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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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heidnischen Ideen praktisch sind.«
    »Nun gut«, sagte Aillas. »Wir werden sie auf die Probe stellen. Aber auf der Grundlage meiner eigenen Wahl.«
    Pirmence zögerte und schien ein inneres Zwiegespräch zu führen. Schließlich trat er mit elegantem Schwung einen Schritt vorwärts und sagte: »Ich kann Euch zudem diese Meldung überbringen, welche wohlfundiert ist: Burg Sank ist eine Festung jenseits der Grenze im Norden.«
    »Das ist mir wohlbekannt«, erwiderte Aillas.
    »Ihr Herr ist der Herzog Luhalcx. Soeben hat er seine Familie und einen großen Teil seines Gefolges nach Skaghane gebracht, so daß Sank zur Zeit nur schwach bewehrt ist.«
    »Das ist fürwahr eine interessante Neuigkeit«, sagte Aillas. Zwei Stunden später erließ er Marschbefehle an sechs Kompanien ulfischer leichter Reiterei und Bogenschützen, zwei Kompanien troicischer schwerer Kavallerie, zwei Kompanien troicischer Infanterie und einen fünfunddreißig Mann starken Zug troicischer Ritter. Um sich der Überwachung durch die Ska zu entziehen, sollten sie bei Sonnenuntergang des nächsten Tages von Doun Darric aufbrechen.
    Aillas wußte sehr wohl, daß Späher der Ska alle seine Bewegungen beobachteten. Um ihre Umtriebe zu lähmen, hatte er einen geheimen Spionageabwehrtrupp aufgestellt. Noch vor der Ausgabe der Marschbefehle sandte Aillas seine Geheimpolizei an strategische Punkte in der Umgebung des Lagers, mit der Aufgabe, feindliche Kuriere abzufangen, die Informationen aus Doun Darric herauszuschmuggeln versuchten.
    Die Sonne sank im Westen, und Zwielicht senkte sich über das Lager. Aillas saß an seinem Arbeitstisch und studierte Karten. Plötzlich hörte er draußen schlurfende Schritte und leises Stimmengemurmel; die Tür öffnete sich, und Sir Flews, sein Adjutant, steckte den Kopf herein. »Herr, der Polizei ist ein Fang geglückt.«
    Aus Sir Flews' Stimme klangen Scheu und unterdrückte Erregung heraus. Aillas richtete sich in seinem Stuhl auf und lehnte sich zurück. »Bringt sie herein!«
    Sechs Männer betraten den Raum, zwei davon mit auf dem Rücken gefesselten Händen. Der erste war ein schlanker dunkeläugiger junger Mann mit schwarzem, nach Art der Ska geschnittenem Haupthaar; beim Anblick des zweiten fiel Aillas vor Staunen die Kinnlade herunter. Es war Sir Pirmence.
    Der Hauptmann der Geheimpolizei war Hilgretz, ein jüngerer Bruder von Sir Ganwy von Burg Koll. Er machte Meldung. »Wir nahmen unsere Posten ein, und fast unmittelbar nach Einbruch der Dunkelheit bemerkten wir ein Lichtzeichen aus dem Lager. Wir schwärmten vorsichtig aus und ergriffen den Ska auf dem Kamm des Hügels, und als wir dem Licht zu seiner Quelle folgten, stießen wir auf Sir Pirmence.«
    »Das ist eine traurige Situation«, stellte Aillas fest.
    Sir Pirmence pflichtete ihm voll und ganz bei. »Sie ist in der Tat freudlos.«
    »Ihr verrietet mich in Domreis, und ich brachte Euch hierher, um Euch Gelegenheit zur Wiedergutmachung zu geben; statt dessen habt Ihr mich hintergangen und betrogen.«
    Sir Pirmence schaute Aillas von der Seite an, einem alten silberhaarigen Fuchs gleich. »Ihr wußtet von meinem Treiben in Domreis? Wie ist das möglich, da ich doch äußerste Vorsicht walten ließ?«
    »Nichts bleibt lange verborgen, wenn Yane ihm nachgeht. Sowohl Ihr als auch Maloof seid Verräter. Doch statt Euch zu töten, wollte ich mir lieber eure Talente zunutze machen.«
    »Ach, Aillas, das war ein edler und großzügiger, aber leider gar zu feinsinniger Gedanke; ich versäumte es, Eure Absicht zu erkennen. So hat also der arme Maloof auch gefehlt.«
    »Das hat er, und jetzt zahlt er seine Schuld ab. Auch Ihr habt gute Arbeit geleistet und hättet Euch Euer Leben zurückverdienen können, wie Maloof es hoffentlich tun wird.«
    »Maloof tanzt nach einer anderen Musik als ich. Genauer gesagt, er hört überhaupt keine Musik und könnte nicht einmal ein Bein heben, wenn Terpsichore selbst käme, den Takt anzugeben.«
    »Zumindest hat er von seinem Verrat abgelassen, so nehme ich wenigstens an. Warum habt Ihr nicht gleiches getan?«
    Sir Pirmence seufzte und schüttelte den Kopf. »Wer weiß? Ich hasse Euch, und zugleich liebe ich Euch aufrichtig. Ich hohnlächle über Eure kahle Schlichtheit, aber ich frohlocke über Euren Unternehmungsgeist. Ich bitte inständig um Euren Erfolg, aber ich erstrebe Euer Scheitern. Was stimmt nicht mit mir? Wo liegt mein Makel? Vielleicht wünsche ich, ich wäre Ihr, und da das nicht sein kann, muß ich Euch dafür

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