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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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du mich für so töricht? König Aillas wird mich sofort hängen! Willst du weiter mit mir feilschen, während die kostbaren Minuten verrinnen? Ich sehe das Tor; noch ist es offen, aber der goldene Rand beginnt schon zu verblassen! Sag es mir jetzt; jetzt sofort! Ehe es zu spät ist!«
    »Erst laßt mich gehen!«
    »Ich stelle die Bedingungen, nicht du!« schrie Vishbume zornentbrannt. »Sag es mir jetzt, oder ich schreite durch das Tor und überlasse dich den scheußlichen Fortschrittlichen Aalen!«
    In dem Moment brach Kul aus dem Wald hervor und rannte auf Vishbume zu, der erschreckt aufschrie und sein Gefährt in Verteidigungsstellung brachte. Zwei Tentakel schnellten hervor und schnappten nach Kul.
    Kul hob einen der Speere vom Boden auf und umkreiste das Gefährt, den Speer zum Wurf erhoben. Aber Vishbume versteckte sich geschickt hinter dem Hals der achtbeinigen Bestie, so daß Kul kein Ziel fand. Und jetzt brachen die Goblin-Ritter aus dem Walde hervor.
    Vishbume stieß einen langen, jaulenden Schrei aus. »Die Zeit wird knapp! Laß mich zufrieden, damit ich zur Erde zurückkehren kann! Wie kannst du es wagen, mich so zu belästigen! Ritter, tötet mir diese Bestie, rasch! Der güldene Rahmen verblaßt; muß ich den Rest meiner Tage in Tanjecterly verbringen?«
    Kul schrie: »Glyneth! Durch das Tor!«
    Glyneth schlug einen Bogen um Kul und das achtbeinige Monstrum und wollte erneut zu der Hütte rennen, blieb aber jählings stehen, denn in diesem Moment stürmten die Goblin-Ritter keulenschwingend auf Kul los. Er wich ihren Schlägen geschickt aus und stürzte sich auf sie. Einen Moment lang konnte Glyneth nur ein wildes Gewirr von Körpern sehen, und dann begruben die Ritter Kul unter der schieren Masse ihrer Leiber.
    Glyneth schrie entsetzt auf, packte eine Lanze, rannte zu dem Getümmel und durchbohrte einen der Ritter; ein schweres gepanzertes Bein versetzte ihr einen heftigen Tritt in den Magen, und sie taumelte zurück. Im gleichen Moment schien das Knäuel geradezu zu explodieren, als Kul mit der Wucht eines Rammbocks hochschnellte. In jeder Hand eine Keule, wütete er wie ein Rachegott unter den Rittern, die ihn erneut von allen Seiten attackierten. Als er Glyneth sah, schrie er: »Renn zu der Hütte, rasch! Fliehe, solange du noch kannst!«
    Glyneth schrie verzweifelt: »Ich kann dich nicht allein gegen diese Bestien kämpfen lassen!«
    Kul schrie: »Muß ich denn umsonst sterben? Rette dich; tu wenigstens das für mich!«
    Zu Glyneths Entsetzen bäumte sich ein schwarzer Ritter hoch auf und ließ seine Keule mit voller Wucht auf Kul herniedersausen. Kul versuchte noch, dem Hieb auszuweichen, aber er ging zu Boden, und sofort waren die Ritter wieder über ihm. Vor Verzweiflung schluchzend, wandte Glyneth sich ab und rannte zur Hütte. Da sah sie Vishbume vor sich. Er war von seinem Gefährt gesprungen und rannte mit langen, hüpfenden Sätzen ebenfalls zu der Hütte, nur noch von einer Sorge getrieben: Tanjecterly zu entfliehen, solange es noch möglich war.
    Vishbume erreichte die Hütte kurz vor Glyneth. Er stieß einen heiseren Schrei des Entsetzens aus und blieb jählings stehen. »Oh, welch Kummer! Welch Gram! Das Gold ist verblaßt! Das Tor ist versperrt!«
    Glyneth hielt ebenfalls inne, nicht minder erschrokken. Der goldene Rand rings um den Türrahmen war völlig verschwunden; an seiner Stelle war nur noch verwittertes Holz.
    Langsam wandte Vishbume sich zu Glyneth um. Seine Augen loderten gelb. Glyneth wich entsetzt zurück. Vishbume sprach mit einer Stimme, die vor Wut und Leidenschaft bebte: »Nun muß ich über dich richten! Du bist schuld daran, daß ich für eine lange, unbestimmte Zeit in Tanjecterly eingeschlossen bin! Du allein trägst die Schuld, und dafür mußt du büßen! Mache dich auf bittere und süße Ereignisse gefaßt!« Das Gesicht zu einer häßlichen Fratze verzerrt, ging er langsam auf Glyneth zu. Glyneth duckte sich zur Seite, aber Vishbume breitete die Arme aus und spreizte seine langen, dünnen, weißen Finger wie Klauen. Glyneth warf einen verzweifelten Blick über die Schulter, aber das einzige, was sie sah, war ein Feld voller Leichen. Lieber würde sie sich in den Fluß werfen, als von Vishbume mißbraucht und geschändet zu werden ... Da tauchte über Vishbume ein Schatten auf. Kul, aus Dutzend Wunden blutend, packte Vishbume beim Kragen, hob ihn hoch in die Luft und schleuderte ihn zu Boden, wo er wimmernd liegenblieb. Kul trat vor ihn und hob sein Schwert, um

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