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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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übersinnlichen Kräften geboren. Sie waren feinfühliger und sensibler als andere, einige unter ihnen konnten sogar ohne Wolfsauge Kontakt mit anderen Wesenheiten aufnehmen oder hatten Visionen über die Zukunft. Das galt jedoch nur für besonders empfängliche Sängerinnen. Bei Männern war diese Fähigkeit noch seltener ausgeprägt.
    Er drehte den Stein in seiner Hand und bewunderte wie sich das Licht darin brach. Dieser Kristall in seiner Hand war es, der die Wolfsängerin mit der großen Urmutter Lykandra verband. Wenn die Wolfsängerinnen und Wolfsänger das Geschenk annahmen, verschmolz er mit seinen Trägern, wurde ein Teil von ihnen und schuf die Verbindung, die es den Werwölfen ermöglichte Kontakt mit ihrer Urmutter zu haben, zu kommunizieren. Wenn ein Wolfsänger starb, verließ der Stein den Körper, um bei einem anderen sein Wirken zu entfalten. Die alte Legende besagte, dass Lykandra nach ihrer Niederlage von der Mondgöttin Artemis gerettet wurde, weil diese verhindern wollte, dass der Dämon Baal ihre Seele in Besitz nahm. Sie führte sie hinauf in den Himmel, von wo aus ihr alles sehendes Auge auch heute ihre Krieger schützte. Durch die Wolfsänger blieb sie mit ihren Kindern in Verbindung, erteilte Aufträge oder warnte vor nahenden Ereignissen.
    Er hatte engere Kontakte zu den Menschen, von Martha einmal abgesehen, vermieden, sofern das bei seiner Arbeit möglich war. Sicherlich galt er dadurch für viele als scheu. Fürchtete er doch, dass seine wahre Natur erkannt würde. Wie die Menschen dann reagierten, hatte er bereits zu genüge am eigenen Leib zu spüren bekommen. Genau wie seine Brüder.
    Dieses Mädchen aber hatte ihn für kurze Zeit alle Bedenken über Bord werfen lassen. Und es hatte ihm gefallen, sich mit ihr zu unterhalten. Sie war freundlich und charmant. Dennoch blieb ihm ihre innere Traurigkeit nicht verborgen. Vielleicht waren es ihre Augen. Er war sich nicht ganz sicher. Doch es hatte ihn berührt. Selbst wenn sie keine Wolfsängerin wäre, er hätte sich gewünscht, sie wiederzusehen.
    Correy legte den Kristall auf seinem Nachttisch ab und wälzte sich auf die Seite. Morgen würde er noch einmal zu der Boutique fahren, an der sie sich kennen gelernt hatten. Vielleicht gelang es ihm, ihrer Spur zu folgen.

     
    Der Morgen weckte Theresa mit leisem Vogelgesang und warmen herbstlichen Sonnenstrahlen, die sanft durch das Fenster drangen und ihre Wangen wärmten. Theresa reckte sich, warf die Decke zurück und streckte die Beine aus. Sie schmerzten. Auch ihr Nacken brannte. Aber es war nicht mehr so schlimm wie gestern Nacht. Vorsichtig befühlte sie mit ihren Finger die außergewöhnlich tiefe Bisswunde. Broody hatte seine Eckzähne ohne Rücksicht auf Verluste in ihr Fleisch gegraben. Selbst Maeva war zärtlicher. Sie spürte die beiden kleinen Löcher, die tief unter die Haut gingen. Ihr Handgelenk sah nicht viel besser aus.
    Wackelig kletterte sie aus dem Bett. Sie hatte noch immer Maevas Kleid an. Unsicher wankte sie an dem Schrank vorbei. Einen Blick in den Spiegel wollte sie vermeiden. Wenn sie auch nur annährend so aussah, wie sie sich fühlte, würde sie einen Schock fürs Leben davon tragen.
    Leise schlich sie in den Flur. Im Haus war es totenstill. Weder Vampire noch ihre Blutsklaven trieben sich um diese Uhrzeit im Loft herum. Broody und seine Leute waren nirgends zu sehen. Hoffentlich waren sie auf und davon. Vorsichtig legte sie ein Ohr an das schwere Holz von Levans Schlafzimmertür und lauschte. Entgegen aller Mythen und Sagen fielen echte Vampire tagsüber nicht in eine totenähnliche Starre. Sie waren genauso lebendig wie in der Nacht. Allerdings mussten sie in der Tat das Sonnenlicht meiden. Wenn sie schliefen, war ihr Schlaf viel fester als der von gewöhnlich Sterblichen, aber man konnte sie wecken.
    Das Loft war so eingerichtet, dass schwere Jalousien bei Sonnenaufgang herunter fuhren und verhinderten, dass das tödliche Licht durch die Fenster eindringen konnte. In dem Zimmer in dem sie übernachtet hatte, war diese Vorrichtung abgeschaltet. Nachdem sie sich überzeugt hatte, dass Levan und Maeva tatsächlich schliefen, begab sie sich in den abgedunkelten Wohnbereich und fuhr die Jalousien hoch. Sie fühlte sich gleich viel sicherer, als das Sonnenlicht in das Zimmer drang. Noch etwas benommen ging sie in die Küche und bediente sich an den Getränken, die für die menschlichen Sklaven bereit standen. Sie goss sich etwas Orangensaft ein und machte sich ein

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