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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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Glyneth fand auch eine Karte, die Vishbume widerwillig für sie deutete. »Hier sind die Lakkady-Hügel, der Fluß Mys und die Hütte; dies ist die große Tang-Tang-Steppe, die nur von einigen Raubrittern und Banden nomadisierender Bestien bewohnt wird. Dorthin sind wir jetzt unterwegs.«
    »Und diese Stadt hier: ist das Asphrodiske?«
    Vishbume schielte auf die Karte. »Das scheint die Stadt Pude zu sein, die am Flusse Haroo liegt. Asphrodiske ist hier, hinter diesen Wäldern und der Steppe der Mürrischen Bettler.«
    Glyneth blickte besorgt zum schwarzen Mond hin auf, der inzwischen eine beträchtliche Strecke entlang dem Horizont zurückgelegt hatte. »Es ist noch ein weiter Weg. Wird die Zeit reichen?«
    »Viel wird von den Umständen abhängen«, sagte Vishbume. »Wenn ein erfahrener Experte in weiten Reisen, wie zum Beispiel ich, die Führung innehätte, könnte es sehr wohl mit Leichtigkeit gehen.«
    »Wir werden deinen Rat stets berücksichtigen«, erwiderte Glyneth. »Auch kannst du scharf nach Raubrittern und Nomaden-Bestien Ausschau halten.«
    Sie durchquerten die Tang-Tang-Steppe, ohne von Raubrittern oder Nomaden-Bestien behelligt zu werden, wenngleich sie hier und da in der Ferne massige, langhalsige Tiere sahen, die die Baumwipfel abweideten, sowie einige kleinere Rudel zweibeiniger Wölfe, die in mittlerer Entfernung vorüberhuschten. Von Zeit zu Zeit blieben die Bestien stehen und richteten sich zu voller Höhe auf, um den geschwind dahingleitenden Wole besser studieren zu können.
    Vishbume wurde müde und streckte sich auf dem Teppich aus, um im warmen Sonnenschein ein Schläfchen zu halten. Glyneth, die es sich auf der Bank unter der Pergola gemütlich gemacht hatte, schrak plötzlich hoch, als sie ein Geräusch hörte. Als sie sich umwandte, sah sie, daß einer der zweibeinigen Wölfe sich heimlich von hinten an den Wole herangemacht hatte, an Bord gesprungen war und nun auf Vishbumes Gesicht saß und ihm durch Saugnäpfe in seinen Vordertatzen Blut aus der Brust saugte.
    Kul rannte nach achtern, packte den Wolf, drehte ihm den Hals um und warf ihn über das Heck des Wole. Vishbume warf einen flackernden Blick erst auf Kul, dann auf den Kadaver des Wolfs, der jetzt von vier seiner Artgenossen zerfetzt wurde, dann gewann er allmählich seine Fassung wieder. »Hättet ihr mich nicht meiner Sachen beraubt, dann hätte diese Greueltat nicht geschehen können!«
    Glyneth warf ihm einen verächtlichen Blick zu. »Du hättest mich gar nicht erst herbringen sollen, dann wäre all dies nicht passiert!«
    »Du darfst nicht mir die Schuld geben; ich tat es im Auftrag einer hochgestellten Person!«
    »Wer ist diese Person? Casmir? Das ist keine Entschuldigung. Warum will er alles über Dhrun wissen?«
    »Eine Prophezeiung oder etwas in der Art hat ihn in Unruhe versetzt«, sagte Vishbume mürrisch; seine plötzliche Offenheit erklärte sich allein aus seinem Zorn über die Attacke des Wolfes, und es paßte ihm in seiner Wut so recht, Casmir dafür die Schuld zu geben, wenn er sie Glyneth schon nicht geben konnte. Glyneth drängte ihn, weitere Einzelheiten preiszugeben, aber Vishbume wollte nichts mehr sagen; erst, so forderte er, müsse sie seine Fragen mit der gleichen Offenheit beantworten, ein Ansinnen, das Glyneth lediglich ein verächtliches Lachen entlockte, woraufhin Vishbume düster verkündete: »Ich vergesse solche Kränkungen niemals!«
    Die Reise verlief weiter wie bisher. Die Wölfe hüpften und sprangen noch eine Zeitlang auf ihren langen Beinen hinter ihnen her, doch schließlich schwenkten sie mit lautem Wutgeheul der Enttäuschung und unter drohenden Gebärden nach Süden ab.
    Meile um Meile flog unter den wirbelnden Füßen des Wole dahin, während der schwarze Mond um den Himmel wanderte. Zweimal hielten sie an, um zu rasten. Beide Male ließ Glyneth den magischen Kotten vor ihnen erstehen und ein feines Festessen auf dem Tisch erscheinen, an dem sie sich mit großem Appetit gütlich taten. Einzig Vishbume hatte einmal mehr Anlaß zur Klage: Glyneth und Kul gestanden ihm nur ein begrenztes Quantum an Wein zu, damit er nicht großspurig werde und sie mit prahlerischen Reden behellige, woraufhin er sich in tränenreichen Lamenti über seine beklagenswerte Lage erging, in die sie, Glyneth, ihn gebracht hätte.
    Glyneth weigerte sich, ihm zuzuhören. »Ich muß abermals darauf hinweisen, daß du allein die Schuld an alledem trägst!«
    Vishbume setzte zu einer Widerrede an, aber Glyneth

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