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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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instinktiv zurückgewichen. Es war ein Schutzmechanismus, den sie sich mit der Zeit antrainiert hatte. Anders war es nicht möglich gewesen, bei Levan zu überleben.
    „Tut mir leid“, sagte Correy leise. „Bitte, hab keine Angst vor mir.“ Er streckte die Hand nach ihr aus. „Ich bin froh über das, was du gesagt hast und dass du keinen Mörder in mir siehst. Ich hätte es nicht ertragen, wenn du mich genauso verachten würdest wie ich mich selbst.“
    Sie nahm seine Hand und setzte sich auf seinen Schoß. Sacht nahm sie sein Gesicht in ihre Hände.
    „Ich habe keine Angst“, flüsterte sie und strich zärtlich über seine Wangen.
    Seine Haut fühlte sich warm und seidig an, seine Lippen schimmerten sacht im Licht der Straßenlaternen. Am schönsten waren jedoch seine grünen Augen, die plötzlich voller Zuversicht strahlten. Und dann hörte sie ein leises animalisches Knurren. Sein Körper spannte sich an, seine Arme schlangen sich um ihre Taille und seine Lippen fanden ihren Mund. Er schmeckte herb und männlich.

     
    Als man Aurora die Augenbinde abnahm, befand sie sich in einem großen, edel ausgestatteten Raum. Ihre Arme waren an die metallenen Lehnen eines Stuhls geschnallt. Die Jalousien waren heruntergelassen.Vermutlich war es inzwischen Tag und die Vampire mussten sich vor den Sonnenstrahlen schützen.
    „Ich hatte dir versprochen, dass wir noch andere Möglichkeiten finden, dich zum Sprechen zu bewegen“, sagte Maeva und trat vor sie. „Und ich pflege meine Versprechen zu halten.“
    Hinter ihr tauchte eine große dürre Gestalt auf. Sie war verhüllt, wie sich sonst nur Aurora verhüllte. Das Gesicht war unter einer Kapuze verborgen, die Teil einer bis zum Boden reichenden schwarzen Mönchskutte war.
    „Wer ist das?“, fragte sie.
    Die Antwort wurde ihr prompt auf telepathischem Weg gesandt. Jemand drang in ihren Kopf ein. Spielend leicht. Als gäbe es keine Mauer, die ihre Gedanken vor fremden Zugriff schützte. Das war furchteinflössend. Nie zuvor war es irgendwem gelungen, diese Mauern zu umgehen.
    „Ich bin Ror“, sagte die Stimme in ihrem Kopf.
    „Wie du siehst, haben wir an alles gedacht. Ein Folterstuhl, Fesseln und ein Vampir, der ebenfalls ein Empath ist.“
    Oh ja, das war er. Ein sehr starker noch dazu. Ror steckte in ihr. Völlig gleich welchen Trick sie anwandte, um ihn auszusperren, er fand immer wieder ein Schlupfloch, um in ihre Gedankenwelt zurückzukehren, fast so, als besäße er eine Art Landkarte. Vielleicht wusste er mehr über sie und ihre Art. Womöglich war er anderen wie ihr begegnet. Wie sonst war es möglich, dass er sich so gut in ihr auskannte.
    „Du hast viele Fragen“, stellte Ror fest.
    „Beantworte sie mir, bitte.“
    Nichts interessierte sie brennender als herauszufinden, was sie war. Es musste eine Antwort geben. Sie konnte unmöglich das einzige Wesen ihrer Art sein. All ihre Hoffnungen klammerten sich an Ror und sie vergaß darüber, dass er eigentlich hier war, um sie zu foltern.
    „Die Erfahrung, die du gleich machen wirst, ist äußerst unangenehm“, fuhr Maeva ungerührt fort. „Ich würde sie dir gern ersparen. Doch ich fürchte, es hängt allein von dir und deiner Kooperationsbereitschaft ab.“
    „Ich beantworte deine Fragen, wenn du unsere Fragen ebenso beantwortest“, meldete sich Ror in ihrem Kopf.
    Der Handel war verführerisch. Aurora existierte schon so unendlich lange, dass sie die Einsamkeit bis an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte. Sie würde fast alles tun, um Wesen ihrer Art zu finden. Aber sie würde Theresa nicht verraten. Niemals. Um keinen Preis der Welt.
    „Antworte mir“, knurrte Maeva, die von der Unterhaltung zwischen ihr und Ror nichts mitbekommen hatte.
    „Ich sage nichts.“ Ihr Entschluss stand fest. Es ging nicht um Theresa allein. Es ging um die Fackel. Niemals durfte sie wieder in den Besitz der Vampire gelangen oder alles wäre verloren.
    Maeva schüttelte entgeistert den Kopf. „Na fein, wie du willst, törichtes Weib. Dann sei es so. Ror, du weißt, was du zu tun hast.“
    Ror baute sich vor ihr auf und legte beide Hände auf ihre Schläfen. Er hatte große Hände mit langen Fingern, die er im Gegensatz zu ihr nicht in Handschuhen verbarg. Seine Haut fühlte sich kalt an, als wäre das Blut zum Stillstand gekommen.
    Ror konzentrierte sich, das spürte Aurora. Jetzt kam es auf ihre Kraft an. Sie musste stark sein, stärker als er. Er durfte nichts über Theresas Aufenthaltsort erfahren.
    Schon drang

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