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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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sagte er leise. »Du kannst jetzt wieder gucken.«
    Emma nahm das Tuch ab und blinzelte. Sie waren in der Innenstadt, gleich beim College, und vor ihnen erstreckte sich ein großes, sandfarbenes Gebäude. Süß duftende Zitronenbäume säumten einen steinernen Fußweg. Die große Freitreppe wurde von goldenen Lampen erleuchtet. Über dem Eingang hing ein schwarzes Banner, auf dem FOTOGRAFISCHES INSTITUT TUCSON stand.
    »Oh«, rief Emma. Jetzt war sie völlig verwirrt.
    »Heute wird eine Ausstellung mit den Bildern von drei Fotografen aus London eröffnet«, erklärte Ethan. »Und da ich weiß, dass du Fotografie magst …«
    »Das ist toll!«, hauchte Emma. Dann betrachtete sie ihr Kleid. »Aber warum mussten wir uns dafür so schick machen?«
    »Weil heute Abend die Vernissage ist.«
    »Und zu der sind wir … eingeladen?«
    Ethan warf ihr ein schelmisches Lächeln zu. »Nein. Wir werden uns reinschleichen.«
    Emma ließ die Hände in den Schoß sinken. »Ethan … ich kann mir unmöglich noch mehr Ärger einhandeln. Die Mercers werden mich umbringen, wenn sie erfahren, dass ich abgehauen bin. Eigentlich sollte ich gerade in Suttons Schlafzimmer sitzen und meine kriminelle Vergangenheit bereuen.«
    Ethan deutete auf zwei Gäste, die gerade die Freitreppe hinaufgingen. Ein Mann im Smoking begrüßte sie höflich lächelnd an der Eingangstür und ließ sie hinein, ohne eine Einladung zu verlangen. »Entspann dich ein bisschen. Ich verspreche dir, wir werden nicht erwischt.«
    »Aber was hat das mit Sutton zu tun?«
    Ethan lehnte sich zurück und wirkte ein bisschen überrascht von der Frage. »Na ja, nichts. Ich dachte nur, es wäre nett.«
    Emma schaute auf die eleganten Säulen neben dem Eingang des Instituts, und dann in Ethans Augen. Eine schicke Eröffnungsparty mit ihm? Das wäre wirklich nett. Vielleicht verdiente sie es ja, sich ein bisschen zu entspannen und einfach sie selbst zu sein.
    »Okay.« Sie drückte die Tür auf und grinste Ethan an. »Aber wir gehen beim ersten Hauch eines Problems.«
    Braves Mädchen , dachte ich. Einen Augenblick lang hatte ich befürchtet, Emma werde verlangen, dass Ethan sie sofort nach Hause brachte. Das Problem daran, dass Emma Hausarrest hatte, war, dass ich ebenfalls seit Tagen in meinem Zimmer eingesperrt gewesen war. Ich hatte keine Lust mehr, sie ständig durch den Raum tigern zu sehen. Uneingeladen auf eine Vernissage zu gehen, klang dagegen einfach himmlisch.
    Sie gingen die steinerne Treppe hinauf. Die erbarmungslose Hitze hatte nachgelassen, und eine kühle Brise kitzelte ihre Wangen. Es duftete nach Zitronenbäumen und verschiedenen Parfüms. Der Mann im Smoking musterte sie, als sie näher kamen, und Emma zog nervös den Bauch ein. Ging er im Geist die Einladungsliste durch? Merkte er, dass er zwei Schüler vor sich hatte?
    »Benimm dich ganz natürlich«, murmelte Ethan, der gemerkt hatte, wie Emma sich verkrampfte. »Nicht so wie in dem Laden, in dem du die Handtasche geklaut hast.«
    »Haha, sehr witzig.« Als Emma vor dem Mann im Smoking stand, lächelte sie ihn strahlend und gut gelaunt an. »Guten Abend«, sagte der Mann und öffnete ihnen die Tür.
    »Siehst du?«, flüsterte sie, als sie sicher im Foyer standen. »Ich war ganz cool. So ein Loser, wie du glaubst, bin ich also doch nicht.«
    Ethan warf ihr einen Seitenblick zu. »Ich halte dich definitiv nicht für einen Loser.« Dann berührte er Emmas Oberarm und führte sie in die Ausstellung. Einen Moment lang versank alles um Emma herum und sie fühlte sich, als seien sie und Ethan die einzigen Menschen des Universums. Als er sie im ersten Ausstellungsraum wieder losließ, zupfte sie den Träger von Suttons Kleid zurecht und versuchte, ganz normal zu atmen.
    Es war dunkel und roch nach frischen Blumen. Gäste schlenderten durch den großen, mit Terrakottafliesen ausgelegten Raum, betrachteten die Schwarzweißfotos an den Wänden, plauderten oder musterten die Menge. Die Frauen trugen Abendkleider, die Männer schicke Anzüge. Ein Grüppchen umringte drei verdattert wirkende Männer Mitte zwanzig, wahrscheinlich die Fotografen. Die Jazzband spielte einen Song von Ella Fitzgerald und Kellnerinnen in schlichten, schwarzen Kleidern glitten mit Tabletts voller Kanapees und Getränken zwischen den Gästen umher. Ein paar Besucher starrten Ethan und Emma neugierig an, und Emma ertrug es so hoch aufgerichtet und selbstbewusst, wie sie nur konnte.
    »Gefüllte Shrimps?«, fragte eine Kellnerin und Emma und Ethan

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