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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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vergossen wird. Ihr könntet den Kampf fortsetzen, aber Ihr seht Euch jetzt einer erdrückendenÜbermacht von Soldaten gegenüber, die den Euren mindestens ebenbürtig sind. Wenn Ihr Euch entschließt, weiterzukämpfen, wird es in Bälde auf Skaghane nur mehr Knaben, Frauen und alte Männer geben. Wenn ich wollte, könnte ich in diesem Moment eine Streitmacht von dreitausend Mann auf Skaghane landen, und niemand könnte mich daran hindern.
    Aber ich möchte nicht, daß noch mehr brave Männer ihr Leben oder ihre Gesundheit verlieren, weder auf Eurer noch auf unserer Seite. Dies sind die Bedingungen für meinen Frieden:
    Ihr sollt alle Eure Truppen aus Ulfland zurückziehen Poëlitetz eingeschlossen. Ihr dürft keine Reichtümer oder Schätze mitnehmen, welche Ihr in Ulfland angehäuft habt, noch dürft Ihr Pferde, Rinder, Schafe oder Schweine mit Euch nehmen. Ritter dürfen ihre Pferde behalten; alle anderen Pferde sind abzutreten.
    Ihr dürft die vollen Hoheitsrechte über das Vorland behalten, zum Nutzen und Wohlergehen Eures Volkes.
    Ihr müßt alle Sklaven, Diener, Leibeigenen und Gefangenen, die sich auf Skaghane, im Vorland oder andernorts in Eurer Haft befinden, freilassen und zur Stadt Suarach bringen.
    Ihr müßt Euch verpflichten, Euch mit den Feinden meiner Herrschaft weder zu verschwören noch zu verbünden, noch sie mit Rat oder Zuspruch zu unterstützen. Dies gilt insbesondere für König Casmir von Lyonesse, aber auch für jeden anderen.
    Ansonsten stelle ich keine Forderungen an Euch und verlange weder Reparationen noch Wiedergutmachung oder Entschädigung oder Vergütungen für die Schäden und Verheerungen, die Ihr meinem Land und meinem Volk an Leib und Leben in Eurer Habgier zugefügt habt.
    Diese Bedingungen sind großherzig. Wenn Ihr sie akzeptiert, könnt Ihr ehrenvoll nach Skaghane zurückkehren, da Eure Mannen tapfer gekämpft haben; und gewiß sind dies Bedingungen, die Euch ein Leben in Anstand und Wohlfahrt und – nach gehöriger Frist – in gutnachbarlichen Beziehungen zu den anderen Nationen oder Älteren Inseln gestatten. Lehnt Ihr sie aber ab, dann gewinnt Ihr nicht nur nichts, sondern stürzt Eure Untertanen und Euer Land ins Unglück.
    Wir können keine Freunde sein, aber wir brauchen wenigstens nicht Feinde zu sein. Das sind meine Vorschläge. Akzeptiert Ihr sie, oder lehnt Ihr sie ab?«
    Sarquin, Kurkönig der Ska, sprach drei Worte: »Ich akzeptiere sie.«
    Aillas erhob sich. »Im Namen all der Menschen, die andernfalls sterben würden, danke ich Euch für Eure weise Entscheidung.«
    Sarquin stand auf, verbeugte sich, wandte sich um und ging zu seinem Heer zurück. Eine halbe Stunde später brach die Armee das Lager ab und marschierte nach Westen zum Vorland.
     

II
    Der Krieg war gewonnen. Die Ska-Truppen verließen Poëlitetz und wurden sofort durch eine Garnison ulfischer Krieger ersetzt. König Audry von Dahaut legte gegen diesen Akt Protest bei Aillas ein, mit dem Hinweis, Poëlitetz liege auf dautischem Territorium.
    Aillas erwiderte, zwar zitiere er, König Audry, einige Punkte von technischem Interesse und bediene sich in geschickter Weise des Hilfsmittels der abstrakten Logik, aber er habe faktisch keine Verbindung zur Realität hergestellt. Aillas führte aus, daß historisch gesehen Poëlitetz Ulfland gegen Dahaut schütze, aber keinen in irgendeiner Weise sinnvollen Zweck erfülle, wenn es von Dahaut kontrolliert werde. Die Linie der Großen Böschung definiere die Grenze realistischer, als dies die Teach-tac-Teach-Wasserscheide tue.
    König Audry warf Aillas' Brief in einem Anfall von Jähzorn zu Boden und machte sich niemals die Mühe, eine Replik zu verfassen.
    Aillas und Dhrun kehrten nach Troicinet zurück und ließen Sir Tristano und Sir Maloof zurück, auf daß sie den Rückzug der Ska überwachten, welcher in jeder Hinsicht unter peinlicher Befolgung der ausgehandelten Bedingungen erfolgte.
    Ein paar Tage nach der Rückkehr von Aillas und Dhrun nach Domreis erschien Shimrod auf Burg Miraldra. Nach dem Abendessen saßen Aillas, Dhrun und Shimrod beim Feuer in einem kleinen Nebensalon zusammen. Nach einem Moment verlegenen, unbehaglichen Schweigens zwang sich Aillas zu fragen: »Ich nehme an, du hast uns nichts Neues zu berichten.«
    »Es hat da gewisse seltsame Ereignisse gegeben, aber im wesentlichen hat sich an der Sachlage nichts geändert.«
    »Und was sind das für Ereignisse?«
    »Laß erst mehr Wein bringen«, sagte Shimrod. »Es dauert eine Weile,

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