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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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uns.
    »Was gibt’s, Hawkeye?« fragte mein Vater.
    »Es geht um den Elch. Er hat Luftröhrenkrebs. Wenn nicht ein Wunder geschieht, wird er bald und qualvoll sterben.«
    Mutter unterbrach das einsetzende Schweigen. »Kannst du ihm helfen, Hawkeye?«
    »Kaum, Ma.«
    »Er ist schon seit langem krank. Ich habe es dir gesagt.«
    »Ich weiß, aber warum ist er denn nicht zu mir gekommen?«
    »Du bist ein schwer erreichbarer Mann geworden, Boy. Die Leute haben Hemmungen, dich aufzusuchen.«
    »Weil sie dumm sind. Aber Jonas Lord hätte vernünftiger sein müssen.«
    »Vielleicht haben wir aus Crabapple Cove den Eindruck, daß du nicht mehr so zu uns gehörst wie früher«, sagte Benjy. »Aber wegen des Elchs brauchst du dir keinen Vorwurf zu machen. Martha und ich und deine Mutter haben ihm dauernd zugeredet. Aber er wollte nicht zu dir kommen. Er hat gewußt, daß er krank ist, aber er wollte es sich nicht eingestehen. Jetzt geht es ihm so schlecht, daß er nicht länger den Kopf in den Sand stecken kann. Ich weiß, daß du dein Bestes für ihn tun wirst.«
    Ich fuhr heim, goß mir einen Schnaps ein, zog mich in mein Arbeitszimmer zurück und überlegte. Ich schlug in meinen Fachzeitschriften nach und las jede ernst zu nehmende Abhandlung über Luftröhrenkrebs, die in den letzten fünf Jahren veröffentlicht worden war. Ich brauchte nicht lange zu lesen. Es gab wenig Material darüber.
    Mary brachte mir einen kalten Hummer und einen Krug Kaffee und stellte keine Fragen. Nachdem ich mit dem Lesen, dem Hummer und dem Kaffee fertig war, rief ich Maxie Neville in New York an.
    »Wer spricht, bitte?« fragte seine Sekretärin.
    »Schenken Sie sich das Getue und geben Sie mir den Chef.«
    »Es ist der Muschelpflücker«, hörte ich sie sagen.
    Der berühmte Chirurg kam an den Apparat. »Heia, Boy. Was gibt’s Neues in der Provinz?«
    »Ich brauche Hilfe«, sagte ich.
    »Okay. Schießen Sie los.«
    »Was tut man bei einem Trachialkarzinom?«
    Die Antwort ließ etwas auf sich warten. »Hände weg. Da gibt es keine Hilfe. Eine bittere Sache. Mehr ist dazu nicht zu sagen.«
    »Genau, was ich mir selbst dachte. Würden Sie den Fall übernehmen?«
    »Wenn Ihnen daran liegt. Erzählen Sie mir mehr darüber.«
    »Max, Sie erinnern sich an Elch Lord, den wir besuchten, als Sie in Crabapple Cove waren? Den Riesen auf der Insel. Er ist der Patient.«
    Wieder entstand eine Pause. »Junge, da sind Sie wirklich nicht zu beneiden. Tun Sie, was Sie für richtig halten, aber ich will Ihnen etwas sagen.«
    »Und zwar?«
    »Den nimmt Ihnen keiner ab. Der Elch wird weder nach Boston noch New York oder sonstwohin fahren wollen. Gesund kann er nur mehr durch ein Wunder werden, und das kann durch Sie genausogut wie durch einen anderen Chirurgen geschehen.«
    Dann gab er mir noch einige Ratschläge. Als er auflegte, hatte ich mich damit abgefunden, daß der Elch und ich bis zum bitteren Ende aneinandergekettet waren.
    Martha Lord trat ein.
    »Jonas und ich haben alles besprochen, Hawkeye«, sagte sie. »Er will nicht wegfahren. Du sollst ihn behandeln.«
    Sie sah aus, als würde sie gleich weinen.
    »Ich werde für ihn tun, was ich kann, Martha. Aber es wird nicht reichen.«
    »Mehr als du kann keiner für ihn tun, Hawkeye. Das weiß ich.«
    Martha und Mary tranken Kaffee, und ich wanderte in die warme, mondhelle Frühlingsnacht hinaus. Etwa vierzig Meter hinter meinem Haus liegt eine kleine Bucht. Im Mai wandern die Lachse in die Buchten, die sich nur bei Flut füllen. Dorthin ging ich, um zu sehen, ob die Fische schon da waren, aber das Wasser stand zu nieder. Ich legte mich also ans Ufer, blickte zum Mond auf und stellte chirurgische Überlegungen an. Wir mußten eine rechtsseitige radikale Halsoperation durchführen und den Kehlkopf sowie den erkrankten Teil der Luftröhre entfernen. Ob es glückte oder nicht, versuchen mußten wir es.
    Am nächsten Tag besprach ich den Fall mit Joe Berry, dem neuen Hals–Nasen– und Ohrenarzt, der mir zu helfen versprach. Me Lay Marston und sein Narkoseteam gaben mir einige brauchbare Anregungen. Wir setzten die Blutbank in Kenntnis, daß wir vermutlich große Mengen Blutkonserven brauchen würden, und dann teilten wir den Elch für Montag früh zur Operation ein.
    Ich setzte mich zum Elch und sagte ihm, wie es stand. Während ich sprach, sah er mich mit seinem sanften Lächeln an. Seine großen Augen waren unergründlich. Ich vermochte nicht, in ihnen zu lesen, und ich wollte es auch gar nicht.
    Das

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