Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
Mensch nicht kannte.
Vorsichtig verließ er das Ansagerhäuschen, darauf bedacht, nicht von dem Obdachlosen gesehen zu werden. Er filterte alle Gerüche, bis er schließlich den gefunden hatte, den er suchte. Die Duftspur war sehr intensiv, sehr weiblich, sehr sexy. Unwillkürlich zogen sich seine Lefzen hoch und ein Grollen entwich seiner Kehle. Er folgte dieser Spur. Mit einem Satz landete er auf den Gleisen. Berauscht von ihrem Duft, eilte er ihr nach durch die Dunkelheit.
Die Spur führte tiefer in den Tunnel und schließlich erspähte er in der Ferne einen einzelnen Waggon, der in leichter Schieflage auf den Gleisen stand. Am Boden brannte ein Feuer. Die Flammen waren nicht sehr groß, aber dafür äußerst hell. Nur unweit der Lichtquelle machte er zwei Körper aus. Einer lang am Boden, das Mädchen saß daneben und lehnte mit dem Rücken gegen einen Stahlträger, die Arme hatte sie um die Beine geschlungen und den Kopf gesenkt, so dass er nur ihre dunklen Haare sehen konnte. Angst und Verzweiflung lag in der Luft. Was um alles in der Welt war hier geschehen?
Als Wolf würde er nichts erfahren, also beschloss er, sich ihr zu offenbaren. Hinter dem Waggon verwandelte er sich in seine Menschengestalt zurück. Seine Sorge um die junge Frau trieb ihn zur Eile an. Rasch richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und stieß scheppernd mit dem Kopf an einen niedrigen Stützbalken, der vor einiger Zeit eingebrochen sein musste. Er versuchte, einen Schmerzenslaut zu unterdrücken, aber ein leises Knurren kam ihm dennoch über die Lippen. Das würde eine Beule geben. Er rieb sich mit der Hand die schmerzende Stelle, als ihm einfiel, dass sein kleiner Unfall möglicherweise nicht unbemerkt geblieben war.
Vorsichtig blickte er um die Ecke des Wagens, um zu sehen, ob seine Wolfsängerin noch dort saß. Aber sie war verschwunden. Stattdessen hörte er Schritte hinter sich und es wurde hell um ihn herum. Als er sich umblickte, stand sie hinter ihm. In der einen Hand die Fackel, in der anderen ein Messer.
Correy wich einen Schritt zurück. Ihr Blick war entschlossen und er zweifelte keinen Moment daran, dass sie das Messer gebrauchen würde. So lange die Klinge nicht aus Silber bestand, konnte sie ihm damit nichts anhaben. Er wollte allerdings eine aggressive Auseinandersetzung vermeiden.
„Entschuldigen Sie ... ich wollte Sie nicht ängstigen.“
„Sie?“ Ihre Augen weiteten sich und er spürte förmlich ihr Erstaunen. Sie blickte an ihm hinunter „Also ... das hätte ich nicht von Ihnen gedacht.“ Ihre Kinnlade sackte ab. „Warum sind Sie nackt? Sind Sie ein Perverser?“
Die Situation war nicht zum Lachen, aber er spürte, wie sich ein Lächeln auf seinen Lippen formte. Er wusste nicht was er darauf antworten sollte, zumal sie hinreißend aussah. Ihr Gesicht war traumhaft schön und die schwarzen Haare schmeichelten ihrer Blässe. Durch den Kontrast fielen ihre Augen noch mehr auf. Das zarte Violett strahlte wie ein Rosenquarz im Licht der Fackel. Und diese Lippen. Er fragte sich, wie sie wohl schmeckten. Ihr Kleid überließ kaum etwas der Fantasie. Der Rock war eng, betonte ihre wohlgeformte Hüfte. Und der Ausschnitt war eben weit genug, um die Ansätze ihrer runden Brüste zu erahnen. Er erinnerte sich, dass in diesem hübschen Rock ein Riss war, an einer verführerischen Stelle. Ja, er gab es unumwunden zu. Ihr Anblick weckte uralte Instinkte und Gefühle, die in jedem Mann stecken und die noch viel stärker in einem Werwolf vorhanden waren. Ihn nun aber einen Perversen zu nennen, kränkte ihn dann aber doch.
„Ich bin nicht pervers und ich habe auch keine unzüchtigen Absichten“, sagte er so stolz er konnte in Anbetracht der Situation.
„Das sieht aber ganz anders aus.“ Sie deutete mit dem Kinn auf seinen Schritt. Correy blickte an sich hinunter und ... ups! Nicht nur, dass er für einen Moment völlig vergessen hatte, dass er nackt vor ihr stand, es zeichnete sich auch eine sichtbare Erregung zwischen seinen Beinen ab.
Rasch hielt er eine Hand davor und riss mit der anderen ein Laken herunter, das an einem der Fenster des Waggons hing, um sich darin einzuwickeln.
Er räusperte sich. „So war das nicht ... geplant.“
„Das glaube ich Ihnen aufs Wort.“
„Hören Sie, ich bin wirklich kein Lüstling oder sowas.“ Wie glaubwürdig klang das in einem solchen Moment?
„Und warum sind Sie mir dann gefolgt und stehen nun splitterfasernackt vor mir?“
Correy wusste, dass sie ihm die
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