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Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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waren, hatte er noch versucht, zu retten, was zu retten war, sich aber schließlich ganz zurückgezogen. Correy war von diesem Tag an ein Einzelgänger geworden. Die Familienbande waren mehr und mehr zerrissen, bis sie schließlich kaum noch von Bedeutung waren.
    „Ich weiß nicht, wo mein Bruder lebt oder was er gerade tut.“
    Tot war er nicht, dessen war Correy sicher. Er hätte es gespürt, wenn Killian etwas zugestoßen wäre.
    „Mir geht es ähnlich“, sagte Theresa und setzte sich in den Sand. „Ich habe keinen Bruder. Aber ich will damit sagen, dass ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie habe. Seit Jahren.“
    Correy setzte sich zu ihr. Es war das erste Mal, dass sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählte. Sie grub eine Hand in den Sand und ließ den feinen weißen Staub durch ihre Finger rieseln.
    „Ich habe diese Entscheidung selbst getroffen. Ich fühlte mich wie eine Ausgestoßene in der eigenen Wohnung.“
    Das kam ihm vertraut vor.
    „Meine Mutter war gegen mich, mein Stiefvater sowieso. Den einzigen Halt gab mir meine Schwester. Aber das war einfach nicht genug.“
    „Und dann bist du einem Vampir begegnet.“
    „Ja, so ähnlich.“
    Ein sanftes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und ihr Blick glitt in die Ferne. Correy verspürte einen Stich im Herzen. Er fragte sich, ob sie diesen Blutsauger noch immer liebte, obwohl sie mit ihm geschlafen hatte, letzte Nacht. Er fühlte sich machtlos, weil er nicht wusste, was in ihr vorging und weil er fürchtete mit seinem Verdacht recht zu haben. Aber dann griff sie nach seiner Hand und hielt sie fest. Sie blickte ihn an und er sah, dass sie wieder im Hier und Jetzt angekommen war.
    „Heute Nacht geht es zu Ende“, sagte sie. „Mein altes Leben. Und wer weiß, was danach kommt?“

     
    „Wir sind bald am Ziel, Liebster“, hauchte Maeva und ihre Lippen verschlossen Levans Mund.
    Mit dem Zeigefinger umwickelte sie eine lange Strähne, spielte mit ihr wie eine Katze mit dem Schwanz einer Maus.
    Lord Vasterian hatte ihnen einen Privatjet zur Verfügung gestellt. Die Fenster waren verdunkelt. Kein Sonnenlicht drang in das Innere der Kabine. In zwei Stunden würden sie in Athen landen und heute Nacht würden sie Areopoli erreichen.
    „Es bleibt noch genügend Zeit für andere Dinge“, sagte sie, und setzte sich auf seinen Schoß.
    In der vorderen Kabine saßen die Wachhunde und eine gefesselte Aurora. Levan lachte leise und strich ihr die dunklen Haare aus dem Gesicht.
    „Ich muss dir sehr dankbar sein, Maeva. Ohne dich wäre ich jetzt nur noch Staub.“
    „Es ist ihre Schuld, Levan. Aber dafür wird sie büßen. Ich werde ihr persönlich den letzten Blutstropfen aussaugen.“
    Er packte sie an den Hüften und setzte sie in den Sitz neben sich. Nachdenklich blickte er aus dem abgedunkelten Fenster, durch das man die Umrisse der Wolkendecke erkennen konnte.
    „Du musst es tun. Sie hat dich verraten. Und somit auch Lord Vasterian“, drängte Maeva. Sie wunderte sich über sein Zögern. Aber dann richtete er den Blick auf sie und seine Augen wirkten eiskalt.
    „Ich kenne keine Gnade“, sagte er fest. „Aber überlass sie mir.“

     
    Die letzten Strahlen der Sonne waren untergegangen. Dunkelheit überzog das Firmament und der Mond war hinter dichten Wolken verborgen, die sich zu gewaltigen Gebilden auftürmten. Surreale Gebirge und Kolosse. Theresa hatte sich am Nachmittag einen Rucksack gekauft, in dem sie nun den metallenen Zylinder verstaute. Rasch schlüpfte sie noch einmal unter die Dusche, um sich frisch zu machen. Ach, wie gut es tat, das heiße Wasser auf ihrer Haut zu spüren. Fast fühlte es sich an wie ein Streicheln. Sie musste an Correys zärtliche Hände denken und wünschte, er stünde mit ihr in der engen Kabine.
    Nachdem sie sich abgetrocknet, die Haare geföhnt und wieder ankleidet hatte, schlüpfte sie in ihre Stiefel und wollte das Hotelzimmer verlassen, um sich mit Correy in der Bar zu treffen. Als sie die Klinke herunterdrücken wollte, klingelte das Telefon auf der Kommode. Das konnte nur Correy sein. In freudiger Erwartung nahm sie den Hörer ab.
    „Ja?“
    „Theresa.“
    Sie brauchte einen Moment, ehe sie Levans Bariton erkannte. Mein Gott, woher hatte er diese Nummer? Sie verlor das Gleichgewicht und landete mit ihrem Gesäß auf der weichen Matratze ihres Bettes.
    „Wie schön, deine Stimme zu hören.“
    Er klang übertrieben freundlich. Doch sie konnte seine Anspannung hören.
    „Was willst du von

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