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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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den Armen eines anderen Mannes. Zorn befiel ihn, ob ihres höhnischen Spiels. Mächtiger Zorn, der ihn zum Schwert greifen ließ. Die Spitze seiner Klinge durchbohrte das böse Herz Ravendas und das ihres Liebhabers.“
    „Und was wollen Sie uns mit dieser tragischen Liebesschnulze sagen, Broody?“, fragte Maeva ungeduldig.
    „Ich habe Respekt vor diesen Geschichten. Zum einen, weil sie diese enorme Zeitspanne überdauern konnten, zum anderen, weil ich auf meinen zahlreichen Reisen durch die Welt viele dieser Mythen kennen gelernt habe und mir auffiel, wie stark sie sich teilweise ähneln. Der Fährmann als Toten- oder Seelenführer, der dunkle Totenfluss als Grenze zwischen Diesseits und Jenseits. Solche Motive finden Sie in vielen Legenden, nicht allein in der ancorasischen. Ich fragte mich, kann das Zufall sein? Ich glaube nicht. Es muss einen gemeinsamen Ursprung geben. Eine Wahrheit, die alle Erzählungen miteinander verbindet. Ich wollte wissen, was dahinter steckte. So forschte ich weiter und bereiste jeden Fleck dieser Erde, an dem ich eine Antwort zu finden hoffte. Inzwischen sind einige Jahrzehnte vergangen. Doch ich habe nie aufgegeben. Und schließlich durfte ich mich in der alten Bibliothek von Alexandria umsehen.“
    „Sie meinen die neue? Die andere wurde doch nie gefunden.“
    „Das ist die offizielle Variante.“ Broody machte eine Pause, stieß ein heiseres Husten aus und fuhr fort. „Mit genügend Geld können Sie sich überall Zutritt erkaufen. Ich war dort und fand die kostbarsten Schätze, die Sie sich vorstellen können. Alte Schriften, die andere und neue Geschichten erzählen. Sie müssen wissen, Geschichten, die so alt sind wie diese, verändern sich im Laufe der Zeit. Die Menschen dichten etwas hinzu oder lassen etwas aus. Ganz besonders dann, wenn sie das Wissen nicht bewahren wollen, weil es ihnen zu gefährlich erscheint, oder tatsächlich ist. Die Legende von Ivari kennt heute niemand mehr. Ich habe sie aus den Archiven der Bibliothek ausgegraben. Dort fand ich noch mehr Informationen. Manche Quellen behaupten, dass es eine Fackel war, mit der er ins Diesseits zurück gelangte. Es heißt, er habe sie dem Seelenführer gestohlen, das Tor in seine Welt geöffnet und sei dann in einer Höhle auf einer Halbinsel am Mittelmeer aufgewacht. Von dort aus gelangte er nach Hause.“
    „Eine ... Fackel?“ Maeva musste sich hörbar am Riemen reißen, um nicht noch einmal loszulachen.
    „Ob Ivari jemals wirklich existierte und das Unmögliche vollbrachte, indem er von den Toten zurückkehrte? Wir wissen es nicht. Möglich, dass es nur Legenden sind. Aber eines ist gewiss. Das ewige Feuer hat existiert und tut es noch heute.“
    Nun prustete Maeva los, doch Levan brachte sie mit einem Zischlaut zum Schweigen. „Fahren Sie bitte fort, Mr. Broody“, bat er.
    Theresa hätte zu gern ihr Gesicht nach diesem Tadel gesehen.
    „In der Bibliothek von Alexandria stieß ich auf eine alte Aufzeichnung, die sich näher mit dem Feuer befasste. Demnach handelt es sich um das Licht, das die Seelen zu ihrem Ruheplatz leitet, indem es ihnen das Tor in die Unterwelt öffnet.“
    „So etwas Irres habe ich ja noch nie geh...“
    Levan schnitt Maeva ins Wort. „Lord Vasterian interessiert sich sehr für die Fackel. Es wäre ihm ein großes Anliegen, sie in seinem Besitz zu wissen und er ist bereit, einen angemessenen Preis zu entrichten, der Sie gewiss zufrieden stellen wird, Mr. Broody. Vorausgesetzt, es handelt sich tatsächlich um das Feuer des Ivari.“
    Bis eben hatte Theresa die Erzählung nicht sonderlich ernst nehmen können, aber die Tatsache, dass Lord Vasterian, der erste Zögling der Vampirkönigin Pyr, in diese Sache verwickelt war, ließ alles in einem anderen Licht erscheinen. Der Vampirlord kümmerte sich nur um höchste Angelegenheiten und sein Interesse an der Fackel beunruhigte sie.
    „Selbstverständlich ist es die ewige Fackel“, grollte Mr. Broody angestrengt. „Wie ich bereits sagte, Mr. Duval, wird diese Sie an Ihr Ziel bringen. Doch wenn Sie mir nicht glauben, überzeugen Sie sich bitte selbst.“
    Theresa hörte, wie etwas aufgeschraubt wurde und dann mit einem Zischen in Flammen aufging.
    „Erstaunlich“, sagte Levan.
    „Machen Sie sich den Spaß und stecken Sie den brennenden Teil der Fackel in ein Gefäß mit Wasser. Sobald Sie sie herausziehen, wird sie wieder brennen als sei nichts geschehen. Es ist ein erstaunliches Ding und wenn man bedenkt, wie viele Jahrhunderte und

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