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LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)

Titel: LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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Zwischenzeit würde sie nur noch Dinge tun, auf die sie stolz sein konnte – selbst wenn sie dadurch weniger wie Sutton wirkte.
    Emma stand auf und umarmte Mrs. Mercer. »Danke, Mom. Du hast genau die richtigen Worte gefunden.«
    Mrs. Mercer erwiderte ihre Umarmung, lehnte sich dann zurück und betrachtete erstaunt das Mädchen, das sie für ihre Tochter hielt. »Du dankst mir doch sonst nie, wenn ich dir einen Rat gebe.«
    »Dann hätte ich es schon viel früher tun sollen.«
    Meine Mom packte Drake am Halsband und führte ihn die Treppe hinauf. Ich verspürte Gewissensbisse. Nach dem zu urteilen, was meine Mom da gerade gesagt und was ich selbst über mein Verhältnis zu meinen Eltern herausgefunden hatte, hatte ich zu meinen Lebzeiten wohl fast nie vertrauliche Gespräche mit meiner Mutter geführt. Ich hatte nur wenig Wert auf die Meinung meiner Eltern gelegt und wahrscheinlich war das ein Fehler gewesen. Ein weiterer Punkt auf der Liste der Dinge, die ich bereute, aber nicht mehr ändern konnte.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Emma, die ihr Kinn auf ihre Faust stützte und ein versonnenes Lächeln auf dem Gesicht hatte. Obwohl ich wusste, dass das ungerecht war, durchströmte mich plötzlich tiefer Groll gegen sie. Emma mochte ja Schwierigkeiten damit haben, sich selbst treu zu bleiben, aber wenigstens hatte sie noch einen Körper und eine Identität. Genauer gesagt hatte sie sogar zwei – ihre und meine. Und jetzt musste sie für uns beide leben.

22
    Suchet, so werdet ihr finden
    Am nächsten und übernächsten Tag hielt Emma sich so gut es ging an ihren Vorsatz. Sie hielt den Kopf hoch und versuchte, immer wieder besonders nett zu sein – auch wenn das nicht wirklich Sutton-typisch war. Sie retweetete die Posts der Twitter-Zwillinge darüber, dass es einfach keine Klamotten gebe, die ihrer Schönheit angemessen seien, mit einem LOL . Sie machte Charlotte im Tennistraining ein Kompliment zu ihrer Rückhand. Sie sagte sogar Nisha Banerjee, dass sie ihr Haarband süß fand. Nisha schaute sie erstaunt – und ein bisschen misstrauisch – an, dankte ihr aber.
    Bei Ethan und Laurel hatte Emma bislang allerdings auf Granit gebissen. Am Mittwoch hatte sie Laurel den letzten Granatapfeljoghurt in der Kühltheke der Cafeteria überlassen, weil es ihre Lieblingsgeschmacksrichtung war, aber Laurel hatte nur gegrunzt und gierig nach dem Becher gegriffen. Als Emma Ethan auf dem Flur traf, setzte er schnell seinen Rucksack auf und spurtete los, um ihr auszuweichen.
    Am Donnerstag blickte sie suchend über die Autos auf dem Parkplatz und merkte, dass ein bestimmter Jetta nicht auf seinem Stammplatz stand. Sie stöhnte genervt auf.
    »Hat Laurel dich wieder sitzen lassen?« Madeline tauchte hinter Emma auf, einen Bücherstapel in den Armen. Ihre blauen Augen leuchteten, und sie trug bunte Federohrringe, die ihr bis auf die Schultern reichten.
    »Jepp«, sagte Emma, die ihren Ärger nicht verbergen konnte. »Sie benimmt sich diese Woche wie ein richtiges Miststück.«
    Madeline lachte so herzlich wie seit Wochen nicht mehr. »Das stimmt.« Sie berührte Emmas Ellbogen. »Mach dir keine Sorgen, sie fängt sich schon wieder. Hab ich ja auch getan.«
    Zwei Neuntklässler, die Rollerblades bei sich trugen, gingen hinter ihnen vorbei und stießen sich gegenseitig mit dem Ellbogen an. Einer fing Emmas Blick auf und grinste breit. Er nickte ihr zu und winkte lässig. Emma lächelte zurück. So nett war sie.
    Madeline zog ihre Autoschlüssel aus ihrer Ledertasche. »Soll ich dich heimfahren?«
    Emma betrachtete Madelines Schlüsselanhänger. »Ehrlich gesagt will ich nur zur Polizeiwache. Ich kann endlich mein Auto abholen.«
    Madeline verzog bei dem Wort Polizeiwache das Gesicht und runzelte dann die Stirn. »Ich dachte, das sei im Abschlepphof.«
    Emmas Magen hob sich. Suttons Freunde glaubten, ihr Auto sei abgeschleppt worden, weil sie ihre Strafzettel nicht bezahlt hatte, und sie habe es nur noch nicht abgeholt. Sie wussten nicht, dass Sutton ihr Auto an ihrem letzten Lebenstag ausgelöst hatte. Und damit Thayer abgeholt hatte. Und ihn möglicherweise damit angefahren hatte.
    »Äh, der Abschlepphof war voll, also haben sie es auf den Parkplatz hinter der Wache verlegt«, improvisierte Emma. Hoffentlich glaubte Madeline ihr. Sie log nur sehr ungern, aber sie konnte schließlich schlecht erzählen, dass Suttons Auto ein Beweisstück war, weil auf der Motorhaube Thayers Blut gefunden worden war. Zum Glück öffnete

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