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LYING GAME Und raus bist du

LYING GAME Und raus bist du

Titel: LYING GAME Und raus bist du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shepard Sara
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lief er immer allein herum und schirmte sich mit großen Bose-Kopfhörern ab. Die Mädchen, an denen er vorbeiging, warfen ihm anhimmelnde Blicke zu, aber er nickte nur schüchtern zurück und ging einfach weiter.
    »Brauchst du einen Trainingspartner?«, unterbrach Ethan ihren Gedankenfluss.
    Emma legte den Kopf schief. »Meinst du … beim Tennis?«
    »Nein, beim Krocket.« Er lächelte und deutete in Richtung Parkplatz. »Ich habe einen Schläger im Auto. Aber wenn du nicht willst …«
    »Doch, das wäre toll.« Emma lächelte. Ihre Haut kribbelte. »Danke.«
    »Okay.« Ethan sah sie verlegen und vielleicht ein bisschen nervös an. Sie drehten sich um und versuchten, gleichzeitig durch die Platztür zu gehen. Sie stießen zusammen, Emma wurde gegen Ethans Hüfte gedrückt.
    »Ups«, lachte Emma. Beide machten gleichzeitig einen Schritt zurück. Dann ging Emma wieder zum Ausgang. Genau wie Ethan. Sie stießen wieder zusammen und Emma trat Ethan auf den Fuß. »Sorry«, sagte Emma und wich schnell zurück.
    »Ich wollte nur …« Ethan gab den Weg noch einmal frei und bedeutete ihr mit einer Geste, als Erste durchzugehen. Emmas Wangen brannten.
    Schließlich hatten sie es geschafft, den Platz zu verlassen, und Ethan holte seinen Schläger aus dem Auto. Sie spielten sich eine Zeit lang den Ball zu. Nach einer halben Stunde spürte Emma, wie ihre Schläge kräftiger wurden und ihre Beinarbeit nicht mehr an ein kopfloses Huhn erinnerte. »Sollen wir eine Pause machen?«, rief Ethan ihr von seiner Seite aus zu.
    Emma nickte. Sie sanken auf die Bank an der Seitenlinie. Ethan holte eine Flasche Fiji-Wasser und eine Tüte dunkler M&M s aus seiner Kuriertasche.
    »So eingerostet ist dein Spiel doch gar nicht.«
    Emma nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und versuchte, sich dabei nicht zu bekleckern. »Doch, das ist es. Aber danke für deine Hilfe. Das war echt nett von dir.«
    »Kein Thema«, wehrte Ethan achselzuckend ab.
    Über ihren Köpfen summte das Neonlicht. Ethan rollte einen Tennisball mit der Schuhsohle herum. »Warum wolltest du gestern eigentlich nicht mit mir auf die Party gehen?«, fragte Emma nach einer Pause.
    Ethan wendete sich von ihr ab und betrachtete den großen Holzsandkasten hinter dem Zaun. Ein paar vergessene Schaufeln und Förmchen lagen noch darin. Emma war sicher, dass der Sand nach Pipi roch. »Deine Peergroup ist nicht so mein Ding.«
    Emma zuckte mit den Schultern. Sie wusste auch noch nicht, ob sie Suttons Freunde überhaupt mochte. »Du hättest ja nicht mit ihnen reden müssen. Schließlich habe ich dich ja eingeladen.«
    Er zupfte an einer Schramme an seinem Knie herum. »Die Wahrheit? Ich dachte, du willst mir einen Streich spielen. Ich hatte Angst, wenn ich auf der Party auftauche, passiert … na ja, irgendwas Unangenehmes. Dass mir jemand einen Eimer Schweineblut über den Kopf schüttet, wie in Carrie .«
    »Ich würde dich doch nicht so reinlegen!«
    Ethan schniefte. »Sutton Mercer würde so etwas nicht tun? Sicher?« Er schaute sie zweifelnd an.
    Emma starrte auf das helle Netz in der Mitte des Spielfelds. Sie hatte keine Ahnung, wozu Sutton fähig war. All die Kommentare der Lehrer, der Aktenordner der Polizei. Sie begann allmählich, sich persönlich für alles verantwortlich zu fühlen, obwohl sie bislang keinen Schimmer hatte, was Sutton eigentlich angestellt hatte.
    Emma griff in die Tüte M&M s und nahm eine Handvoll. Abwesend arrangierte sie ein paar auf ihrer Handfläche in Form eines lächelnden Gesichts. Zwei blaue M&M -Augen, eine grüne Nase und ein rotbraunes M&M -Lächeln.
    »Du machst das auch?«, fragte Ethan.
    Emma schaute auf. »Was denn?«
    »Gesichter aus deinem Essen basteln.« Ethan deutete auf Emmas Kreation.
    Emma senkte verlegen den Kopf. »Ich mache das schon seit meiner Kindheit.« Sie hatte mit Schokostreuseln Gesichter auf Eisbecher gemalt und mit Ketchup auf leere Pommes-Teller. Ein Sozialarbeiter hatte sie einmal dabei erwischt, wie sie während einer Sitzung aus Cheerios einen Smiley gelegt hatte, und ihr gesagt, das mache sie wahrscheinlich aus Einsamkeit. Emma war allerdings der Meinung, dass sie es machte, weil sie ihrem Essen gerne Persönlichkeit verlieh.
    Ethan schob sich ein M&M in den Mund. »Als ich klein war, hat mir mein Dad eine Waffel gemacht, die wir Bob tauften. Bob war eine normale Waffel mit Blaubeeraugen, einer Sahnenase und …«
    »Lass mich raten«, unterbrach Emma ihn eifrig. »Einem Speckstreifen-Lächeln?«
    »Falsch. Es

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