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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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nahmen sich ein Häppchen.
    Eine zweite Kellnerin tauchte aus dem Nichts neben ihnen auf und bot ihnen Champagner an. »Natürlich«, sagte Ethan, nahm zwei Gläser und reichte eines Emma. Das Kristallglas schimmerte und winzige Bläschen sprudelten an die Oberfläche.
    Champagner . Wie gerne hätte ich noch mal ein Schlückchen genossen.
    »Prost«, sagte Ethan und hielt Emma sein Glas hin.
    Emma stieß mit ihm an. »Woher wusstest du von der Vernissage?«
    Ethan errötete leicht. »Ach, habe ich zufällig online entdeckt.«
    Wärme breitete sich in Emma aus, als sie sich vorstellte, wie Ethan vor dem Rechner gesessen und nach Veranstaltungen gesucht hatte, die ihr Freude bereiten würden.
    Sie gingen auf die Bilder zu, die in großen, schwarzen Rahmen steckten. Kleine Deckenspots erleuchteten jedes Bild. Das erste Foto zeigte eine lange, gerade Straße, aufgenommen aus einem fahrenden Auto. Es war ein Giclée-Druck auf Bütten und die dunklen Bäume und der unheimlich erleuchtete Himmel strahlten Melancholie aus. Emma betrachtete das kleine Schild neben dem Bild. Unter dem Namen des Künstlers stand der Preis. Dreitausend Dollar. Wow.
    »Ich muss dir noch etwas erzählen«, flüsterte Emma auf dem Weg zum nächsten Bild, einem Triptychon von Wüstenlandschaften. Der Champagner kitzelte ihr die Kehle, und sie wurde sich bewusst, wie dicht Ethan neben ihr stand, als er sich die Bilder ansah. Für Außenstehende wirkten sie wahrscheinlich wie ein Paar. Sie tra nk noch einen Schluck Champagner. »Ich bin mir fast sicher, dass Sutton an ihrem letzten Lebenstag mit den Twitter-Zwillingen bei Clique war.«
    Ethan ließ sein Glas sinken. »Warum glaubst du das?«
    Emma erzählte ihm davon, was sie am Samstag bei Madeline erfahren hatte. »Das ist ein bisschen viel Zufall für meinen Geschmack. Sicher waren sie die Freundinnen, mit denen Sutton geklaut hat. Vielleicht haben sie …« Sie wendete den Blick ab und starrte auf einen Feuerlöscher, der neben der Tür an der Wand hing.
    »Gabby und Lili als Mörderinnen?« Ethan legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen, als versuche er, es sich vorzustellen. »Die beiden sind definitiv schräge Vögel. Das sind sie seit Jahren.«
    Emma umrundete eine riesige Topfpflanze mit langen, dünnen Blättern, um zum nächsten Foto zu gelangen. »Ein Teil von mir hat das Gefühl, die zwei sind zu oberflächlich, um so etwas durchzuziehen.«
    »Sie sind extrem oberflächlich«, stimmte Ethan zu. »Aber dass Gabby in jener Nacht etwas passiert ist, gibt ihnen ein Motiv.«
    »Und vielleicht ist die Tussennummer, die sie immer abziehen, ja auch nur Show«, sagte Emma. Gespielte Blödheit kannte sie sehr gut. Ihre Pflegeschwester Sela hatte sich vor ihren Pflegeeltern wie der Inbegriff des blonden Dummchens benommen, aber gleichzeitig in einer leer stehenden Wohnung in der Nachbarschaft mit Gras gedealt.
    »Dann sind sie wirklich gute Schauspielerinnen.« Ethan legte eine Pause ein und schnappte sich noch ein Kanapee. »Hat man dir schon erzählt, dass Gabby letztes Jahr mit dem BMW ihres Dads über Lilis Fuß gerollt ist?«
    »Nein …«
    »Und als Lili mit einem Gips nach Hause kam, war Gabby total entsetzt und fragte sie, was ihr denn passiert sei.«
    Emma kicherte. »Nicht im Ernst!«
    »Es gibt noch eine andere Story. In der neunten Klasse hat es Gabby irgendwie geschafft, sich in ihrem Spind einzuschließen.« Ethan zog die Augenbrauen hoch. »Ich wusste gar nicht, dass da ein Mensch reinpasst. Und in der Mittelschule hat jemand Lili und Gabby dabei erwischt, wie sie sich auf dem Spielplatz mit falschem britischen Akzent unterhielten. Sie nannten sich ›Miss Lili Tallywhacker‹ und ›Gabby Pony Baloney‹. Sie hatten keine Ahnung, dass das britische Slangausdrücke für Penis waren; sie fanden die Namen nur witzig. Na ja, das ist ihnen ganz schön lange nachgehangen.«
    Emma prustete so heftig, dass ihr beinahe der Champagner wieder hochkam. »Oh mein Gott.«
    »Aber trotz dieser Geschichten solltest du die beiden nicht ausschließen, finde ich«, sagte Ethan. »Sei vorsichtig und versuche herauszufinden, was sie wissen.«
    Emma nickte. »Madeline und die anderen wollen ihnen einen Streich spielen, aber ich halte das für eine grässliche Idee.«
    »Hm. Ich würde das lassen. Falls sie die Mörderinnen sind, solltest du sie wirklich nicht noch mehr reizen.«
    Die Klimaanlage schaltete sich ein und mit einem Mal fühlte sich die Luft eisig an. Die Band spielte ein Stück, das

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