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Lyonesse 3 - Madouc

Titel: Lyonesse 3 - Madouc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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einen Beutel voll Gold, der sich nie erschöpft, einen Talisman, der alle zwingt, mich zu lieben, einen magischen Spiegel, der ...«
    »Halt!« schrie Twisk. »Deine Wünsche sind maßlos!«
    »Fragen schadet ja nicht«, sagte Madouc. »Wann werde ich dich wiedersehen?«
    »Wenn nötig, komm nach Thripsey Shee.«
    »Wie finde ich diesen Ort?«
    »Folge der Alten Straße bis Klein-Saffeld. Biege dann auf den Timble-Weg ab, der dich nach Norden führt. Lasse zuerst Tawn Timble hinter dir, dann Glymwode, welches dicht am Wald gelegen ist. Schlage sodann die Richtung zum Wamble-Pfad ein, der geradewegs auf die Thripsey-Wiese führt. Trage Sorge dafür, daß du um Mittag dort ankommst, aber niemals bei Nacht – aus einer Reihe von Gründen. Stell dich an den Rand der Wiese, und sprich dreimal meinen Namen; dann werde ich kommen. Sollte Unfug wider dich begangen werden, rufe laut aus: ›Behelligt mich nicht, ich stehe unter dem Schutz des Elfengesetzes!‹«
    Madouc schlug hoffnungsvoll vor: »Vielleicht wäre es bequemer, wenn ich dich mittels der Grasflöte riefe.«
    »Bequemer für dich vielleicht, jedoch nicht unbedingt für mich.« Twisk trat vor und küßte Madouc auf die Stirn. Dann trat sie lächelnd zurück. »Ich war nachlässig, aber das ist nun einmal meine Natur, und du darfst nichts Besseres von mir erwarten.«
    Sprach's und war verschwunden. Madouc stand allein auf der Lichtung, ein Kribbeln auf der Stirn. Sie schaute auf die Stelle, an der Twisk gestanden hatte, dann wandte sie sich um und ging ebenfalls davon.
     

4
    Madouc kehrte auf demselben Weg zurück, den sie gekommen war. In der Schafhürde fand sie Tyfer und Pymfyds Braunen an einen Pfosten gebunden vor. Sie bestieg Tyfer und ritt den Pfad hinunter zur Alten Straße, den Braunen an seinem Zaumzeug mit sich führend.
    Während sie dahinritt, spähte sie aufmerksam nach links und nach rechts, aber Pymfyd war nirgends zu sehen, weder lebendig noch tot. Die Umstände bereiteten Madouc sowohl Angst als auch Verwirrung. Wenn Pymfyd am Leben war, warum hatte er dann so schlaff und still im Dreck gelegen? Und wenn er tot war, warum sollte er dann weggehen?
    Mit wachsamen Blicken nach rechts und nach links überquerte Madouc die Alte Straße und kam so auf den Fanship-Weg. Sie ritt weiter nach Süden und erreichte zu gehöriger Zeit Sarris. In trübsinniger Stimmung brachte sie die Pferde zu den Ställen, und hier endlich löste sich das Rätsel um Pymfyds Verschwinden. Der da untröstlich neben dem Misthaufen kauerte, war kein anderer als Pymfyd selbst.
    Als er Madouc erblickte, sprang er auf. »Endlich befindet Ihr es für nötig, Euch zu zeigen!« schrie er. »Warum habt Ihr so lange gebummelt?«
    Madouc erwiderte würdevoll: »Ich wurde von Ereignissen aufgehalten, die außerhalb meiner Kontrolle lagen.«
    »Alles schön und gut!« grollte Pymfyd. »Unterdessen sitze ich hier auf glühenden Kohlen! Wenn König Casmir vor Eurer Rückkunft zurückgekehrt wäre, würde ich jetzt in einem dunklen Verlies schmachten!«
    »Deine Sorgen scheinen viel weniger mir als deiner eigenen Person zu gelten«, sagte Madouc beleidigt.
    »Gar nicht! Ich stellte mehrere Vermutungen bezüglich Eures wahrscheinlichen Schicksals an, die mich allesamt wenig ermutigten. Was genau widerfuhr Euch?«
    Madouc sah keine Notwendigkeit, den vollen Umfang ihrer Abenteuer wiederzugeben. »Die Strolche jagten mich tief in den Wald hinein. Nachdem ich ihnen entwischt war, ritt ich in einem großen Bogen zur Alten Straße zurück und von dort aus heim. Das ist im großen und ganzen das, was passiert ist.« Sie stieg von Tyfer und betrachtete Pymfyd von Kopf bis Fuß. »Du scheinst bei hinlänglich guter Gesundheit zu sein. Ich befürchtete schon, du seiest tot, nach all den grausamen Schlägen, die die Schufte dir zufügten.«
    »Hah!« rief Pymfyd verachtungsvoll aus. »So leicht bin ich nicht einzuschüchtern! Mein Schädel ist hart und dick!«
    »Insgesamt und alles in allem genommen kann an deinem Betragen nicht gemäkelt werden«, sagte Madouc. »Du hast dich brav und nach besten Kräften geschlagen.«
    »Wohl wahr! Allerdings bin ich kein Narr! Als ich sah, wie die Dinge liefen, stellte ich mich tot.«
    »Hast du Prellungen? Bist du zu Schaden gekommen?«
    »Ich kann nicht verhehlen, daß ich hier und da Pein verspüre. Mein Kopf brummt und dröhnt wie eine große Glocke!«
    »Komm her zu mir, Pymfyd! Ich werde versuchen, dein Leid zu lindern.«
    Mißtrauisch frug Pymfyd: »Was

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