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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Vampire würden gewiss nicht abwarten, bis sie mit ihren Kräften besser umgehen konnte. „Uns bleibt wohl nichts anderes übrig,als herauszufinden, wo sich Moorgrund befindet“, sagte Joli, entschlossen keine wertvolle Zeit zu verschwenden. „Hast du einen Internetanschluss? Wir könnten das googeln.“
    De Sagrais blickte verwirrt zwischen Tremonde und Joli hin und her. Na, das fing ja gut an.
    „Wovon spricht sie?“
    Tremonde erklärte seinem Herrn kurz und sachlich wovon Joli sprach, ging jedoch nicht näher darauf ein, als er die Verständnislosigkeit im Gesicht des Marquis bemerkte. De Sagrais schüttelte fassungslos den Kopf.
    „Himmelherrgott, ich habe das Gefühl, die letzten 50 Jahre verschlafen zu haben.“
    Joli musste schmunzeln. „Nein. Nur die letzten fünfzehn.“ Langsam war sie wieder sie selbst und dieser kleine Forschungsauftrag gab ihr die Kraft zurück, die Lykandra ihr aus den Knochen gesaugt hatte. „Bis morgen weiß ich den Standort dieses ominösen Ortes. Und dann unternehmen wir eine kleine Spritztour.“
    „Kommt nicht infrage! Ich werde allein dort hin fahren. Du wirst hierbleiben. Für dich ist das viel zu gefährlich!“ De Sagrais erhob sich aus seinem Sessel und baute sich vor Joli auf. Sie verstand nicht, warum er sich so aufregte.
    „Ich durfte Sie auch stets von Anfang an begleiten“, mischte sich Tremonde ein.
    De Sagrais grimmiger Blick traf ihn unmittelbar. „Das war etwas anderes.“
    „Ach ja?“, hakte Tremonde verwundert nach.
    „Ja! Sie ist ...“ De Sagrais knirschte mit den Zähnen.
    „Was bin ich?“
    „Eine Frau.“
    „Und das ist ein Problem?“, fragte Joli, ernstlich verwirrt über dieses Argument.
    De Sagrais Züge erhellten sich plötzlich. „Frauen sind kostbar“, sagte er andächtig. „Sie müssen beschützt werden. Außerdem bist du noch zu unerfahren. Ich kann nicht zulassen, dass dir etwas zustößt. Deswegen wird es gemacht, wie ich es sage.“
    In diesen 200 Jahre alten Knochen steckte tatsächlich eine ungewöhnliche Mischung aus Gentleman und Macho. Es ehrte ihn, dass er sie schützen wollte. Doch in ihren Augen spielte es keine Rolle, wie gefährlich dieser Auftrag war. Sie beschloss, hier schnell mal etwas klarzustellen.
    „Ich verstehe deine Ängste, aber ich bin fest entschlossen dennoch mitzukommen und zu helfen. Ich habe mich für diesen Job entschieden und ich gehe davon aus, dass dieser Stein in meiner Brust eine Verantwortung beinhaltet. Ich gedenke diese ernst zu nehmen und werde mich so gut es mir möglich ist nützlich machen. Ihr habt Kontakt zu mir aufgenommen und mich diesen Kristall aufnehmen lassen, damit ich dir helfen kann. Glückwunsch. Hier bin ich und ich gedenke nicht diesen Job nur halbherzig anzugehen, nur weil ich eine Frau bin.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und reckte ihm ihr Kinn herausfordernd entgegen. De Sagrais schüttelte den Kopf. Ihm schien auf ihren Ausbruch nichts mehr einzufallen. „Ich muss jetzt gehen, wir treffen uns morgen Früh. Habt ihr einen Wagen?“
    „Der steht in der Garage“, sagte Tremonde, nicht weniger verblüfft als de Sagrais.
    „Dann wäre es nett, wenn mich einer der Gentlemen nach Hause fahren würde.“
    De Sagrais seufzte, nickte ihr dann aber gutmütig und auch ein wenig amüsiert zu.
    Am nächsten Tag saßen Joli und Remierre in seinem silbergrauen BMW Z1 auf dem Weg nach Moorgrund. Die Situation war immer noch irgendwie surreal. Obwohl sie ihre Entscheidung nicht bereute, bedurfte ihre Lage doch ein wenig Gewöhnung. Schließlich saß sie hier neben einem echten Werwolf. Nur zu gerne hätte sie Karla von ihm erzählt, das hätte es ihr vielleicht einfacher gemacht das Ganze zu verarbeiten, aber sie durfte mit niemandem über Remierre sprechen. Jedoch so wie es jetzt aussah, kam sie ganz gut zurecht und ihr Interesse war größer als ihre Bedenken. Sie fragte sich, wie viele Werwölfe wohl unerkannt unter den Menschen lebten. Und wie viele von ihnen sie möglicherweise kannte, ohne zu wissen, dass es Werwölfe waren.
    Sie warf einen Blick zur Seite. Remierres Stimmung war düster. Er war noch immer nicht recht einverstanden, dass sie sich in Gefahr begab, aber er versuchte es augenscheinlich sportlich zu nehmen. Zumindest hatte er ihr keine Vorhaltungen gemacht.
    Ihre Recherche von ihrem Heimcomputer aus hatte ergeben, dass Moorgrund eine brandenburgische Gemeinde war. Der Ort musste sehr klein sein. Joli hatte noch nie von ihm gehört.
    Eine Weile fuhren

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