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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
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Wasser ins Gesicht schütten. Wie können es meine Freundinnen wagen, meine Schwester für ihren Mangel an Originalität auch noch zu loben? Es ist schon schlimm genug, dass Laurel sich heute an uns gehängt hat. Es ist schlimm genug, dass meine Freundinnen sie in unseren Club aufgenommen haben, nur weil sie ihnen wegen Thayers Verschwinden leidtut. Und es ist wahrlich schlimm genug, dass meine Eltern – vor allem mein Dad – sie zu Hause nach Strich und Faden verwöhnen, mich aber behandeln, als sei ich eine Bombe, die gleich explodieren wird.
    Ohne nachzudenken packe ich das Medaillon und reiße Laurel die Kette vom Hals. Dann werfe ich das Ding in den Wald. Mit einem leisen Klimpern prallt das Metall auf einen Felsen und landet dann mit einem beinahe unhörbaren Rascheln im dichten Unterholz.
    Laurel blinzelt geschockt. » W … warum hast du das gemacht?«
    »Das ist die Strafe dafür, dass du mich kopiert hast.«
    Tränen steigen ihr in die Augen. »Was ist eigentlich dein Problem?« Sie schluchzt laut auf, klettert aus der Quelle, hechtet über die Felsen und rennt in den Wald.
    Ein paar lange Sekunden bewegt sich niemand. Dampf steigt um die Gesichter meiner Freundinnen auf, aber plötzlich wirkt das nicht mehr sexy, sondern unheimlich. Stöhnend klettere ich ebenfalls aus der Quelle. Ich habe nun doch ein schlechtes Gewissen. »Laurel«, rufe ich in den Wald hinein. Keine Antwort. Ich schlüpfe in meine Flipflops, ziehe ein T-Shirt und Frotteeshorts an und laufe in die Richtung, in die sie verschwunden ist.
    Die Solarlampen, die den Pfad säumen, enden ein paar Meter hinter den Quellen, und der Wald versinkt in unheimlicher Dunkelheit. Ich mache ein paar vorsichtige Schritte in ein Mesquiten-Dickicht, die Arme suchend ausgestreckt. »Laurel?« Ich höre ein Rascheln in der Nähe, dann ein Knacken. »Laurel?« Ich gehe noch ein paar Schritte durch hohes Wüstengras. Winzige Kaktusstacheln piksen mir in die Haut.
    Noch ein paar Schritte. Ich höre ein Schluchzen. »Laurel, jetzt komm schon«, sage ich durch zusammengebissene Zähne. »Es tut mir leid, okay? Ich kaufe dir eine neue Halskette.«
    Eine, die nicht genauso aussieht wie meine, füge ich im Stillen hinzu.
    Nachdem ich an ein paar Bäumen vorbeigelaufen bin, erreiche ich eine leere Lichtung – ein seit Langem ausgetrocknetes Flussbett. Heiße, unbewegliche Luft legt sich schwer auf mein Gesicht. Die aufgerissene Erde ist von verdrehten Schatten bedeckt. Zikaden zirpen laut in den Büschen. »Laurel?«, schreie ich. Ich kann die Lichter des Hotels zwischen den Bäumen nicht mehr erkennen. Ich habe keine Ahnung, in welcher Richtung die Quellen überhaupt liegen. Dann höre ich Schritte. »Hallo?«, rufe ich, plötzlich wachsam. Irgendetwas blinzelt in dem Savannengras. Ich höre ein Flüstern, das von einem fernen Kichern gefolgt wird. Und dann spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Etwas Kaltes, Scharfes wird gegen meinen Hals gedrückt.
    Mein Körper erstarrt. Kräftige Hände packen mich und reißen meine Arme zurück. Etwas wird gegen meine Kehle gedrückt, schnürt mir die Luft ein, gräbt sich in meine Haut. Schmerz durchzuckt mich. Es ist ein Messer. »Wenn du schreist, bist du tot«, krächzt eine Stimme in mein Ohr.
    Und dann … Dunkelheit.

10 – Kriminelle sind beliebt
    Ich landete mit einem Ruck wieder in der Gegenwart, in der Emma stocksteif auf dem Beifahrersitz hockte, während Laurel rückwärts aus der Auffahrt fuhr. Sutton ist tot, dachte sie. Sutton ist TOT . Sie konnte es nicht begreifen. Tot … aber wo? Wie? Hatte es mit dem Snuff-Video zu tun? Hatte jemand sie wirklich erwürgt?
    Ein kalter Knoten füllte ihren Magen, in ihren Augen standen Tränen. Obwohl sie ihre Schwester noch nie getroffen hatte und erst seit zwei Tagen von ihrer Existenz wusste, war ihr Tod ein vernichtender Schlag für sie. Herauszufinden, dass sie eine Zwillingsschwester hatte, war für sie der Jackpot gewesen, ein Hauptgewinn, von dem Emma nie zu träumen gewagt hatte. Alle Hoffnung, die sie seit Jahren tief in sich begraben hatte, war in den vergangenen beiden Tagen jubilierend in ihr emporgestiegen. Und jetzt …
    Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich mich auch nicht so prickelnd fühlte. Auch ich hatte die Botschaft, die Emma erhalten hatte, ungläubig angestarrt. Schwarz auf weiß zu lesen, dass ich tot war, machte es zu einer unbestreitbaren Tatsache. Ich war wirklich tot. Gestorben. Und ich war wirklich ermordet worden – meine

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