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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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belegtes Brot, um etwas zu Kräften zu kommen. Beides nahm sie mit in den Wohnbereich, wo sie sich noch immer erschöpft auf die lederne Couch fallen ließ. Sie hatte gehört, dass bereits der Verlust von einem Liter Blut gefährlich sein konnte. Manche Leute erlitten sogar bei einer Blutspende Kreislaufprobleme, obwohl dort in der Regel nicht mehr als ein halber Liter abgenommen wurde. Sie war nicht ganz sicher, wie viel Broody ihr geraubt hatte. Doch so wackelig hatte sie sich noch nie auf den Beinen gefühlt. Hoffentlich bildeten sich die Blutzellen schnell wieder nach.
    Die Tischplatte glänzte so stark, dass Theresa ihr Spiegelbild in der schimmernden Fläche erahnen konnte. Ihr Gesicht wirkte lang und obwohl sie keine Einzelheiten erkannte, meinte sie doch herunterhängende Mundwinkel zu sehen. Ja, dieses verzerrte Bild gab ihr Innenleben perfekt wider. Genau so fühlte sie sich. Zerrissen. Durcheinander. Ängstlich. Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb am Tresor haften, der sich in der Wand befand. Alles was für ihn wichtig war, schloss Levan in diesen Tresor. Da drin musste die Fackel liegen.
    Trotz aller Erschöpfung und Schwäche hatte sie heute Nacht kaum ein Auge zugetan. Immer wieder hatte sie überlegt, was sie mit ihrem schrecklichen Wissen anfangen sollte. Sie war alle Möglichkeiten durchgegangen.
    Verzweifelt schloss sie die Augen und dachte an die Vision der letzten Nacht zurück. Wenn Pyr erst frei war, war niemand mehr sicher. Niemand würde die Vampire aufhalten, weil niemand von ihrer Existenz und ihren Plänen wusste. Niemand außer ihr. Und wenn sie die Menschen warnte, würden sie ihr nicht glauben. Wie sollten sie auch? Vampire waren in deren Welt nichts mehr als Legenden. Erst wenn sich die Blutsauger ihnen offenbarten, wie sie sich ihr offenbart hatten, würden sie verstehen. Aber dann war es zu spät.
    Theresa stand auf. Ihre Knie fühlten sich noch weicher an und jeder Schritt drohte, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Endlich hatte sie Levans Büro erreicht. Bei der letzten Putzaktion war ihr eine der Buchstützen in Form eines Totenschädels aus dem Regal gefallen. Auf der Unterseite war ein Loch, in dem ein Stück Papier gesteckt hatte. Jetzt hob sie diesen Schädel hoch, drehte ihn um und zog den Zettel heraus, denn darauf befand sich der Code für den Tresor. Eilig ging sie ins Wohnzimmer zurück. Hier fühlte sie sich geschützt. Zumindest solange die Jalousien oben waren. Ihr Atem ging schneller, die Knie waren sowieso schon Pudding. Ihr wurde klar, was sie hier tat. Levan würde sie umbringen. Mit zitternden Fingern faltete sie das Papier auseinander und gab die dort aufgeschriebene Zahlenfolge ein.
    2... 3... 1... 1... 4... 7... 7... 0... 9
    Mit einem Klack ging die Tresortür auf und Theresa betrachtete einen Moment das Innenleben des Tresors. Neben dem metallenen Zylinder fand sie darin auch ein Geldbündel. Ihr Herz raste ohne Unterlass, weil sie wusste, dass sie etwas Verbotenes tat. Ein Knarren im Flur ließ sie erschrocken herumfahren. Ängstlich blickte sie sich um, aber niemand war zu sehen. Gott sei Dank. Ihre Finger umklammerten die Tresortfir. Die Fackel steckte sicher in dem Zylinder. Er hatte die richtige Größe. Sie musste ihn nur greifen und dann schnell verschwinden. Doch ihre Hand gehorchte nicht ihrem Befehl. Noch konnte sie zurück und alles ungeschehen machen. Levan würde nie erfahren, dass sie sich an seinem Tresor zu schaffen gemacht hatte. Aber dann würde das Schicksal seinen Lauf nehmen. Und wahrscheinlich würde es nie mehr die Chance geben, es umzukehren. Endlich regten sich ihre Finger. Theresa hielt den Atem an. Zitternd hob sie den Zylinder heraus. Sie war überrascht, wie leicht er war. Fast glitt er ihr aus der Hand. Vorsichtig, ohne ein Geräusch verschloss sie den Tresor wieder. Jetzt war alles entschieden. Jetzt gab es definitiv kein Zurück mehr. Leise schraubte sie den Deckel des Zylinders ab und lugte hinein. Darin befand sich tatsächlich wonach sie gesucht hatte. Für einen kurzen Moment empfing sie Erleichterung, aber sogleich kehrte die Anspannung zurück. Sie musste hier raus. Schnell. Und sie brauchte Auroras Hilfe.

     
    Correy verfolgte trotz des ungemütlichen Herbstwetters die Frau seines Auftraggebers, der den Verdacht hatte, sie betrüge ihn. Es fiel ihm schwer, sich zu konzentrieren. Er war mit starken Kopfschmerzen aufgewacht und keine der Schmerztabletten hatte geholfen.
    Die Frau legte einen Schritt zu. Es

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