LYING GAME - Mein Herz ist rein: Band 3 (German Edition)
Glas ein. Dann hob sie ihr Wasserglas und hielt es hoch. Mrs. Chamberlain, Madeline, Emma und Laurel folgten ihrem Beispiel.
»Auf eine fantastische Dinnerparty«, sagte Mrs. Chamberlain, und alle stießen an.
Nach dem ersten Schluck trug Cornelia, die Köchin, die drahtiges graues Haar und ein rundes Kuchengesicht hatte, Braten, rote Kartoffeln, einen großen Salat und warmes Knoblauchbrot herein.
»Erzählt mir mal von der Party, die ihr geplant habt«, sagte Mrs. Chamberlain nach einem winzigen Bissen Fleisch. »Wo ist sie noch mal?«
»In einem Countryclub hier in der Stadt«, log Charlotte geschmeidig. Sie hatten nicht vor, Mrs. Chamberlain zu erzählen, dass sie heute Abend ein leer stehendes Haus besetzen würden.
»Das wird super«, sagte Madeline. »Ganz Hollier wird kommen.«
»Wir haben auch noch ein paar Leute aus anderen Schulen eingeladen«, fügte Charlotte hinzu.
»Sie meint natürlich Jungs aus anderen Schulen.« Laurel justierte die Federspange in ihrem Haar und Charlotte gab ihr einen liebevollen Rippenstoß. »Sei froh, dass du überhaupt eingeladen bist.«
Emma schaute zwischen ihnen hin und her. Dass sie sich trauten, vor Mrs. Chamberlain so zu reden? Eltern waren doch eigentlich gegen Partys. Aber Charlottes Mom nickte nur lächelnd, als sei sie begeistert.
Ich wusste noch, dass ich immer neidisch auf Charlottes Mom gewesen war und mir gewünscht hatte, meine Mutter sei auch so. Aber seit ich aus der Ferne beobachtete, wie lieb meine Mom zu Emma war, hatte ich es mir anders überlegt. Gab Charlottes Mom ihr auch mitten in der Nacht gute Ratschläge, oder nur Tipps und Hinweise zu Schönheitsoperationen?
Wieder einmal wurde mir klar, dass ich meine Mom nicht genug geschätzt hatte.
Suttons iPhone vibrierte in Emmas Schoß. Sie zog es aus ihrer Tasche und schaute unter dem Tisch aufs Display. Es war eine SMS von Ethan. Mein Auto springt nicht an. Kannst du mich abholen?
Emmas Nerven flatterten. Es war wirklich wahr. Sie gingen zusammen auf eine Party. Klar, schrieb sie zurück. Bin in einer Stunde da. Sie drückte Senden.
»Wem schreibst du da, Sutton?«, fragte Laurel neugierig.
Emma ballte die Fäuste unter dem Tisch. »Das wirst du wohl nie erfahren«, sagte sie leichthin. Die Mädels würden Bescheid wissen, wenn sie mit Ethan auf der Party erschien. Sie wollte jetzt nicht zum Hauptgesprächsthema des Essens werden.
Beim Essen unterhielt Mrs. Chamberlain sie mit Schwänken aus ihrem Highschool-Leben, vor allem der Geschichte, wie sie zwei Jahre hintereinander Ballkönigin geworden war. Nachdem die Mädchen ihre Teller zur Spüle gebracht und Dessertteller geholt hatten, entschuldigte sich Emma, um auf die Toilette zu gehen. Als ihre Hand den Türknauf berührte, sah sie das grün glühende Licht im Foyer. Die Alarmanlage der Chamberlains. Sie sah sich um. Die Mädchen waren im Esszimmer und sprachen über Laurels letztes Date mit Caleb. Mrs. Chamberlain rauchte auf der Terrasse eine Zigarette. Niemand beachtete sie.
Emma schlich sich durch den Flur und betrachtete die Anlage. Sie war simpel aufgebaut, mit einem iPad-ähnlichen LCD -Touchscreen. Den Code konnte man nur mit den Fingern eingeben. Falls Thayer das Display nicht abgewischt hatte, waren seine Fingerabdrücke vielleicht noch da.
»Sutton?«, rief Madeline. Emma schaute auf und sah sie im Flur stehen. »Was machst du da?«
»Ich schaue mir das Foto hier an«, log Emma und deutete auf ein gerahmtes Schwarzweißfoto neben der Alarmanlage, das den jungen Paul McCartney zeigte.
Sie eilte an den Tisch zurück, wo Mrs. Chamberlain gerade Kelche mit Mousse au Chocolat vor die Mädels stellte. »Cornelias Spezialität«, verkündete sie. »Sooooo lecker!«
Die Mädchen gaben anerkennende Geräusche von sich und futterten los. Als Mrs. Chamberlain in die Küche zurückging, beugte sich Laurel über den Tisch. Ihr Mund war mit Schokolade verschmiert. »Wisst ihr, was noch lecker wird? Unser Ethan-Landry-Streich.« Sie schaute Emma an und hob die Augenbrauen. »Ich hoffe, du hast ihn heute Abend gebeten, uns beim Aufbauen zu helfen.«
»Ehrlich!« Charlotte klatschte in die Hände. »Der Streich wird genial!«
Madeline kicherte entzückt. Nur Emma starrte auf die Überreste ihres Nachtisches und hatte plötzlich keinen Appetit mehr.
Laurel schmollte. »Was ist denn los, Sutton? Ist das nicht der perfekte Streich?«
Emma trank einen Schluck Perrier, das sie in der Nase kitzelte. Sie hatte nur zwei Möglichkeiten: Entweder
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