Lynettes Erwachen
die richtige Kanzlei ausgewählt. Wie sind Sie eigentlich auf Ben Lloyd gekommen?“
„Mein Onkel kennt Mr. Taylor, und der hat Mr. Lloyd empfohlen. Ich bin trotzdem froh, dass Sie mich verteidigt haben.“
Elias räusperte sich. Die beiden schienen ihn vergessen zu haben.
„Oh, Elias, darf ich dir Danny Johnson vorstellen? Danny, das ist Elias Drake.“
„Sehr erfreut, Sir.“ Mit einem verkniffenen Lächeln reichte Danny ihm die Hand. „Ms. Harllow ist die Beste“, sagte der Junge.
„Das weiß ich, Mr. Johnson.“
„Nennen Sie mich Danny. Das tun hier alle. Was darf ich Ihnen zu trinken bringen?“
„Ich nehme ein Wasser“, sagte Lynette.
Dieser Danny zog eine Augenbraue hoch. „Wasser? Ich dachte, Sie wollten einen lustigen Abend verbringen?“
„Das werde ich trotzdem. Wir fahren nachher noch woanders hin.“ Lynette ließ die Schlüssel vor Dannys Nase baumeln. „Niemals Alkohol, wenn man Auto fährt.“
„Ja, Ma’am! Und was darf ich Ihnen bringen?“
„Einen Scotch.“ Den brauchte Elias jetzt dringend. Die ganze Situation machte ihn wütend.
Um sich von dem Gefühl abzulenken, programmierte er die Spielkonsole.
„Ist was mit dir?“, hörte er Lynette fragen.
„Wir sind also hier, weil du mit einem Klienten sprechen musst?“ Das Ungehaltene in der Stimme konnte er nicht gänzlich verbergen.
„Wie kommst du darauf? Danny ist der Junge, den ich heute rausgehauen habe. In den letzten Tagen war ich ein paarmal wegen einer Zeugenaussage hier und habe den Spielern zugesehen. Ich dachte, das könnte lustig werden.“
Und das wurde es.
Nachdem Lynette den Dreh raus und sich mit der Kugel angefreundet hatte, warf sie einen Strike nach dem anderen. Sie war ganz aus dem Häuschen. Das erste Spiel lag sie nur vierundzwanzig Punkte hinter Elias.
„Nicht schlecht. Du scheinst ein Naturtalent zu sein.“
Lynette setzte auf seinen Schoß und umarmte ihn. So ausgelassen hatte er sie noch nie erlebt, und es war eine Freude, sie so zu sehen.
„Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel Spaß macht. Los, ich will Revanche.“
Je näher sie einem Sieg kam, desto konzentrierter wurde sie. Alles in ihr fokussierte sich auf dieses eine Ziel. Und sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sexy das aus seiner Position aussah. Der Hintern in dieser verdammt engen Jeans ließ seinen Schwanz zucken und die Konzentration auf ein Minimum schrumpfen. Beim letzten Wurf stand sie wie angewurzelt da und sah der Kugel hinterher.
Strike!
Vor Freude kreischend, warf sie die Arme in die Luft und strahlte übers ganze Gesicht.
„Ich habe gewonnen! Ich habe gewonnen!“
Euphorisch schlang sie ihm die Arme um den Hals, hüpfte hoch, legte die Beine um seine Hüften und küsste ihn stürmisch.
„Klasse, Ms. Harllow. Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut.“
Verschämt löste sich sie von ihm, kam auf die Beine und lächelte Danny an. Dieser Kerl hatte ein Talent, immer im falschen Moment aufzutauchen.
„In mir schlummern viele Talente. Man sollte mich nie unterschätzen“, sagte Lynette lächelnd.
„Ihr Tisch ist fertig, Ms. Harllow.“
Das Restaurant sah wie eine kleine italienische Taverne aus. Danny hatte ihnen einen Tisch in einer kleinen Nische zugeteilt, wofür ihm Elias zum ersten Mal an diesem Abend dankbar war. Lynette begann, mit Messer und Gabel an den Spareribs rumzuschnippeln.
„Wenn du einen rustikalen Abend möchtest, dann richtig. Gib mir das Besteck.“
„Und wie soll ich essen?“
„Wie alle anderen.“
Demonstrativ nahm er mit den Fingern ein Rippchen und biss herzhaft hinein. Die waren wirklich gut, triefend vom Bratenfett und mit einer würzigen Honigkruste überzogen. Leicht pikiert dreinschauend nahm Lynette das Fleisch zwischen Zeigefinger und Daumen. Ob sie je mit den Fingern gegessen hatte? Elias bezweifelte es.
„Mann, ist das lecker!“, brach es aus ihr heraus, als sie den ersten Bissen probierte. Die verschmierten Finger schienen vergessen. Herzhaft biss sie zu. Es freute Elias immer wieder aufs Neue, Lynettes Barrieren fallen zu sehen. Gemeinsam verdrückten sie den ganzen Berg Spareribs. Das Fett tropfte ihnen von den Händen, und Lynette strahlte über das ganze Gesicht.
„Ich möchte nachher noch eine Runde bowlen.“
„Sollst du haben, mein Schatz. Ich habe heute übrigens die Tickets und das Hotel in L.A. gebucht. Das Reisebüro hat es mir als eines der besten Wellnesshotels empfohlen.“
„Klasse! Massagen werde ich nach diesem Marathon nötig
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