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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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Wahrheit nicht glauben würde, also versuchte er erst gar nicht, sie ihr zu erklären.
    „Es war nicht meine Absicht, Sie zu erschrecken. Ich weiß, Sie glauben mir jetzt kein Wort mehr. Aber das alles sind nur sehr unglückliche Umstände.“
    Er sah ihren zweifelnden Blick und wusste sich bestätigt. Er hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten. Wieso war er nur so unvorsichtig gewesen? Lag es an der Euphorie, endlich eine Wolfsängerin gefunden zu haben? Aber gerade dann hätte er doch besonders behutsam sein müssen. Er kam sich wie ein Trottel vor.

     
    Theresa musste trotz allem schmunzeln. Beinahe tat ihr dieser Superdetektiv leid. Aber was er sich hier geleistet hatte, war schon grenzwertig. Auch wenn sie ihm dankbar war, dass er ihr neulich Nacht aus der Klemme geholfen und sie nicht das Gefühl hatte, dass er tatsächlich gefährlich war.
    Das Licht der Fackel fiel auf den staubigen Untergrund. Sie erkannte Spuren. Da waren seine Fußabdrücke. Aber neben ihnen entdeckte sie Pfotenabdrucke. Theresa war in Zoologie nicht bewandert genug, um zu entscheiden, was für ein Tier sie hinterlassen hatte, doch es musste groß sein. Ziemlich groß. Sie bezweifelte, dass Aurora ein Haustier besaß. Es konnte also nur bedeuten, dass sich hier unten noch irgendetwas anderes herumtrieb und sie hoffte inständig, dass es nicht gefährlich war.
    „Bitte gehen Sie jetzt“, sagte sie fest.
    Sie musste sich um Aurora kümmern. Sie konnte niemanden gebrauchen, der jetzt im Weg stand und neugierige Fragen stellte.
    „Wenn Sie in Schwierigkeiten stecken, helfe ich Ihnen. Sie müssen es nur sagen.“
    Oh, wenn er nur wüsste, wie groß die Schwierigkeiten waren, in denen sie steckte, er würde seine Worte sicherlich bereuen. Aber ein nackter Verrückter fehlte ihr jetzt gerade noch.
    „Hören Sie, ich bin Ihnen dankbar für neulich, aber bitte tun Sie sich und mir den Gefallen und verschwinden schnell von hier. Ich komme allein klar. Es ist alles in Ordnung.“
    „Das sieht mir aber nicht danach aus. Was ist mit der Verletzten?“ Er nickte in Richtung Aurora.
    „Nur ein Schwächeanfall. Bitte kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten.“
    Sie wollte nicht zulassen, dass dieser Typ auch noch in die Sache hineingezogen wurde.
    Ein merkwürdiges Knacken und Knarzen in der Ferne ließ sie aufhorchen. Sie richtete die Fackel in die Richtung aus der sie die Geräusche vernommen hatte, doch es war nichts zu sehen.
    „Scheint, als wären wir nicht allein hier unten“, sagte der Detektiv mit untrüglichem Scharfsinn.
    Ihr Blick glitt zu den Pfotenabdrucken. Ganz hier in der Nähe musste sich ein Tier herumtreiben.
    Vielleicht ein streunender Hund.
    „Sie sollten nun verschwinden, Sherlock.“
    Wieder hörte sie etwas im Dunkeln. Rasche Schritte, die wie ein Heer aus Tausendfüßlern klangen. Erschrocken fuhr sie ein weiteres Mal mit der Fackel herum.
    Nahe der Schienen stand eine Gestalt auf zwei Beinen. Die gebückte Körperhaltung erinnerte an den Glöckner von Notre Dame. Kaum wurde die Person vom Lichtkegel getroffen, hob sie schützend die Klauenhände vor das Gesicht und huschte mit einem leisen Zischen in den Schatten zurück.
    Schattengänger. Die Hyänen unter den Blutsaugern. Sie wünschte, es wäre nur ein streunender Hund gewesen. Mit dem wären sie notfalls fertig geworden, falls er sie überhaupt angegriffen hätte. Schattengänger aber waren unberechenbar. Sie schlossen sich in kleinen Gemeinschaften zusammen, jagten nicht in den Straßen, sondern lauerten ihren Opfern in Gefilden wie diesen auf. Fernab der menschlichen und vampirischen Zivilisation. Sie fürchteten das Feuer, waren viel lichtempfindlicher als ihre Kollegen über Tage.
    Und das war ihr Glück. Theresa war plötzlich froh, dass das Licht der Fackel nicht so einfach zu löschen war. Aus der Ferne hörte sie ein Knarren und Ächzen. Sie versuchte, die Gestalt im Dunkeln auszumachen, richtete die Fackel höher, um die Schienen zu beleuchten, und stellte fest, dass der Schattengänger längst verschwunden war.
    Das Gefühl, in der Falle zu sitzen, drängte sich ihr auf. Aus derselben Richtung vernahm sie erneut Tausendfüßlerschritte, die vermutlich dadurch verursacht wurden, dass sich die Schattengänger sehr schnell bewegten. Es wurden mehr. Plötzlich schoss eine dürre Hand vor und griff nach Aurora. Theresa zögerte keinen Augenblick, stürmte los und wirbelte die Fackel bedrohlich durch die Luft, so dass sie einen

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