Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
Vom Netzwerk:
Forschung seine vollständigen Kräfte wiedererlangt. Wirksame und beständige Magie stellten für ihn kein Problem mehr dar und er beherrschte seine Verwandlungen auf breiter Ebene. Leider durfte bisher keiner davon wissen. Noch nicht. Aber wenn er erst einmal se i nen Vater vom Thron gestoßen hatte und als Monarch regierte, würde und könnte sich ihm niemand mehr in den Weg stellen. Doch egal, wie mächtig er war, seine Träume konnte er nicht kontrollieren. Sie übermannten ihn, ba n den seinen Verstand, bis sie ihn wieder losließen. So vollkommen er als Magyc war, so sehr entglitt ihm sein Unterbewusstsein im Schlaf.
    In diesem Traum befand er sich wie so oft in den Armen einer liebenden und wunderschönen Frau. Es war 1249, ein Jahr vor dem Ausbruch des gr o ßen Krieges mit den Amorphen, wie er inzwischen wusste. Damals jedoch ha t te er nur Augen für sie. Sein Herz flatterte jedes Mal vor Freude, wenn Marbell zu ihm aufsah. Sie kam aus reichem Hause, doch das interessierte ihn nicht. Er war Prinz und ihm würde ohnehin bald alles gehören. Marbell hatte ihn auf den ersten Blick verzaubert und er legte ihr die Welt zu Füßen. Sein bisheriges Leben am Hofe, seine Liebschaften und seine Eskapaden waren Vergange n heit, es gab nur noch seine Marbell und er wollte ihr tagtäglich ihre Wünsche von den Augen ablesen und sich zum glücklichsten Mann auf Erden machen.
    1250 entschied er mit enthusiastischem Herzen, Marbell zu ehelichen, sich mit ihr zu verbinden und mit ihr den Monarchenthron zu besteigen. Seine E l tern Gaudor und Bellisa erfreuten sich a n seinem Glück, willigten ein und o r ganisierten die prächtigste Hochzeit, die die Magycen jemals fe i ern würden.
    In den Tagen vor der Trauung umsorgte er Marbell noch mehr als sonst, b e schenkte sie reich und umgarnte sie, bis er sich schließlich im Rausch der Liebe auf ewig im Blute mit ihr verband. Nun waren sie für immer eins, feierliches Zeremoniell hin oder her.
    Es fiel ihm unsagbar schwer, die 48 Stunden Entbehrung vor der Eheschli e ßung zu ertragen. Niemals hatte er Marbell bisher allein gelassen. Außerdem hatte er immer getan, wonach es ihn gelüstete. Schließlich schalt er sich einen Narren, sich noch an ein derart veraltetes Gesetz zu halten, und schickte seine Sinne nach seiner zukünftigen Frau aus.
    Als er sie nach langer Suche fand, erschütterte das, was er sah, sein Leben in den Grundfesten. Marbell lag mit einem anderen im Bett. Und als hätte das nicht ausgereicht, um den Verstand zu verlieren, war der Kerl auch noch ein verhasster Feind – ein Amorph.
    Der edelmütige Amorph namens Kirs ließ sich von ihm töten, nachdem er um Marbells Leben gebettelt hatte wie ein Wurm. Als würde er sich sein Leben verpfuschen, indem er seine mit ihm verbundene Frau erschlug. Jeder wusste, ein Magyc konnte und durfte sich nur ein Mal in seinem Leben verbinden. Es gab keine Ausnahme. Und ohne eine Frau an seiner Seite gestattete man ihm nicht, den Thron zu besteigen. Sein Zorn auf Marbell verpuffte, als sie vor ihm auf die Knie glitt, ihm reumütig ewige Treue schwor, solange sie lebte. Ni e mand würde von der peinlichen Affäre erfahren, alles würde wie geplant abla u fen.
    Tehlic liebte sie ungestüm die ganze Nacht. Am frühen Morgen des Hoc h zeitstages musste er zur Salbung. Als er aus den Bädern der Festung zurüc k kehrte und er Marbell immer noch in seinem Gemach witterte, wo sie auf ihn wartete, wusste er, dass er sie trotz des Vorfalls mehr denn je liebte . Er betrat den Balkon und ließ sich von den im Monarchenhof wartenden Hochzeitsgä s ten hochleben, die von überall hergereist waren, um ihn und seine wundervolle Braut zu sehen und mit ihnen diesen bedeutenden Tag zu feiern. Alles verlief so, wie er es gewollt hatte.
    Doch als er sein Schlafzimmer betrat, gewahrte er, dass sie tot war. Marbell hatte sich das Leben genommen. Seine Zukunft lag unwiederbringlich in Scherben.
    Er würde auf ewig nur Prinz bleiben.
    Der Albtraum entließ Tehlic. Er riss die Augen auf und keuchte. Zitternd vor unbändiger Wut. Auf den verhassten Traum, auf Marbell, auf die Gesetze, die ihm den Thron verwehrten. Er ballte die Fäuste. „Himmel noch eins!“ Wie oft musste er diesen düsteren Abschnitt seiner Vergangenheit noch durchl e ben? Er griff zum Handy auf dem Nachttisch und wählte Aaron Neff an, den Leiter des FAL s , der seit 1250 nur ihm gehorchte.
    „Aaron“, blaffte er, ohne jedes Wort der Begrüßung, „lass mir sofort zwei

Weitere Kostenlose Bücher