LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)
erleichtert.
»Ich habe aufregende Neuigkeiten, Mädels«, verkündete Madeline. »Wir geben am Freitagabend eine Party.«
»Ehrlich?«, fragten die Twitter-Zwillinge wie aus einem Mund und zückten eilig ihre iPhones, um ihre ergebenen Follower darüber zu informieren. »Wo?«
»Das teilen wir euch schon noch rechtzeitig mit«, sagte Madeline geheimnisvoll. »Ich sage es vorerst nur Sutton, Char und Laurel.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Gabby und Lili vorwurfsvoll an. »Es wird sehr exklusiv und wir wollen nicht erwischt werden. Und ihr seid nicht gerade gut darin, Geheimnisse zu bewahren, stimmt’s?«
Gabby zog ihre berühmte Schnute.
»Wenn du meinst«, sagte Lili mit einem dramatischen Seufzer.
Laurel warf die Überreste ihrer Brezel in einen Mülleimer. Sie schloss die Schnalle ihrer Tasche und sagte: »Wie können wir helfen? Und was ist der Dresscode? Sommerkleidchen?«
Madeline trank einen Schluck Limettenwasser. »Es fängt um zehn an, aber wir müssen früher dort sein, um alles vorzubereiten. Für Essen und Getränke sorgen Char und ich. Laurel, du kümmerst dich um die Gästeliste, und du stellst eine Playlist zusammen, Sutton. Und der Dresscode? Hm, vielleicht Shorts, hohe Hacken und ein schickes Top? Auf jeden Fall brauchen wir neue Sachen. Also auf zum Shopping.«
Sie packte Emmas Hand und zog sie hoch. Emma lächelte. Sie freute sich darüber, dass Madeline ihr einen Olivenzweig entgegengestreckt hatte. Die Mädchen gingen zu einer Boutique namens Castor and Pollux . Als sie den Laden betraten, kitzelte sie der Duft von neuen Kleidern und süßem Parfüm in der Nase.
Schaufensterpuppen mit leerem Blick waren mit Faltenröcken aus Chiffon und Tweedblazern ausstaffiert. Schuhe mit himmelhohen Absätzen standen an den Wänden aufgereiht.
»Die hier würden dir super stehen, Sutton«, sagte Charlotte und hielt eine silberne Keilsandale hoch.
Emma nahm sie ihr aus der Hand und checkte unauffällig den Preis. Vierhundertfünfundsiebzig Dollar? Sie versuchte, ihre Zunge nicht zu verschlucken und setzte den Schuh vorsichtig wieder ab. Obwohl sie schon seit einem Monat hier lebte, hatte sie sich immer noch nicht daran gewöhnt, wie sorglos Suttons Freundinnen beim Einkaufen die Kreditkarten glühen ließen. Jedes einzelne Kleidungsstück in Suttons Schrank kostete etwa so viel, wie Emma normalerweise im Jahr für Klamotten ausgab. Und zwar nur in einem guten Jahr – als sie vierzehn gewesen war, hatte sie sich gar keine neuen Kleider leisten können. Ihre damalige Pflegemutter Gwen, die in einer winzigen Stadt dreißig Meilen vor Las Vegas lebte, bestand darauf, die Kleider ihrer Pflegekinder auf ihrer uralten Singer-Nähmaschine selbst zu nähen. Sie hielt sich für eine verkappte Modedesignerin. Aber leider stand sie auf Mittelalter-Romantik, was bedeutete, dass Emma in der achten Klasse lange Samtröcke, cremefarbene Schößchenblusen und geerbte Birkenstocks tragen musste. Es verstand sich von selbst, dass sie nicht gerade das beliebteste Mädchen der Cactus Needles Middle School gewesen war. Nach dieser traumatischen Erfahrung hatte sie sich immer Jobs gesucht, um wenigstens genug Geld für ihre Grundausstattung zu haben.
Lili ging zu einem Tisch, auf dem papierdünne T-Shirts und Hemdchen lagen, während Gabby auf die Kleiderständer mit den Polohemden zuschoss. Charlotte steuerte Emma zu einer Reihe Minikleider und zeigte auf ein lavendelfarbenes. »Die Farbe würde gut zu deinen Augen passen«, sagte sie.
Die Mädchen trafen sich in dem durch Vorhänge abgeschirmten großen Umkleidebereich, der mit vier Dreifachspiegeln ausgestattet war. Als sie ihre Miniröcke und fließenden Tops anprobierten, tat es ihnen ein Dutzend identischer Kopien gleich.
»Das sieht toll aus, Mads«, sagte Emma und musterte den limettengrünen Baumwollrock, den Madeline angezogen hatte. Er betonte ihre langen, schlanken Ballerinabeine.
»Den solltest du auf jeden Fall kaufen«, sagte Charlotte.
»Das geht nicht«, murmelte Madeline.
»Wieso nicht?« Eine Falte erschien auf Charlottes Stirn. »Hast du nicht genug Geld? Dann kaufe ich ihn dir.«
Madeline stieg aus dem Rock. »Der sieht an mir doof aus.«
»So ein Quatsch!« Charlotte hob den Rock auf. »Ich kaufe ihn dir auf jeden Fall.«
»Lass es bitte, Char«, bat Madeline mit scharfem Ton. »Mein Dad wird mir niemals erlauben, ihn zu tragen. Er findet ihn garantiert viel zu kurz.«
Charlotte ließ den Rock sinken und presste
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