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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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meine Sicherheit und Wohlbehaltenheit geradezu-stehen. Im Zweifelsfalle verhaltet euch in einer Weise, die dazu angetan ist, meine höchstmögliche Zufriedenheit herbeizuführen oder zu bewahren. Ist das klar?«
    Voner fragte: »Was ist mit Dosen oder doppelten oder dreifachen Dosen von Aphrodisiaka?«
    »Alle solchen Dosierungen – ob einfach, doppelt oder dreifach – gereichen mir letztlich zum Schaden. Sie fallen daher voll in die Kategorie der höchsten Gefahrenstufe. Im Zweifelsfall wendet euch an mich.«
    »Wie Ihr wünscht.«
    »Zweitens ...«
    »Kommt etwa noch mehr?«
    Travec ließ sich nicht beirren. »Zweitens: verständigt mich sofort, wenn ihr den grünen Rauch von Xabiste wittert. Wir werden dann versuchen, die Quelle zu orten und den Knoten zu zerstören.«
    »Das ist recht einsichtig.«
    »Drittens: offenbart euch auf keinen Fall den Dämonen von Xabiste oder Dadgath oder sonstwo. Sie könnten flüchten, ehe wir in der Lage sind, sie zu töten.«
    »Ganz wie Ihr wünscht.«
    »Viertens: haltet stets Ausschau nach der Hexe Desmëi, in gleichwelcher ihrer Phasen. Es könnte sogar sein, daß sie unter falschem Namen auftritt; laßt euch davon nicht verwirren! Meldet unverzüglich jeden verdächtigen Umstand.«
    »Wir werden unser Bestes tun.«
    Travec setzte sein Pferd wieder in Bewegung und ritt weiter den Pfad hinan, während die Effriten die einzelnen Punkte von Travecs Instruktionen erörterten, die sie offenbar verwirrend fanden, so daß Travec sich fragte, ob sie den vollen Sinn seiner Anweisungen begriffen hatten.
    Als Travec sich dem Gasthaus näherte, stellte er fest, daß es sich um ein ziemlich heruntergekommenes Gebäude handelte, errichtet aus rohem, unbehauenem Holz; das Dach war mit Stroh gedeckt, das so alt war, daß Gras aus ihm hervorsproß. An einer Seite stand ein Schuppen, in dem der Wirt sein Bier braute; hinten ging der Gasthof in die Scheune über. Dahinter arbeiteten drei Kinder auf einem kleinen Feld, das mit Gerste und Kräutern bepflanzt war. Travec bog in den Hof ein, saß ab und band sein Pferd an einem Geländer fest. Nebenan saßen zwei Männer auf einer Bank: Izmael, der Hunne, und Kegan, der Kelte, die beidesamt Travecs Ankunft mit großem Interesse beobachteten.
    Travec sagte zu Izmael in seiner eigenen Sprache: »Nanu, Sproß einer geschändeten Hure: was treibst du hier, so fern der Heimat?«
    »Hoy, Hundefresser! Ich gehe meinen Geschäften nach.«
    »Es könnten vielleicht auch die meinen sein, also behandle mich freundlich, auch wenn ich schon Hunderten deiner Landsmänner den Kopf abgehackt habe.«
    »Was geschehen ist, ist geschehen; schließlich habe ich deine Mutter und alle deine Schwestern vergewaltigt.«
    »Und zweifelsohne deine eigene Mutter auch, zu Pferde.« Travec deutete mit dem Kinn auf den anderen Mann auf der Bank. »Wer ist dieser hagere Schatten von einem toten Skorpion?«
    »Er nennt sich Kegan; er ist ein Kelte aus Godelia. Er schlitzt dir schneller die Gurgel auf, als du auf den Boden spucken kannst.«
    Travec nickte und kehrte zur Landessprache zurück. »Ich bin hierhergeschickt worden, einen gewissen Cory von Falonges zu treffen. Wo finde ich ihn?«
    »Er ist noch nicht eingetroffen. Wir dachten schon, du seist Cory. Was weißt du von dem Unternehmen?«
    »Man versprach mir gute Bezahlung und viel Gefahr, mehr nicht.« Travec ging in die Gaststube und fand den Wirt, der sich bereit erklärte, ihm Logis zu bieten, und zwar in Form eines Strohbetts auf dem Speicher über der Scheune, das Travec ohne Begeisterung akzeptierte. Sodann schickte der Wirt einen Burschen los, sich um Travecs Braunen zu kümmern; Travec trug sein Bündel in den Gasthof und bestellte beim Wirt einen Humpen Bier, mit dem er sich an einem Tisch an der Wand niederließ.
    Am Nebentisch saßen noch zwei Männer: Este, der Römer, ein schlanker Mann mit zierlichen Gesichtszügen und haselnußbraunen Augen, schnitzte ein Stück Holz zur Gestalt einer Harpyie zurecht. Der Schwarze Galgus von Dahaut vertrieb sich die Zeit damit, daß er Würfel über den Tisch rollte, von der einen Hand in die andere. Er hatte die abstoßende weiße Haut und das glanzlose schwarze Haar eines Arsenessers; sein Gesicht war traurig und finster. Gleich darauf setzten sich Izmael und Kegan, der Kelte, zu den zweien. Izmael murmelte ein paar Worte, und alle wandten sich um und schauten zu Travec, der die Blicke ignorierte.
    Kegan begann nun mit Galgus zu würfeln, unter Einsatz kleiner Münzen, und

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