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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Kamin.
    Kul sagte: »Vishbume, du wirst die erste Wache übernehmen, wie du es so freundlich angeboten hast.Solltest du noch immer irgendwelche Tricks im Ärmel haben, was ich nicht bezweifle, so hüte dich, sie zu probieren, denn ich werde wachsam sein.«
    Als Glyneth das Haus betrat, fand sie darin ein bequemes Bett; sie warf sich darauf und fiel sofort in tiefen Schlaf.
    Als sie nach einer unbestimmten Zeit aufwachte, schlief Vishbume auf der Erde neben dem Kotten, während Kul auf einem Stuhl vor der Türschwelle döste. Glyneth stand auf, ging zu ihm und strich ihm über das schwarze Fell, das einen Kopf bedeckte. Kul blickte auf. »Du bist wach?«
    »Ich werde Wacht halten. Jetzt schläfst du.«
    Kul erhob sich von dem Stuhl und sah sich im Raum um. Einen Moment lang glaubte Glyneth, er würde sich auf dem Fußboden ausstrecken, aber er legte sich statt dessen auf das Bett und war sofort eingeschlafen.
    Wenig später erwachte Vishbume. Glyneth tat so, als hätte sie es nicht bemerkt. Vishbume studierte die Lage durch halb geschlossene Lider, durch die seine Augen blitzten wie die gelben Augen eines Fuchses.
    Vishbume studierte Glyneth einen Moment. Dann flüsterte er: »Glyneth!«
    Glyneth wandte den Blick zu ihm.
    Vishbume fragte: »Schläft die Kreatur?«
     
    Glyneth nickte.
    Vishbume sprach mit einschmeichelnder Stimme: »Du weißt sehr wohl, daß deine Interessen bei mir liegen, dem mächtigen Vishbume! Willst du dich mit mir verbünden, in unverbrüchlicher und vollkommener Verschwörung? Gemeinsam werden wir das grausige Ungeheuer besiegen!«
    »Tatsächlich? Und dann?«
    »Du weißt, welche Liebe ich in meinem Herzen für dich hege! Kannst du den wohligen Schauer eines ähnlichen Gefühls für mich verspüren?«
    »Was dann?«
    »Dann heißt es: geschwind nach Asphrodiske und zurück zur Erde, sobald das Tor sich öffnet.«
    »Und wann wird das sein?«
    »In kurzer Zeit, früher, als du glaubst!«
    »Vishbume! Du erschreckst und beunruhigst mich! Haben wir genügend Zeit?«
    »Wenn alles gelingt und ich die Führung innehabe.«
    »Aber wie können wir wissen, wie lang oder wie kurz unsere Zeit ist?«
    »Am schwarzen Mond können wir's erkennen! Wenn er in diametraler Opposition zu dem Tor steht, durch das wir gekommen sind, das ist der Moment! Nun, willst du dich mit mir in tiefer und unerschütterlicher Kabale verbünden?«
    »Kul ist grimmig und hart.«
    »Das bin auch ich! Glaubt er, meine ganze Macht sei zunichte? Ich hoffe es! Du machst also gemeinsame Sache mit mir?«
    »Natürlich nicht!«
    »Was! Du ziehst die Bestie mir vor, mir, dem mächtigen Vishbume, der zu erregender Musik lebt und tanzt?«
    »Vishbume, schlaf, solange du Gelegenheit dazu hast. Deine Torheit hält Kul wach.«
    Da sprach Vishbume in leisem, zischendem Ton: »Du hast mich zum letzten Mal verhöhnt! Oh, wie du das bereuen wirst!«
    Glyneth gab keine Erwiderung.
    Kul wachte auf; nachdem die drei ein Frühstück aus Milch, Brot, Butter, Käse, Zwiebeln und Schinken verzehrt hatten, rief Glyneth: »Haus, werde klein!«
    Der Kotten schrumpfte schnell auf Miniaturgröße zusammen, und Glyneth legte ihn behutsam in die hölzerne Dose zurück. Sie stiegen an Bord des Wole und setzten ihre Fahrt über die Ebenen Tanjecterlys fort.
    Vishbume äußerte den Wunsch, die Bequemlichkeit der Pergola mit Glyneth zu teilen. »Von diesem hohen Platz aus habe ich eine weite Sicht! In Blitzesschnelle kann ich so Gefahren schon auf große Entfernung erkennen!«
    »Du bildest du Nachhut«, beschied ihm Kul. »Du mußt Gefahren erspähen, die von hinten nahen; das ist deine Aufgabe, und die beste Stelle dafür ist das Heck, genau so wie gestern. Hurtig jetzt! Der schwarze Mond wandert über den Himmel, und wir müssen rechtzeitig in Asphrodiske ankommen!«
    Über die Ebene aus blauem Gras flog der Wole dahin; die Troddeln des Teppichs zitterten im vibrierenden Rhythmus seiner rasenden Schritte. Kul kniete am Fuße der Pergola, weit vorgebeugt, so daß seine massigen Schultern fast den Raum zwischen den Au-genhörnern des Wole ausfüllten. Glyneth hatte es sich auf der gepolsterten Bank unter der Pergola bequem gemacht, während Vishbume am hinteren Ende des Teppichs kauerte und mit mürrischem Blick auf die Ebene starrte, die unter ihm dahinflog.
    Am nördlichen Horizont tauchte ein tiefer Wald aus dunkelblauen und purpurfarbenen Bäumen auf. Als sie näher kamen, sahen sie ein hohes, stattliches Haus aus dunklem Holz mit vielen schmalen Fenstern,

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