Lykandras Krieger 2 - Blutsklavin (German Edition)
mir?“
„Hier ist jemand, der uns mit Hilfe seiner empathischen Fähigkeiten zu dir geführt hat. Du weißt doch, was man über Empathen sagt. Auf geringe Entfernung können sie einander aufspüren. Und wenn man eine Empathin ganz lieb fragt, so wie wir das getan haben, dann gibt sie einem auch eine zuverlässige Antwort. Eben diese Empathin möchte gern mit dir sprechen. Ich wette, du hast schon erraten, wer es ist.“
Sie hörte ein Knacken. Offenbar reichte er das Telefon weiter. Eine andere Stimme meldete sich.
„Hier ist Aurora.“
Nun setzte ihr Herz für einige Takte aus. Aurora war in Levans Gewalt. Ihr schwindelte.
„Was ist passiert? Geht es dir gut? Wo bist du?“
Sie antwortete nicht, stattdessen hörte sie wieder dieses Knacken. Die Verbindung war schlecht. Aber dann drang ihre Stimme doch zu ihr vor.
„Hör mir gut zu, Theresa. Es ist ganz wichtig, dass du mir richtig zuhörst, hast du verstanden?“
„Ja.“ Tränen erstickten ihre Stimme. Es war ihre Schuld, dass Aurora nun in Gefahr war. Sie hätten sie nicht zurücklassen dürfen.
„Du darfst Levan das ewige Feuer nicht geben. Bring es zur heiligen Stätte zurück.“
„Miststück“, knurrte eine Frau im Hintergrund.
Maeva.
Dann hörte sie einen Schlag, gefolgt von einem schmerzerfüllten Stöhnen.
„Es gibt eine kleine Chance, das Leben deiner Freundin zu retten. Wir treffen uns an der Tropfsteinhöhle an der Westküste. Komm allein und bring das Feuer des Ivari mit. Ich verspreche, Aurora unversehrt ziehen zu lassen. Sei in einer halben Stunde dort. Oder du kannst ihren abgetrennten Kopf aus dem Meerwasser fischen.“
Ohne sie noch einmal zu Wort kommen zu lassen, legte Levan auf.
Theresas Knie fühlten sich so weich an, dass sie fast stürzte, als sie vom Bett aufsprang. Sie brauchte den Mietwagen von Mr. Boyle. Dringend.
Correy saß in der Bar und versuchte vergeblich, die liebestolle Mrs. Boyle abzuwimmeln, die ihm in ausführlicher Breite von ihrem neu erworbenen Bikini erzählte, den sie ihm gern im hotelinternen Hallenbad vorführen wollte. Es handele sich um ein ,ganz süßes Exemplar’ mit kleinen Schleifen undSchmetterlingen, welche die Körbchen zierten. Selbstbewusst, wie die junge Britin mit ihren unterspritzten Lippen war, ignorierte sie jede Ablehnung seinerseits.
„Don’t be such a gentleman, Correy“, tadelte sie ihn.
Correy hoffte inständig, dass Theresa bald kommen und ihn von dieser Plage erlösen würde. Und als er eben an sie dachte, sah er sie plötzlich durch das Eingangsportal des Hotels verschwinden. Irritiert beobachtete er sie durch das Fenster. Sie eilte auf den Parkplatz zu und schloss den Mietwagen der Boyles auf. Er fragte sich, was das zu bedeuten hatte.
„Excuse me“, sagte er und Mrs. Boyle nickte und bestellte sich noch einen Cocktail.
Er ging hinaus und konnte gerade noch sehen, wie sie hinter einer Staubwolke in der Ferne verschwand. Irgendetwas stimmte nicht. Er eilte dem Wagen nach und versteckte sich schließlich hinter einer Böschung, um sich seiner Kleidung zu entledigen und sich in einen Wolf zu verwandeln. Auf vier Pfoten war er um einiges schneller.
Der Weg zur Tropfsteinhöhle war gut ausgeschildert, so dass Theresa sie ohne Probleme fand. Ihr Herz schlug heftig, als sie aus dem Wagen stieg und vor dem Eingang der Höhle zwei dunkle Gestalten ausmachte. Eine von ihnen war männlich, die andere wirkte deutlich kleiner. Sie schien zu schwach, um aufrecht zu stehen.
Theresa straffte ihre Schultern und ging auf sie zu. Nun erkannte sie die silbernen Haare des Vampirs. Er war in einen schwarzen Mantel gehüllt, der seine Gestalt schlank, aber doch kräftig und athletisch erscheinen ließ. Kühl blickte er sie an. Wo waren die anderen? Levan würde gewiss nicht allein hier auftauchen. Nicht ohne Maeva und seine Wachhunde.
„Theresa, meine Liebe, du hast mich sehr enttäuscht. Aber ich bin bereit, dir noch einmal zu vergeben.“
Er hielt die Hand auf und erwartete wohl, dass sie sie nahm. Theresa blieb wachsam und blickte zu Aurora. Sie war geknebelt. Die Hände hatte man ihr auf den Rücken gebunden. Ihre Augen konnte sie trotz des Sehschlitzes der Skimaske nicht erkennen.
„Lass Aurora frei.“
Ein süffisantes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Seine Eckzähne wuchsen zu ihrer vollen Länge an. Dann vernahm sie Schritte hinter sich. Sie hatte doch geahnt, dass es eine Falle war.
„Was ist mit unserer Abmachung?“, fragte sie.
„Ich halte
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