Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
Augen.
„Levan wirst du mit diesem billigen Fummel nicht beeindrucken.“
Dabei war es Maeva gewesen, die sich den billigen Fummel ausgesucht hatte. Die Vampirin schien tatsächlich eifersüchtig auf sie. Bedeutete das, dass Levan doch mehr für sie empfand, als sie dachte?
„Und jetzt zieh dich besser um. Nimm eins von meinen Kleidern, falls du reinpasst. Unser Gast soll doch etwas von dir haben.“
„Was meinst du damit?“
„Das wirst du schon noch sehen. Bleib hier, bis ich dich hole.“
Theresa verstand gar nichts mehr. Aber Maeva hatte keine Lust, sich zu erklären und verließ erhobenen Hauptes das Zimmer. Auch recht. Wo Maeva war, gab es immer Ärger. Die Vampirin war sehr temperamentvoll und launisch. Aber letztlich war es Theresas eigene Schuld, dass sich alles zum Negativen gewandelt hatte. Sie war es, die darauf bestanden hatte, dass Levan Maeva den unsterblichen Kuss gibt. Mit gemischten Gefühlen dachte Theresa zurück an den Frühling des Jahres 2006. In einer lauwarmen Nacht auf Sylt hatten junge Leute am Strand gefeiert. In dieser Nacht war Levan zum ersten Mal wieder auf Menschenjagd gegangen. Sie hatte sich gefragt, ob sie ihm nicht mehr ausreichte. Doch Levan hatte erklärt, dass er ein Jäger war und die Jagd nicht missen wollte. Mit dieser kurzen Erklärung hatte sie sich zufrieden geben müssen.
Sie hatten sich zu den Kids gesellt, die sie offen und warmherzig empfangen hatten. Theresa hatte schnell gemerkt, dass Levan eines der halbnackten Mädchen beobachtete, das nur in ihrem BH und einem langen Seidenrock am Wasser tanzte. Musik dröhnte aus großen Boxen.
Immer mehr der jungen Leute begannen zu tanzen, und Levan mischte sich unter sie. Er suchte die Nähe des Mädchens. Sie wusste heute nicht mehr genau wie sie sich gefühlt hatte. Wut? Eifersucht? Sicherlich, denn nie zuvor hatte er vor ihren Augen um eine andere geworben. Sie wusste nur noch, dass sie das Gefühl hatte, er wollte ihr zeigen, wer hier das Sagen hatte. Seine Anmut, seine Stärke, seine Ausstrahlung ... alles an ihm war so vereinnahmend, dass sie sich nie im Leben einem anderen zugewandt hätte. Sein Verhalten war ihr ein Rätsel.
Eben diese besondere machtvolle Aura tat auch damals ihre Wirkung. Theresa sah das Leuchten in den Augen des Mädchens vor sich als wäre es gestern gewesen. Der erste sanfte Körperkontakt ging von ihm aus. Er streichelte ihre Wange, hob leicht ihr Kinn, als wolle er sie küssen. Theresa hatte darum gekämpft, sich keine Blöße zu geben, nicht in Tränen auszubrechen. Einen Moment war sie unaufmerksam gewesen, hatte zu lange ins Feuer gestarrt, und als sie wieder aufsah, um nach ihm und seiner neuen Mätresse Ausschau zu halten, waren beide verschwunden.
Sie ignorierte den Kiffer neben ihr, der ihr etwas zurief, und lief zu den Sträuchern und Büschen. Dort, wo sich die jungen Leute unter dem Sternenhimmel liebten. Und tatsächlich. Dort lagen sie. Nackt. Seine Lippen glitten bereits über ihren Hals, als würde er gleich zubeißen.
„Mistkerl!“, entfuhr es Theresa. Levan blickte lediglich kühl zu ihr hoch. Er schien nicht überrascht, sie zu sehen. Vielleicht hatte er es sogar darauf angelegt, dass sie ihm folgte. Das Mädchen wollte wissen,ob sie seine Frau war, aber anstatt zu antworten hatte er ihr die Hand auf den Mund gepresst und sie mit seinem Gewicht zu Boden gedrückt. Die Kleine war panisch geworden und hatte versucht, sich zu wehren, aber Levan war viel zu stark und die anderen zu weit weg, so dass sie nichts von alldem mitbekamen. Unter Tränen hatte Theresa ihn gefragt wieso er ihr das antat und ihm gesagt, dass sie ihn liebe. Aber er antwortete nur, dass er Abwechslung brauche und sie doch nicht wolle, dass sie ihm fad werde. Sein teuflisches Grinsen wurde von den silbernen Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen, und seinem Antlitz etwas Dämonisches gaben, noch verstärkt. Auf ihre Drohung, ihn in diesem Falle zu verlassen, hatte er nur mit schallendem Gelächter reagiert.
Überrascht von ihrer Entschlusskraft und Stärke hatte sie ihn entschlossen angeblickt. Und etwas in ihrem Blick musste ihn dazu gebracht haben, den Ernst der Lage zu erkennen. Sie dachte damals, wenn er sie wirklich liebte und nicht verlieren wollte, dann würde er ihrer Forderung nachgeben. Es war ein Machtspiel.
Die Augen des Mädchens hatten sich vor Angst geweitet, doch Levan hielt sie noch immer fest, verstärkte sogar den Druck auf ihre Brust. Theresa forderte ihn auf, sie gehen zu
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