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Lyon - A.M.O.R. 01

Lyon - A.M.O.R. 01

Titel: Lyon - A.M.O.R. 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Madea
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Rastplatz und riss den Helm hinunter. Weit war sie nicht gekommen. Die Ereignisse der vergangenen Tage schwirrten ihr durch den Kopf wie in einem Bienenkorb. Gewissheit schien das Einzige, das sie vor dem inneren Auseinanderbrechen bewahren konnte, denn momentan fühlte sie sich als würde sie Stück für Stück zerfallen . Sie schwebte auf ein Schwarzes Loch zu und es gab niemanden, nach dem sie die Hand ausstrecken konnte, sie wusste auch nicht, wer sie eventuell sogar hineinstoßen würde, wenn sie dem F alschen ve r traute.
    Sie musste das Ruder wieder an sich reißen und nahm sich fest vor, Fakten zu sammeln und dann eine Entscheidung zu treffen, wie sie weiter vorgehen sollte. Adina sah auf ihr verbundenes Handgelenk. Bash hatte es sich nicht nehmen lassen, ihr sein tarnfarbenes Halstuch stramm umzubinden, als sie d a rauf bestand, allein nach Hause zu fahren. Sie seufzte. Etwas entscheiden … Blieb ihr überhaupt eine Wahl? Hatte sie Einfluss auf die Entwicklungen? Ein lästiges Kribbeln im Nacken ließ sie sich umdrehen.
    „Es tut mir furchtbar leid, Adina.“
    Furcht kroch ihr in die Glieder, während ihre Augen sich beim Anblick ihres Priors unnatürlich schärften. Sie zwang sich, ruhig Blut zu bewahren. Sie kan n te Prior Laughlin ihr ganzes Leben lang. Er war ein guter Mensch … Vampir.
    Adina fuhr sich über den Hals, an dem dank Lyon nichts mehr zu sehen war und auch keine zusätzliche Narbe geblieben war. Sie stand still da und muste r te ihn. Auch Laughlin bewegte sich nicht. Dadurch ermutigt, dass er sich am helllichten Tag unter freiem Himmel aufhielt, keine monströsen Eckzähne oder blutunterlaufenen Augen aufwies, nickte sie ihm zu und deutete auf eine Bank, die neben einem Toilettenhäuschen stand. Die vielen Trucker und Fam i lien boten ihr zusätzlichen Schutz – hoffte sie. Sie stieg von dem leicht b e schädigten Motorrad ab, setzte sich ans äußerste Ende und wandte sich ihm zu. Er zuckte zusammen. „Prior, wie hast du mich gefunden? Was passiert hier?“
    Er senkte den Blick, die Finger unruhig auf dem Schoß verknotet. „Hat sich denn niemand deiner angenommen?“
    Sie antwortete nicht und er unterdrückte einen leisen Schluchzer. So hilflos und niedergeschlagen hatte sie ihn nie erlebt. Er war stets ihr Vorbild, der u n erschütterliche Prior, ihr Vater. Er wusste immer Rat, war stets für sie da g e wesen. Sie hatte geglaubt, nichts konnte ihr Verhältnis belasten, weder ihre längere Abwesenheit durch das Studium in New York noch eine andere Rel i gion oder ihre unkeusche Lebensart. Sogar in irgendeiner ihr unerklärlichen Geschichte Todfeinde zu sein, durfte doch nicht eine tiefe Freundschaft e r schüttern.
    Er räusperte sich, sah nicht auf. „Du weißt, was ich bin?“
    Adina nickte. Das Wort kam ihr nicht über die Lippen.
    „Ich bin seit 432 Jahren ein Magyc, ein Vampir mit mentalen Fähigkeiten und der Macht der Verwandlung.“ Er linste kurz zu ihr. „Als Homo sapiens fand ich meine Bestimmung als Wanderprediger und nach dem Biss eines Magycen fühlte ich mich immer noch zum Glauben hingezogen. Der große Krieg gegen die Amorphen war vorbei, wir hatten gesiegt und es gab unen d lich viel Leid, das ich mit meiner Seelsorge lindern konnte.“
    Er sah ihr ins Gesicht. Adinas Nacken zwickte, die Lider flatterten, eine E r scheinung nahte. Sie sah einen jungen Menschen, der auf der beschwerlichen Wanderschaft Gutes tat, Armen half, Gebärenden und Witwen Zuspruch und Rat zukommen ließ, hier und da um ein Mahl bat, oft hungerte und trotz allem dankbar war und jedem Trost spendete. Genau so kannte sie ihren Prior.
    Adina öffnete die brennenden Augen, verdrängte die Vision, sie schmerzte zu sehr. „Bitte, sprich weiter, Melchior.“
    Laughlins Körper spannte sich an, sein Blick glich vor Schreck einer entset z ten Horrormaske. Er senkte den Kopf. „Du kennst meinen Namen. Das ist … unmöglich.“ Er schien eine Weile nachzudenken, dann griff er unvermutet nach ihren Händen. „Adina, du musst von hier verschwinden.“
    Sie entriss ihm ihre Finger, da ihr Körper abwehrend auf ihn reagierte, was sie weder beabsichtigte noch fühlte. „Prior, bitte. Das höre ich von vielen. W a rum? Erkläre es mir.“
    „Okay, hör zu. Du musst alles wissen, ich muss es dir sagen. Ich bin dein Feind, ein Magyc. Wir sind … oder waren magischer veranlagt als ihr, aber ihr habt die Macht über die Gestalt.“ Er sprach leiser, immer schneller. „ Ange b lich hatten wir

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