Lynne Graham
umzudrehen.
Die Juwelen fühlten sich kalt auf ihrer Haut an, und sie erschauerte, als Aristandros Fingerspitzen über ihren Nacken strichen. Als sie einander wieder gegenüberstanden, betrachtete er zufrieden die glitzernden Steine an ihrem Hals.
Noch nie hatte Ella so viele elegant gekleidete und berühmte Menschen an einem Ort gesehen wie auf der gut besuchten Galerieeröffnung. Auch war ihr noch niemals so viel Aufmerksamkeit geschenkt worden wie in dem Moment, als sie an Aristandros’ Seite den Saal betrat. Alle Köpfe drehten sich zu ihr, ein Raunen ging durch die Menge, und sie spürte die abschätzenden Blicke auf sich ruhen.
Während Aristandros sich mit dem Bildhauer unterhielt, wanderte sie durch den Raum und betrachtete die Kunstwerke. Als sie sich länger von dem Gemälde einer Küstenlandschaft fesseln ließ, trat eine langbeinige Frau mit leuchtend roten Haaren neben sie.
„Sie sind also der Ersatz für mich!“, zischelte die Rothaarige feindselig und starrte Ella aus funkelnden grünen Augen an. „Wer sind Sie überhaupt? Wo und wann hat Aristandros Sie getroffen?“
Ella wusste, wer die Frau war. Sie hieß Milly, war ein bekanntes Supermodel – und offensichtlich Aristandros’ letzte Exgespielin. Ella schwieg, denn sie sah die Tränen in den Augen der anderen schimmern.
„Erwarten Sie keine Vorwarnung, wenn es vorbei ist. Von einem Tag auf den anderen sind Sie draußen, und es gibt nichts, was Sie dagegen tun könnten. Er nimmt nicht einmal mehr Ihre Anrufe entgegen.“ Milly schluchzte erstickt auf.
„Für eine schöne Frau wie Sie muss es doch andere und bessere Optionen geben“, erwiderte Ella sachlich. „Gönnen Sie ihm nicht die Genugtuung zu sehen, wie verletzt Sie sind.“
Milly schaute sie verdattert an. „Sie sind auch noch nett zu mir? Sind Sie denn nicht eifersüchtig?“
„Nein“, gab Ella würdevoll zurück. „Ich bin nicht der eifersüchtige Typ.“
Zu spät bemerkte sie, dass die Aufmerksamkeit der Rothaarigen plötzlich stark abgelenkt war.
„Milly“, grüßte Aristandros die andere Frau höflich und blieb hinter Ella stehen. „Du bist also nicht eifersüchtig?“, fragte er sie schließlich, nachdem seine Exfreundin hastig in der Menge verschwand, weil sie der Kälte in seinem Blick nicht standhalten konnte.
„Nein, natürlich nicht.“ Ella dachte an die letzten sieben Jahre, in denen sie über seine zahllosen Affären gelesen hatte. Mit der Zeit hatte sie sich daran gewöhnt und eine gewisse Gelassenheit entwickelt. Wo immer Aristandros sich zeigte, wurde er von ehrgeizigen Frauen umgarnt. Das war eine simple Tatsache, und solange er so legendär reich war und zudem so fabelhaft aussah, würde sich das wohl auch nicht ändern.
Aristandros zog sie näher zu dem Gemälde. „Es erinnert mich an Lykos, an den Strand unterhalb des Hauses.“ Mit geneigtem Kopf betrachtete er das Bild und wandte sich dann an den Galeriebesitzer, der abwartend in der Nähe stand. „Wir nehmen es.“
Aristandros hatte die griechische Insel Lykos von seiner Familie mütterlicherseits geerbt. Bilder, wie sie damals auf der Insel ein Picknick gemacht hatten, stürzten auf Ella ein. Warm eingepackt gegen die fallenden Temperaturen, hatte der Wind an ihren Haaren gezerrt, während Aristandros ihr seine Vision beschrieb, wie er die kränkelnde Wirtschaft der Insel wieder in Schwung bringen und den Menschen ein geregeltes Einkommen ermöglichen wollte. Ella war damals von seinem Verantwortungsbewusstsein für die Inselbewohner sehr beeindruckt gewesen.
„Wo willst du es hinhängen?“, fragte er sie, als sie die Galerie verließen.
„Wo ich es hinhängen will?“, fragte sie perplex. „Heißt das, du hast es für mich gekauft?“
„Sicher, wieso nicht?“
„Weil ich nicht möchte, dass du mir lauter Dinge kaufst. Die Art, wie du das Geld für mich auf dem Fenster wirfst, ist unmoralisch“, warf sie ihm auf dem Weg zu der silbernen Limousine vor, die auf sie wartete.
Mit steifem Rücken ging Ella über den Teppich, der von einer Absperrung umzäumt war, um die Reporter auf Abstand zu halten. Kameras blitzten auf, und Ella blinzelte geblendet. Fragen prasselten von allen Seiten auf Aristandros und sie ein, hauptsächlich Fragen nach ihrer, Ellas, Identität. Aristandros jedoch blieb bewundernswert gelassen angesichts der Medienpräsenz und stieg elegant neben ihr in den Wagen. „Ich werde dir kaufen, was ich möchte, gewöhn dich besser daran.“
„Ich bin nur um
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