Lyonesse 1 - Herrscher von Lyonesse
durch die Magie dreier einbeiniger Hexen: Cuch, Gadish und Fèhor. In dieser Schlacht fiel Nemed.
Die Ska hatten tapfer und ehrenhaft gefochten. Selbst in der Niederlage nötigten sie den Siegern Respekt ab, so daß diese ihnen ein Jahr und einen Tag zur Fertigstellung ihrer schwarzen Schiffe für die Weiterreise einräumten. Schließlich, nach drei Wochen der Bankette, Spiele, Gesänge und Metgelage, stachen sie von Irland aus unter Führung ihres Königs Starn, des erstgeborenen Sohnes von Nemed, in See. Starn führte die überlebenden Ska nach Süden, und sie landeten auf Skaghane, der nördlichsten derHesperiden, am westlichen Rand der Älteren Inseln gelegen.
Nemeds zweiter Sohn, Fergus, segelte nach Armonike und schmiedete dortselbst eine Armee aus einem keltischen Volk mit Namen Firbolg, mit der er zurück nach Irland segelte. Auf dem Wege dorthin liefen die Firbolg Fflaw an der Spitze von Wysrod an, aber dort trat ihnen ein solch gewaltiges Heer entgegen, daß sie wieder in See stachen, ohne es auf eine Schlacht ankommen zu lassen, und nach Irland weitersegelten, wo sie bald die Vorherrschaft erlangten.
Ein Jahrhundert später kamen die Tuatha de Danaan nach einer heroischen Wanderung, die sie von Mitteleuropa durch Kleinasien, Sizilien und Spanienführte, über den Kantabrischen Golf auf die Älteren Inseln und ließen sich in Dascinet, Troicinet und Lyonesse nieder. Sechzig Jahre darauf spalteten sich die Tuatha in zwei Parteien, von denen die eine nach Irland auswanderte und dort in der Ersten und Zweiten Schlacht von Mag Tuired gegen die Firbolg kämpfte.
Die zweite keltische Welle, die die Milesianer nach Irland und die Brythni nach Britannien spülte, ging an den Älteren Inseln vorbei. Nichtsdestoweniger wanderten Kelten in kleinen Gruppen nach Hybras und siedelten dort allenthalben, wie keltische Ortsnamen überall auf den Inseln bezeugten. Stämme, die nach der Niederlage von Boudicaa aus Britannien flohen, setzten sich im felsigen Norden Hybras' fest und gründeten allda das keltische Königreich Godelia.
Glossar II
Die Elfen
Elfen, auch Fairies, sind Halblinge, wie Trolle, Falloys, Oger und Goblins jedoch anders als Merrihews, Sandestine, Quiste und Dunkellinge. Merrihews und Sandestine können sich beide in menschlicher Gestalt zeigen, doch ist dieses Erscheinungsbild eines, das purer Launenhaftigkeit entspringt und stets von kurzer Dauer ist. Quiste sind immer so, wie sie sind, während Dunkellinge es vorziehen, ihre Anwesenheit nur anzudeuten.
Elfen sind wie die anderen Halblinge funktionell gesehen Hybriden, wobei der Anteil ihres irdischen Erbgutes variiert. Mit der Zeit vergrößert sich dieser Anteil, und sei es auch nur durch die Einnahme von Luft und Wasser, wobei gelegentlicher Koitus zwischen Mensch und Halbling diesen Prozeß beschleunigt. In dem Maße, wie der Halbling von irdischem Stoff »schwer« wird, entwickelt er sich zum Menschen hin und verliert seine magischen Fähigkeiten teilweise oder sogar ganz. Der »schwere« Elf wird mit Schimpf und Schande als Lümmel oder Tölpel aus dem Elfenhügel verjagt. Dann wandert er über das Land und schließt sich schließlich der menschlichen Gemeinschaft an, in der er ein freudloses Dasein fristet und nur selten von seinen schwindenden magischen Fähigkeiten Gebrauch macht. Die Nachkommen dieser Wesen haben in der Regel ein außerordentlich feines Gespür für Magie und werden oft Hexen oder Zauberer: So sind alle Magier der Älteren Inseln Abkömmlinge von »schweren« Elfen.
Langsam, aber sicher nimmt die Zahl der Halblinge ab. Die Elfenhügel werden dunkel, und der Lebensstoff der Halblinge geht in der menschlichen Rasse auf und verliert sich dort. Jeder lebende Mensch hat mehr oder weniger viel Halbling-Blut in seinen Adern, zugeströmt in Tausenden winzigen Beigaben. In zwischenmenschlichen Beziehungen ist das Vorhandensein dieser Qualität ein allgemein bekanntes Faktum, doch wird sie nur unterschwellig wahrgenommen und selten akkurat identifiziert.
Der Elf des Hügels oder der Elfenburg erscheint aufgrund seines unbeherrschten Verhaltens oft kindisch. Natürlich ist sein Charakter von Individuum zu Individuum verschieden, jedoch ist er stets launisch und oft grausam. Andererseits ist aber auch die Sympathie eines Elfen rasch erweckt, und dann erweist er sich als von geradezu ausschweifender Großzügigkeit. Der Elf neigt zur Prahlerei, ebenso ausgeprägt ist sein Hang zur Theatralik und zum Schmollen. Er ist sehr
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