusammentue und du dich mit Franz Leopold, dann dürften wir keine Schwierigkeiten bekommen.«
    Alisa und Leopold zogen eine Grimasse. Doch während der Dracas noch mit seinem Schicksal haderte, hatte Alisa bereits eine Fledermaus gerufen.
    »Dann lasst uns gehen«, sagte sie mit vor Abenteuerlust funkelnden Augen. Ivy übernahm mit Luciano an der Hand die Führung. Sie war zwar auch durch ihre Gedanken mit ihm verbunden, doch wenn sie ihn berührte, war es für ihn einfacher, die Bilder, die sie ihm sandte, zu erfassen. Vielleicht hätte Luciano diese Hilfe nicht gebraucht, doch sowohl Franz Leopold als auch Alisa argwöhnten, dass er sich absichtlich hilfloser stellte, als er war, um die Irin nicht loslassen zu müssen. Beide mochten sie den Gedanken nicht sonderlich. Alisa und Franz Leopold dagegen wahrten einen möglichst großen Abstand voneinander, um sich nicht versehentlich zu berühren. Die Verschmelzung ihrer Gedanken und Sinneseindrücke war schon seltsam genug.
    Staunend folgten sie den Gängen der Höhle, die sie in ein verwunschenes Labyrinth führten. Immer wieder trafen sie auf den Höhlenfluss, kleine Bäche, die über Kaskaden sprangen, Wasserfälle oder tiefe, glasklare Seen, die man zuweilen nur durchqueren konnte, wenn man unter der sich herabsenkenden Decke hindurchtauchte. Da es auf trockenem Wege noch so viel zu entdecken gab, verzichteten die Vampire vorläufig auf Tauchversuche. Sie kamen durch niedere Gänge, in denen sie sich auf die Knie hinablassen mussten, und dann wieder durch Spalten, die so hoch waren, dass sie nicht einmal das Echo der Fledermaustöne zurücksandten. Ein paar Mal mussten sie über Verstürze hinwegklettern. Mannshohe Felsen waren von der Decke heruntergepoltert und hatten sich in einem wüsten Durcheinander ineinander verkeilt. Danach verengte sich die Höhle wieder zu einem Gang, in dem man gerade noch aufrecht gehen konnte.
    »Kann jemand mal Licht machen?«, bat Alisa, als sie wieder einmal an einem unterirdischen See standen, in den der Gang sich absenkte, bis er unter der Wasseroberfläche verschwand. Ivy entzündete die kleine Binsenlampe, die sie mitgenommen hatte. Seymour senkte die Nase und roch an den Steinen, die knapp über die Oberfläche ragten.
    »Was ist?«, fragte Luciano.
    »Irgendjemand war hier und es ist noch nicht lange her«, sagte Alisa und sog prüfend die Luft ein.
    »Keiner von uns«, meinte Ivy nach einer Weile und starrte auf das Wasser.
    »Es ist trüb!«, stellte Alisa fest. »Meinst du, dort ist jemand durchgetaucht?«
    »Vielleicht, aber es gibt keine nassen Fußspuren«, sagte Ivy langsam. Sie sprach ein paar schnelle Worte auf Gälisch zu Seymour.
    »Das heißt, er ist von hier auf die andere Seite geschwommen«, stellte Franz Leopold fest.
    »Gibt es noch Bären oder Wölfe hier unten?«, wollte Luciano wissen. »Ich finde, es liegt so

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