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Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth

Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth

Titel: Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Björn in die
Dunkelheit.
    Keine Antwort…
    »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?« fuhr er
fort.
    Es schien so. Wieder keine Antwort. Der andere stieß nur
hörbar die Luft durch die Nase.
    Da knackte es. »Ich hab’s!« rief Antonia, das Licht
flammte auf.
    Björn sah den Fisch, der zwischen seinen Händen
zappelte. Es war ein älterer Mann mit einer Warze neben dem
rechten Nasenflügel.
    Dunkle, flinke Augen musterten Björn Hellmark. Der Mann war
völlig verstört und aufgeregt.
    »Ich hoffe, ich hab’ keinen Fehler gemacht«,
bemerkte Björn. »Das ist doch hoffentlich nicht dein Onkel
Hans?« Er ließ den alten, zitternden Mann los, da er
nichts zu befürchten brauchte. Dieser Mann war alles andere als
ein gefährlicher Gegner.
    Björn wußte jedoch, daß es nicht Leibold war. Den
hatte er kennengelernt. Die Erfahrungen und Kenntnisse, die er mit
seinem Doppelkörper machte, registrierte er in seinem
Bewußtsein und verarbeitete sie.
    »Wie kommt denn der hierher?« wunderte Antonia sich. Mit
drei schnellen Schritten stand sie neben ihrem Begleiter. »Was
wollen Sie?« fragte sie den Fremden.
    »Ich bin ein Freund… von Herrn Leibold.« Der
Schmächtige blickte auf Antonia, ließ seinen Blick
über deren üppige Formen streichen und richtete seine Augen
dann wieder auf Hellmark.
    »Schön, das mag ja sein«, entgegnete das
Mädchen. »Aber das ist noch lange kein Grund, daß Sie
in seiner Wohnung Versteck spielen und die Sicherung
herausdrehen…«
    »Ich habe nicht… ich meine… ich wollte nicht«,
er druckste herum und schien nicht recht zu wissen, wie er sich aus
dieser für ihn offensichtlich peinlichen Situation herauswinden
sollte.
    Er klebte noch immer mit dem Rücken an der Wand.
    Antonia riß die Augen auf. »Mir geht ein Licht
auf«, kam es plötzlich über ihre Lippen. »Sie
wußten, daß ich hierherkommen würde, nicht
wahr?« wandte sie sich an den Alten.
    »Ich… ja«, sagte er dann schnell.
    »Alter Lustmolch.«
    »Sie dürfen das nicht falsch verstehen, Fräulein
Antonia. Ich darf hier ein und aus gehen. Ich habe sogar die
Wohnungsschlüssel, hier…« Er griff schnell in seine
Hosentasche und zog einen Schlüssel heraus.
    »Und was wollten Sie hier?« Björn schaltete sich
ein. Der andere versuchte sich herauszuwinden und glaubte
überzeugend zu wirken. Aber das war er keinesfalls. Hellmark
hinterging man so schnell nicht. Da mußte einer schon mit ganz
anderen schauspielerischen Qualitäten aufwarten.
    »Etwas holen«, lautete die Antwort.
    »Und was?«
    »Das geht Sie nichts an! Das ist meine – und Leibolds
Sache.«
    »Und Sie glauben, daß wir Ihnen die Geschichte
abnehmen? Der Schlüssel kann nachgemacht sein. Das ist eine
Seite des Falles. Die zweite ist die Sache mit dem Licht. Warum haben
Sie die Sicherung herausgedreht?«
    Dafür fand der andere keine Erklärung.
    Er stand noch immer so verkrümmt vor der Wand, wie Hellmark
ihn losgelassen hatte. Den einen Arm hielt er gegen die Seite
gepreßt.
    »Was haben Sie denn da?« fragte Björn. Und ehe der
andere sich versah, zog er ihm blitzschnell den Arm weg.
    Es raschelte. Etwas fiel zu Boden. Ein Aktenhefter, aus dem
engbeschriftetes Papier rutschte.
    »Ich glaube, wir rufen doch die Polizei«, sagte
Björn.
    »Nicht die Polizei, bitte!«
    »Sie haben gestohlen. Sie wollten dies aus der Wohnung
mitnehmen. Wir sind Ihnen in die Quere gekommen.« Hellmarks
Kombinationen waren hieb- und stichfest. »Antonia kommt
wahrscheinlich sonst später nach Hause, vielleicht ist Ihnen
auch entgangen, daß Samstag ist, und Sie waren sich Ihrer Sache
sehr sicher, niemand in der Wohnung anzutreffen.«
    »Nein, ich weiß, daß heute Samstag ist, gerade
deshalb…« Er hielt schnell inne und zuckte zusammen, als
hätte er schon zuviel gesagt.
    »Sie fühlten sich sicher. Da hörten Sie Schritte
auf der Treppe«, fuhr Björn unbeirrt fort und
rekonstruierte wie ein Kriminalkommissar den Ablauf des Geschehens,
wie er ihn sich vorstellte. »Rechtzeitig noch merkten Sie,
daß sich diese Schritte der Wohnungstür Leibolds
näherten. Sie fanden noch Zeit genug, die Sicherung
herauszudrehen. Was Sie hier in der Wohnung gesucht haben, hatten Sie
gefunden. Jetzt mußten Sie nur noch schnell verschwinden. Sie
dachten, daß Antonia käme. In der dunklen Ecke harrten Sie
der Dinge, die da kommen sollten. Sie rechneten damit, daß das
Mädchen im Dunkeln zum Sicherungskasten mußte. Dazu
mußte sie praktisch zum anderen Ende des Korridors. Dies
wäre Zeit

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