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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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allzeit ein angespanntes Verhältnis, wohl unserem Neid und e u rer Impertinenz zuzuschreiben. Dann, lange vor meiner Geburt, tötete ein Amorph namens Kirs die zukünfti ge Magycen Monarchin Marbell. 1250 brach der Krieg zwischen uns aus. König Zarr Salassar III. und Monarch Gaudor Tomac führten einen erbitterten Feldzug um die Vorherrschaft der Rasse. Wie Ältere mir berichteten, waren trotz der ungleichen Anzahl der Krieger die Tr i umphe zunächst ausgeglichen. Es gibt deutlich weniger von euch, musst du wissen. Gesetze verboten uns den Umgang mit Amorphen, Propaganda beei n flusste das Volk und stellte euch als Ungeheuer dar. Der Amorphenkönig Zarr starb und kurz darauf verschwand sein Sohn, der frevelhaft unsere Monarchentochter Ellenja getötet hatte. Dies war der Wendepunkt im Kampf beider Rassen. Die Amorphen hatten keinen fähigen Führer mehr, das gab den Au s schlag für den Sieg des gesamten Krieges.“
    Er atmete durch. „Wir trieben die verunsicherten Amorphen zusammen und schlachteten sie ab. S päter machten Kopfgeldjäger Jagd auf die verbliebenen Amorphen.“
    Die Geschichte klang aus Feindesmund abweichend, dennoch schockten sie die Aussagen. Lag die Wahrheit wie so oft in der Mitte? Hatte Lyon Ellenja doch ermordet? Gab es überhaupt unwiderlegbare Fakten, die sie nur verzwe i felt suchte wie einen Fels in der Brandung, weil ihr Körper und Geist verrück t spielten? Musste sie Laughlin hassen, weil er ein Magyc war?
    „Es tut mir unsagbar leid, dass ich dich gebissen habe, Adina. Es ist unve r zeihlich. Aber es ist ein Urinstinkt, der sich meiner bemächtigte, als ich roch, wer du bist.“
    „Ich rieche für dich?“ Sie erinnerte sich an das, was Lyon gesagt hatte. Ihr Herz setzte kurz aus. „Du … du wolltest mich töten?“
    „Ja, nein. Ich weiß es nicht. Ich wollte nicht, aber ich hätte es vielleicht im Rausch getan. Dein Duft wird charakteristisch. Ihr werdet als Mensch geboren und verwandelt euch in einem gewissen Alter, nicht wahr? Es muss grausam für dich sein.“
    „Nicht grausamer, als es für dich damals war, gebissen zu werden.“
    Er lächelte schwach. „Erfahrene Kopfgeldjäger werden dich unerbittlich j a gen. Ihr Geruchssinn ist vielfach stärker. Alle Sinne. Sie werden dich aufsp ü ren.“ Seine Stimme brach.
    Den Prior plagte unübersehbar ein schlechtes Gewissen. Weshalb? Sonst sprach er doch immer die Wahrheit. Oder? „Kannst du mir nicht helfen?“
    „Nein, es ist zu spät. Geh zu dem, der dich vor mit rettete. Bitte, tu es! Lass dich von deinesgleichen beschützen, bevor du durch die Wandlung gehst.“ Er stand abrupt auf. „Wir werden uns niemals wiedersehen. Leb wohl, Adina.“
    Sie machte einen Satz hinter ihm her. Hielt ihn am Ärmel fest, spürte s o gleich einen Drang, irgendetwas tun zu müssen. Ihn beißen? Sie zog die Finger zurück, als hätte sie sich verbrannt. Es war unglaublich, das durfte nicht wahr sein. Sie liebte ihn doch, er war ihr Freund, ihr Vater. „Bitte, nein. Es gibt b e stimmt einen Weg.“
    Laughlin packte sie grob an den Schultern der Lederjacke und schüttelte sie. Seine Stimme klang beherrscht, leise, aber die pure Verzweiflung. „Ich habe dich verraten, Adina.“ Er ließ sie stehen und lief in den nahen Wald, ohne sich umzudrehen.
     

     
    Zymon-Ki hatte, nachdem ihn die Nachrichtenkugel erreichte, seine Hütte im Wald verlassen, um den blauen Auftrag als Kopfgeldjäger auszuführen. Die seltsame Begebenheit, die er soeben mitbekam, ließ ihn allerdings zögern. Er erstattete seinem Kontakt Bericht über die ungeheuerlichen Ereignisse.
    Die neuen Anweisungen schreckten ihn kurz ab. Der Befehl klang äußerst grotesk, wenn auch irgendwie verständlich. Zymon-Ki klappte das Handy zu und fuhr sich über das Gesicht. Auf seine alten Tage hin musste er nicht mehr alles verstehen. Es gab unabhängig davon ohnehin keine Alternative, wollte er nicht Ruf, seine behagliche Behausung und das Leben verlieren. Vehement versuchte er, seine sich meldende Moral zu verdrängen. Hatte er überhaupt noch eine? Verflucht! Früher schon hatten ihn solcherlei Bedenken gequält. Er wollte nicht mehr, aber er musste. Dennoch zweifelte er, ob er nicht so oder so seinen Kopf riskierte.
    Zymon-Ki begab sich ohne viel Aufsehen zu erregen in die Klosterkirche. Er hätte sein ursprüngliches Zielobjekt bereits in Gewahrsam, hätte das aus weiter Entfernung belauschte Gespräch nicht Außergewöhnliches zutage g e fördert. Es war ihm wichtig

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