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Lynettes Erwachen

Lynettes Erwachen

Titel: Lynettes Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Marcuse
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Lynette diese an, konnte aber nichts Vertrautes an ihr finden. „Ich glaube nicht, dass wir uns kennen. Mein Freund und ich kommen aus London“, antwortete Lynette.
    „Oh, London. Mein Mann stammt aus London. Woher kennen Sie das Brautpaar?“
    „Mein Freund ist einer der Trauzeugen. Er und Charlotte kennen sich seit zwanzig Jahren.“
    „Er hat eine Freundin? Schade! Ein außergewöhnlich attraktiver Mann.“
    Lynette stutzte. Hatte die Frau nicht gerade gesagt, dass sie verheiratet war? Und welchen der beiden meinte sie, Ryan oder Elias? Das Unbehagen wuchs. Lynette konnte den Gedanken noch nicht fassen. In ihrem Unterbewusstsein braute sich etwas zusammen.
    „Woher kennen Sie das Paar?“, fragte sie unterkühlt.
    Verschwörerisch beugte sich die Frau zu ihr rüber. „Mein Mann hat Charlotte ihr jugendliches Aussehen verpasst. Er ist Schönheitschirurg, müssen Sie wissen.“
    Lynettes Herzschlag verdreifachte sich. Diese boshafte Stimme kam ihr bekannt vor. Noch einmal sah sie die Frau genauer an. Konnte das wirklich …? Das Haar war länger und jetzt dunkelbraun statt blond. Die Augen sahen immer noch kalt und berechnend aus. Das boshafte Grinsen verunstaltete das eigentlich schöne Gesicht zu einer Maske, wobei man deutlich die entstellte Mimik durch Botoxspritzen erkannte. Entsetzen musste Lynette deutlich im Gesicht gestanden haben, denn Susan wich zurück.
    „In L.A. werden Sie kaum eine Frau finden, die sich nicht unters Messer gelegt hat. Mein Mann hat Millionen damit verdient. Ich habe mir auch die Nase richten lassen und …“ Sie griff unter den üppigen Busen und hob diesen mit einem breiten Grinsen an.
    „Ist er hier?“, presste Lynette zwischen den Lippen hervor, kaum fähig, genug Luft in die Lungen zu bekommen.
    „Wer?“
    „Robert.“
    „Natürlich! Woher kennen Sie meinen Mann?“
    Fassungslos starrte Susan Lynette an, als sie auf die Füße sprang.
    „Woher kennen Sie meinen Mann?“, hörte Lynette sie kreischen.
    Aufgewühlt rannte sie in die Richtung, in der sie Elias zuletzt gesehen hatte. Jemand hielt sie am Arm fest. Mit einem spitzen Aufschrei riss sie sich los.
    „Verdammt, Lynette, was ist denn mit dir passiert? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
    Genauso fühlte sie sich. Um Fassung ringend, starrte sie Ryan an. „Wo ist Elias?“
    „Das weiß ich nicht genau.“ Ryan sah sich um und deutete nach rechts, zu einem der Pavillons. „Da hinten ist er. Was ist denn los?“
    Lynette sah in die angezeigte Richtung und blieb wie angewurzelt stehen. Keine zwei Meter von ihr entfernt stand ihr Vater, die Augen ungläubig aufgerissen und mit offenem Mund. Eine Ewigkeit starrten sie einander an, bis ein Ruck durch Lynette hindurchging und sie sich schluchzend in seine Arme warf.
    „Dad!“
    „Robert“, keifte es hinter ihnen. „Was soll das? Wer ist dieses Weib?“
    Lynette spürte eine zerrende Hand am Arm. Es war ihr Vater, der diese abwehrte und Susan böse anfauchte: „Nimm deine Finger von ihr.“
    Wie das kleine, vierzehnjährige Mädchen klammerte sich Lynette an ihm fest, um ihn nie wieder loszulassen. Mit einer solchen Reaktion hatte sie nicht gerechnet. All die Wut, der Schmerz und die Angst waren bei seinem Anblick verschwunden. Bis zu diesem Moment hatte sie nicht gewusst, wie sehr sie ihn vermisste.
    Sanft streichelten ihr große, warme Hände über den Rücken. „Mein kleines Baby“, flüsterte die vertraute Stimme. „Mein Gott, hab ich dich vermisst.“ Er hielt sie so doll fest, dass Lynette kaum noch Luft bekam.
    Verlegen hob sie den Kopf und lächelte aus tränennassen Augen. Um sie herum hatte sich ein Kreis Schaulustiger gebildet, und verschämt löste sie sich aus der Umarmung.
    „Alles in Ordnung, Leute. Sie ist meine Tochter. Kein Skandal, ihr könnt ruhig weitergehen.“
    Lynette konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. So souverän hatte sie ihren Vater nicht in Erinnerung. Die Gaffer verteilten sich maulend, sichtlich enttäuscht, nichts Sensationelles geboten zu bekommen. Wutschnaubend stampfte Susan hinter ihr mit dem Fuß auf.
    „Was willst du hier?“
    Jetzt reichte es Lynette. In aller Ruhe drehte sie sich um, blickte unbewegt auf Susan herab und lächelte sogar. „Ich bin Gast auf einer Hochzeit. Sollte dich meine Anwesenheit stören, schlage ich vor, dass du mir in den nächsten Tagen aus dem Weg gehst. Hast du mich verstanden, Susan?“ Den Namen spie Lynette wie Gift aus. Dennoch hatte sie so leise gesprochen,

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