Lynne Graham
„Du bist perfekt.“
Ella konnte sich gegen den plötzlichen Ansturm der Gefühle nicht wehren, sie hatte schlicht nicht vor der Nacht mit einem sinnlichen Anschlag gerechnet. Langsam ließ sie den Kopf in den Nacken fallen, und ein leises Stöhnen entfuhr ihr. Heißes Verlangen durchfloss ihren verräterischen Körper, als Aristandros die Lippen um die aufgerichteten Brustknospen schloss. Seine Zunge erforschte die warme Höhle ihres Mundes, während er die Hand zwischen ihre Schenkel schob und dort ihre geheimste Stelle mit den Fingern liebkoste.
Unter seiner erotischen Fertigkeit löste sich jeder Rest von Selbstbeherrschung auf. Schon bald hatte Ella den Punkt erreicht, an dem sie vor Frustration hätte aufschreien können und ihn am liebsten angefleht hätte, ihr endlich Erlösung zu gewähren. Sie hörte das amüsierte Erstaunen in Aristandros’ Stimme, als sie ihn mit fahrigen Händen näher an sich heranzog, um den Körperkontakt zu intensivieren.
„Langsam, khriso mou “, sagte er belegt. „Wir müssen zu einer Vernissage, und ich muss vorher noch duschen …“
„Vernissage?“ Nur mit Anstrengung machte Ella sich aus dem Kokon sexueller Erregung frei, in den er sie eingesponnen hatte, und kehrte in die Wirklichkeit zurück. Scham überflutete sie, als ihr klar wurde, dass sie sich von ihm im Bad hatte verführen lassen und sich noch immer an ihn klammerte. Abrupt ließ sie ihn los, als hätte sie sich verbrannt. „Natürlich.“
„Wir haben keine Zeit. Und ich will dich schließlich nicht behandeln wie einen Snack an einer Imbissbude, sondern mir Zeit lassen und dich wie ein erlesenes Mahl mit jedem Bissen auskosten und genießen.“
„Ein Snack an der Imbissbude?“ Mit fassungsloser Entrüstung wiederholte sie seine Beschreibung. Aristandros betrachtete sie unter halb gesenkten Wimpern.
„Du willst mich“, stellte er befriedigt fest. „Der Tag wird kommen, an dem dir egal ist, wie ich dich nehme … Hauptsache ich tue es.“
Seine Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken. „Niemals!“, stieß sie aus. „Eher sterbe ich.“
Er schenkte ihr nur ein spöttisches Lächeln. „Ich kenne die Frauen, und ich irre mich nie.“
„Ein Mal hast du dich geirrt“, entfuhr es ihr unüberlegt. Sie sollte klüger handeln, als ihn zu provozieren.
Sofort wurde sein Blick eiskalt. „Fang besser nicht damit an“, warnte er sie.
Ihr Magen zog sich zusammen, und sie wandte den Kopf ab. Mit dem Gefühl von Scham und Reue über ihre unvorsichtigen Worte ging sie ins Schlafzimmer zurück, die blauen Augen düster, als sie sich an jenen atemberaubenden Moment seines Heiratsantrages erinnerte. Doch das Glück hatte sich kurz darauf in Entsetzen verwandelt, als er öffentlich bekannt gab, dass Ella die Medizin aufgeben würde, um sich ganz auf ihr Leben als Ehefrau und Mutter zu konzentrieren. Nur Augenblicke später waren sie in einen hitzigen Streit verwickelt gewesen, bei dem Ella erkannte, dass Aristandros unnachgiebig und hart wie Granit sein konnte, wenn es um etwas ging, das er unbedingt haben wollte.
Vor sieben Jahren schon hatte sie erfahren, dass es bei ihm nur ein Entweder- oder gab, keine halben Sachen, keine Kompromisse. Der Bruch zwischen ihnen war von einer Sekunde auf die andere erfolgt und endgültig. Immerhin wusste sie dieses Mal, was sie erwartete, wenn sie die Grenzen bei Aristandros Xenakis überschritt. Eine zweite Chance würde es dann nicht mehr geben …
4. KAPITEL
„Fast hätte ich es vergessen …“ Aristandros lenkte seine Schritte zur Bibliothek und ließ Ella mitten in der großen Halle stehen.
Mit gerunzelter Stirn beobachtete sie durch die offen stehende Tür, wie er auf seinen Schreibtisch zuging und ein flaches Etui aus der Schublade nahm.
„Komm her“, forderte er sie mit der ihm üblichen Ungeduld auf. „Du kannst nicht ohne Schmuck ausgehen.“
„Ich besitze keinen.“ Sie lachte leicht verlegen.
„Ich fange damit an, dir eine Kollektion zusammenzustellen, glikia mou .“ Er hob ein Diamantcollier von dem feinen Samtbett, als sie mit steifen Beinen auf ihn zukam. „Dreh dich um.“
„Ich will das nicht.“ Sie hatte die Garderobe von ihm akzeptiert, aber ein Diamantcollier erschien ihr einfach zu sehr wie der sprichwörtliche Lohn der Sünde. Sie hatte bereits genug ihrer Prinzipien aufgeben müssen.
„Ich wünsche aber, dass du es trägst“, sagte Aristandros nachdrücklich und legte eine Hand auf ihre Schulter, um Ella
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