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Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse

Titel: Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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bricht, erstickte Schmerzens- und Entsetzensschreie. In Sekundenschnelle waren aus vier betrunkenen Paladinen vier Leichen geworden.
    »Nehmt ihnen die Waffen ab«, befahl Aillas, »und zieht sie hinter die Hecke.«
    Die Männer kehrten zur Schmiede zurück und betteten sich, so gut es ging, zur Nacht.
    Am Morgen standen sie zeitig auf, aßen Brei und Speck, und dann bewaffneten sie sich mit dem, was Elric an Waffen beschaffen konnte: ein altes Schwert, zwei Dolche, Eisenstangen und einen Bogen, den Yane sofort in seine Obhut nahm. Sie tauschten ihre grauen Skaling-Kittel gegen zerlumpte und abgetragene Kleider aus den Beständen des Schmieds. So ausstaffiert, gingen sie hinaus auf den Platz. Dort hatten sich schon ein Dutzend Dorfbewohner eingefunden. Sie standen in respektvollem Abstand zum Kessel an den Seiten des Platzes, leise miteinander murmelnd und düstere Blicke auf den Kessel werfend.
    Elric entdeckte zwei Vettern und einen Onkel. Sie gingen rasch heim, bewaffneten sich mit Bogen und schlossen sich der Gruppe an.
    Schildhauptmann Hunolt kam als erster den Pfad von Fair Aprillion herunter, gefolgt von vier Soldaten und einem Wagen, auf dem ein bienenstockförmiger Käfig stand, in welchem der Verurteilte saß. Er hielt seinen Blick auf den Boden des Käfigs geheftet und blickte nur einmal auf, über den Platz auf den Kessel. Hinter dem Wagen marschierten zwei weitere Soldaten, letztere mit Schwertern und Bogen bewaffnet.
    Vor dem Kessel angekommen, zügelte Hunolt sein Pferd. Sofort bemerkte er die Löcher im Kessel. »Verrat!« schrie er. »Vergehen an seiner Lordschaft Eigentum! Wer hat diese Missetat begangen?« Seine Stimme hallte donnernd über den Platz. Köpfe fuhren herum, aber niemand antwortete.
    Da wandte er sich an einen seiner Soldaten: »Geh und hol den Schmied!«
    »Der Schmied sitzt im Käfig, Herr.«
    »Dann hol den neuen Schmied! Es ist einerlei.«
    »Dort steht er, Herr.«
    »Schmied! Komm sofort her! Der Kessel muß geflickt werden.«
    »Das sehe ich.«
    »Dann setz ihn rasch instand, damit wir tun können, was getan werden muß.«
    Mürrisch erwiderte Elric: »Ich bin Schmied. Das dort ist eine Arbeit für einen Kesselflicker.«
    »Schmied, Kesselflicker, nenn dich, wie du willst, nur flick mir diesen Topf mit gutem Eisen, und zwar flugs!«
    »Ihr wollt tatsächlich verlangen, daß ich den Kessel flicke, in dem mein Vater kochen soll?«
    Hunolt kicherte. »Zugegeben, darin liegt Ironie, aber es veranschaulicht nur die unerschütterliche Unparteilichkeit der Gerechtigkeit seiner Lordschaft. Doch nun genug des Debattierens. Wenn du nicht deinem Vater im Topf Gesellschaft leisten willst – Platz ist, wie du siehst, genug für zwei darinnen –, dann flick den Topf.«
    »Ich muß erst Werkzeug und Nieten holen.«
    »Aber spute dich!«
    Elric ging zur Schmiede, die Werkzeuge zu holen. Aillas und seine Gruppe hatten sich bereits unbemerkt davongestohlen und waren den Weg, der nach Fair Aprillion führte, hinaufgegangen, um dort einen Hinterhalt zu legen.
    Eine halbe Stunde verging. Die Tore öffneten sich, Lord Halies kam in seiner Kutsche vorgefahren, eskortiert von acht Soldaten.
    Yane und Elrics Onkel und Vettern sprangen auf den Pfad, gleich nachdem die Kutsche sie passiert hatte. Sie spannten ihre Bogen, zielten, schossen: einmal, zweimal. Darauf kamen die anderen, die sich bis dahin versteckt gehalten hatten, ebenfalls aus dem Gebüsch gestürzt, und fünfzehn Sekunden später war das Gemetzel vorüber. Lord Halies, aschfahl, wurde entwaffnet und aus der Kutsche gezerrt.
    Nun wohlbewaffnet, kehrte die Gruppe zurück. Hunolt stand über Elric gebeugt und trieb ihn an, daß er schnell mit dem Flicken fertig werde. Aus kurzem Abstand schossen Bode, Qualls, Yane und alle anderen, die Bogen besaßen, ihre Pfeile ab, und weitere sechs von Halies' Paladinen hauchten ihr Leben aus.
    Elric schlug mit seinem Hammer auf Hunolts Fuß. Hunolt schrie auf und sackte auf dem gebrochenen Fuß zusammen. Elric schlug mit noch größerer Kraft auf den anderen Fuß, um ihn zu zermalmen, und Hunolt fiel zappelnd auf den Rücken. Elric befreite seinen Vater aus dem Käfig. »Füllt den Kessel!« schrie Elric. »Bringt das Reisig!« Er zerrte Halies zum Kessel. »Du hast ein Kochen angeordnet, du sollst es bekommen!«
    Halies wankte und starrte entsetzt auf den Kessel. Er stammelte Ausflüchte, bettelte um Gnade, dann brüllte er Drohungen, doch vergebens. Er wurde, die Knie an die Brust, zu einem Paket

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