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Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde

Titel: Lydia Strong 01 - Im Herzen die Sünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Unger
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aber bestimmt:
    »Pater, hier geht es um Mord. Wenn Sie möchten, komme ich mit einem gerichtlichen Beschluss wieder.«
    »Nein, nein, nicht nötig.« Pater Luis stand auf. »Ich muss kurz ins Büro. Natürlich habe ich nicht von allen, die zu uns in die Messe kommen, eine Adresse.«
    Als er gegangen war, drehte Morrow sich zu Jeffrey um. »Draußen habe ich niemanden gesehen. Keine Autos außer unseren und dem Van der Kirche.«
    »Ich habe nicht gemerkt, dass außer Mrs Mancher noch jemand hier war. Sie kommt jeden Morgen zum Beten«, sagte Juno.
    »Standen noch weitere Autos auf dem Parkplatz, als wir eingetroffen sind?«, fragte Jeffrey Lydia und Morrow.
    »Nein, da war niemand«, sagte Lydia, und Morrow nickte zustimmend.
    Der Priester kam mit ein paar kopierten Seiten zurück, die er Jeffrey überreichte.
    »Danke, Pater. Lydia, möchtest du noch irgendetwas fragen?«
    »Ja. Eine Sache noch, Pater. Fährt jemand in dieser Gemeinde einen grünen Minivan?«
    Der Priester lachte.
    »Nun ja, ich. Ich fahre einen grünen Dodge Caravan.«
    Die drei starrten ihn an.
    »Aber er ist seit letzter Woche in der Werkstatt, deswegen habe ich für alle offiziellen Termine den Kirchenvan genommen. Meiner ist alt, und das Getriebe hakt«, sagte er und fügte unsicher hinzu: »Das Modell gibt es ziemlich oft.«
    »In welcher Werkstatt ist der Wagen?«, fragte Morrow. »Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, aber wir müssen der Sache natürlich nachgehen.«
    »In der Stadt, bei Amoco. Ich werde dort anrufen und Ihren Besuch ankündigen.«
    »Fällt Ihnen noch jemand ein?«, fragte Morrow.
    »Nein, aber ich werde die Augen offen halten.«
    Der Priester war freundlich und wollte ihnen helfen, aber Lydia wurde das Gefühl nicht los, dass er etwas zu verbergen hatte. Dass er einen grünen Minivan fuhr, irritierte sie. Sie ging alle Möglichkeiten durch. Deckte er womöglich jemanden? Hatte er etwas mit den Verbrechen zu tun? Sie betrachtete ihn – seinen mitfühlenden Blick, seine großen und doch weichen Hände, den kleinen Bauchansatz. Nein, undenkbar.
    »Pater, haben Sie irgendwelche fremden Personen bemerkt? Kommen Besucher zum Gottesdienst, die Sie nicht kennen?«, fragte sie. »Hat sich jemand auffällig verhalten?«
    Lydia sah das Flackern in seinen Augen. Er wollte etwas sagen, überlegte es sich dann aber anders.
    »Nein, alle Gemeindemitglieder sind mir seit Jahren persönlich bekannt. Die meisten kenne ich seit ihrer Kindheit.«
    »Und was ist mit dem Mann, den ich eben hier gesehen habe?«, fragte Jeffrey. »Groß und breitschultrig, mit dunkelblonden Haaren. Er trug einen beigen Arbeitsoverall. Er machte auf mich einen etwas … na ja, zurückgebliebenen Eindruck. Haben Sie einen ehrenamtlichen Helfer, auf den diese Beschreibung passt?«
    »Ja, Benny. Er besucht diese Schule nicht, obwohl er tatsächlich leicht behindert ist. Seine Mutter behauptet, er sei geistig auf dem Stand eines Zwölfjährigen. Er kommt manchmal vorbei und hilft in der Kirche. Am liebsten arbeitet er im Garten. Sein Name und seine Telefonnummer stehen auf der Liste, die ich Ihnen kopiert habe. Benjamin Savroy.«
    »Danke für Ihre Zeit«, sagte Jeffrey und schüttelte dem Priester und Juno die Hand. »Wahrscheinlich sehen wir uns bald wieder.«
    Auch Lydia verabschiedete sich.
    »Pater Luis, Juno – bitte melden Sie sich bei uns, falls Ihnen noch etwas einfällt. Egal, wie unwichtig es Ihnen erscheint.«
    Die drei verließen die Kirche, in der es wieder still wurde. Ihre Anwesenheit wirkte immer noch nach, selbst als Juno ihre Autos davonfahren hörte. Lydias Duft hing in der Luft und mischte sich mit dem Geruch von Holz, Kerzenwachs und Weihrauch.
    Juno hatte der Befragung seines Onkels stumm gelauscht. Er spürte deutlich, dass den Vermissten etwas Furchtbares zugestoßen war. Bestimmt war ihnen dasselbe widerfahren wie der armen Maria. Aber Juno war kein emotionaler Mensch. Obwohl er sich sehr gut in andere hineinversetzen konnte und ihn das Schicksal dieser Menschen betroffen machte, rührte es ihn, anders als seinen Onkel, nicht zu Tränen. Junos innerer Frieden, sein Herz und sein Glaube an Gott und die Ordnung des Universums waren unerschütterlich. Wie sehr die Menschen auch litten, Juno wusste, dass alle Geschöpfe Teil eines Plans waren, Gottes großen Plans. Irgendwann würden die Schmerzen verblassen und der Plan zutage treten. Die Bibel hatte es ihm verraten und sein Herz.
    Während des Gesprächs war am Rand seines Bewusstseins ein

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