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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Nachforschungen über Dhrun an; unter anderem befragte er Dame Ehirme und ihre Familie, die ihm offenbar Hinweise bezüglich der näheren Umstände von Dhruns Geburt gaben, von denen Casmir noch nichts weiß.«
    »Hier könnte der Grund für Vishbumes Handeln liegen«, sagte Shimrod. »Er hat Glyneth verschleppt, um alles zu erfahren, was in dieser Angelegenheit von Wichtigkeit ist.«
    Dhrun stöhnte auf. »Daß er uns nur Glyneth zurückgibt! Ich werde ihm alles erzählen, was er wissen will, und mehr!«
    Aillas stieß mit knirschenden Zähnen hervor: »Zeig mir das Tor nach Tanjecterly; wenn er ihr auch nur ein Haar gekrümmt hat, werde ich ihm sämtliche Knochen im Leibe brechen!«
    »Ganz recht«, sagte Shimrod mit traurigem Lächeln. »Murgen hat das Gefühl, daß Tamurello dahintersteckt, und daß Tamurello darauf spekuliert, daß alle, die Glyneth von ganzem Herzen lieben, sich tollkühn in Tanjecterly hineinstürzen und dort zugrunde gehen. Murgen hat solches Tun strikt verboten.«
    »Was können wir dann tun?« wollte Dhrun wissen.
    »Nichts, solange wir keine Nachricht von Murgen haben.«
     

VI
    Am Morgen führte Dhrun sie zu der Holzfällerhütte tief im Wilden Wald, bis zu welcher seine Hunde Glyneths Spur gefolgt waren. Wie zuvor stand die Hütte einsam auf einer kleinen Waldlichtung und schien verlassen.
    Aillas näherte sich ihr und machte Anstalten, sie zu betreten. Eine laute Stimme ließ ihn zurückprallen: »Halt, Aillas! Geh nicht weiter! Wenn dir dein Leben lieb ist, setze deinen Fuß nicht in die Hütte!«
    Murgen trat aus dem Schatten des Waldes. Er hatte das Aussehen eines großgewachsenen Waldbewohners; sein weißes Haar war kurz gestutzt. Er sprach zu Dhrun: »Als du Glyneths Fährte hierher folgtest, hast du da die Hütte betreten?«
    »Nein, Herr. Die Hunde blieben vor der Tür stehen und verhielten sich eigenartig. Ich spähte durch die Tür und sah, daß die Hütte leer war; etwas Unheimliches ging von ihr aus, und ich wich zurück.«
    »Das war klug. Seht ihr diesen goldenen Schein rings um den Türrahmen? Er ist bei Licht kaum auszumachen. Er kennzeichnet den Weg nach Tanjecterly, und dieser Weg ist immer noch offen. Wenn ihr wünscht, daß Casmir das Herz vor Freude im Leibe hüpft, dann tretet über diese Schwelle.«
    Aillas fragte: »Kann ich etwas durch die Tür hindurchrufen?«
    »Nur zu! Deine Stimme kann keinen Schaden anrichten.«
    Aillas trat nahe an die Tür heran und rief durch die Öffnung:
    »Glyneth! Ich bin's, Aillas! Kannst du mich hören?«
    Es kam keine Antwort; tiefe Stille herrschte hinter der Türöffnung. Aillas wandte sich enttäuscht ab und schaute Murgen zu, wie er mit einem Stock eine Figur in den Boden vor der Hütte kratzte: ein Quadrat von zwanzig Fuß Seitenlänge. Sodann kratzte er mit größter Sorgfalt eine Reihe von Zeichen in das Quadrat. Damit fertig, trat er zurück und holte aus seinem Ranzen ein kleines Kästchen hervor, das aus einem einzelnen Block roten Zinnobers gehauen war, öffnete es und warf den Inhalt in das Quadrat.
    Dichter weißer Rauch erfüllte den Innenraum des Quadrats und verpuffte mit einem leisen Knall. Auf der Fläche des Quadrats erhob sich ein Haus aus grauem Stein. Der einzige Zugang war eine große schwarze Eisentür, auf der ein Schild mit dem Zeichen des Lebensbaums prangte.
    Murgen ging zu der Tür und öffnete sie. Er winkte den dreien zu. »Kommt!«
    Als Aillas durch die Tür schritt, empfand er ein verblüffendes Gefühl von Vertrautheit, als wäre er schon einmal durch diese Tür gegangen. Shimrod wußte den Ort sofort eindeutig zu bestimmen: der Eingang zur Halle von Swer Smod.
    »Kommt«, drängte Murgen, »wir müssen uns sputen! Die zehn Welten gleiten und schweben aneinander vorbei und verschieben sich ständig gegeneinander. Vishbumes Durchgang scheint fest zu sein, aber man kann nie wissen, ob er nicht plötzlich auseinanderbricht. Da wir selbst nicht hindurchgehen können, benötigen wir ein geeignetes Agens. Ich habe die erforderlichen Vorbereitungen durchgeführt; nun die Synthese. Kommt! Wir gehen in mein Arbeitszimmer.«
    Murgen führte die drei in einen Raum, der vollgestopft war mit Regalen, Schränken und Tischen, die sich unter der Last unbekannter Gerätschaften und Maschinen bogen. Durch die Fenster auf der Ostseite konnte man die Vorgebirge des Teach tac Teach sehen; dahinter erstreckte sich der Wald von Tantrevalles.
    Murgen deutete auf eine Bank. »Nehmt Platz ... Beachtet diesen Schrank! Er

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