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Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth

Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth

Titel: Macabros 011: Im Leichen-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Hotel bringen. Hier
hatte er ein Zimmer gemietet.
    Das suchte erjetzt auf. Er zog sich aus, duschte, rasierte sich
und nahm dann als erster Gast an diesem Morgen sein
Frühstück ein.
    In der Garage stand ein orangefarbener Lamborghini, mit dem er
nach Grafenau gekommen war. Den Wagen hatte er in der letzten Nacht
stehenlassen, da der Alkoholspiegel in seinem Blut sicher höher
gewesen war, als die Polizei erlaubt hätte.
    Björn fuhr zum Polizeirevier. Es war immer besonders
schwierig für ihn, zu den maßgebenden Herren vorgelassen
zu werden. Er konnte keine Empfehlungen vorweisen. Er war Björn
Hellmark, ein Mann mit einem besonderen Schicksal und einem
besonderen Wissen. Aber das konnte er niemand unter die Nase
reiben.
    Es kam jetzt darauf an, die Polizeibehörden so schnell wie
möglich auf das Geschehen in Kumberg aufmerksam zu machen.
    Vielleicht lag auch schon eine Meldung vor. Doch das würde
sich sicher schnell in Erfahrung bringen lassen.
    Björn parkte seinen Lamborghini neben einem Polizeifahrzeug.
Mit federnden Schritten lief er die breiten Stufen empor und trat
wenig später durch die Tür. Aus der Presse wußte er,
wer den Fall bearbeitete.
    Kommissar Gerlich war für die Sache mit dem Leichenraub
zuständig. Doch Gerlich war noch nicht im Haus. Die Abteilung
war dennoch besetzt, mit einem jungen, sympathischen Beamten, den
Björn kurz entschlossen ansprach.
    Hellmark lag daran, die Polizeikräfte zu aktivieren, um zu
verhindern, daß durch das Geschehen in der letzten Nacht, das
zweifelsohne erst der Auftakt zu einem weitaus schlimmeren Geschehen
war, Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen wurden.
    Für ihn, der mit außergewöhnlichen Dingen vertraut
war, der eine Antenne für diese Dinge hatte, stand fest,
daß der große Sturm noch bevorstand.
    Hellmark gab sich als Schriftsteller aus, der sich für
okkulte Phänomene und ungewöhnliche Ereignisse
interessierte und ein Buch davon zusammenzustellen gedachte.
    Das wirkte. Damit ließ sich etwas anfangen. Seine charmante
und kluge Art zu plaudern, waren ein weiteres Plus, daß man ihn
anhörte.
    Hellmark wollte gern Näheres über den Leichenraub
erfahren und wissen, ob neue Faktoren hinzugekommen waren, ob es
schon Spuren gab, die auf einen bestimmten Täter hinwiesen.
Dabei hätte er zum gegenwärtigen Zeitpunkt seinem
Gesprächspartner selbst mehr sagen können als der ihm. Aber
damit hätte Björn sich verdächtig gemacht. Das konnte
er sich nicht leisten. Er mußte vorsichtig
manövrieren.
    Es kam ihm im Augenblick nur darauf an, hier im Revier anwesend zu
sein, wenn der Anruf kam.
    Von diesem Anruf wußte der junge Beamte noch nichts. Er
konnte nicht ahnen, daß in diesem Moment dreißig
Kilometer weiter ein Mann, der Hellmark aufs Haar glich, von einer
Telefonzelle aus die nächste Polizeidienststelle anrief. Und die
saß in Grafenau. In Kumberg gab es keine Station.
    Kurz darauf wurde der junge Beamte mit der Zentrale verbunden. Er
erfuhr, daß ein anonymer Anrufer sich gemeldet und von mehreren
aufgebrochenen Gräbern auf dem Dorffriedhof in Kumberg berichtet
hätte.
    »Na, Sie haben vielleicht ein Glück«, sagte Geruchs
Assistent.
    »Glück, wieso?« fragte Hellmark verwundert, dabei
wußte er genau, was los war.
    Das Spiel geriet in Bewegung.
    »In Kumberg wurden Gräber aufgebrochen. Das ist doch was
für Sie. Darum müssen wir uns kümmern. Wenn Sie
mitkommen, eine Bitte: Behalten Sie’s noch für sich. Die
Entscheidung liegt bei Gerlich, ob er was frei gibt. Aber Material
läßt er Sie sicher sammeln.« Der Assistent
informierte seinen Vorgesetzten von der neuen Situation, und
Kommissar Gerlich war innerhalb von zehn Minuten im Revier.
    Björn lernte ihn als einen wortkargen, ernsten Mann kennen.
Er trug das Haar kurz geschnitten, sein ganzes Wesen hatte irgendwie
einen militärischen Anstrich.
    »Schön, dann sehen wir uns den Friedhof mal an.
Muß nur noch schnell zu Hause anrufen, daß ich zum
Mittagessen nicht komme.«
    Björn Hellmark hatte durch seinen Anruf als Macabros den
Stein ins Rollen gebracht. Er löste seinen Doppelkörper
umgehend wieder auf, um seine Kräfte nicht unnötig zu
strapazieren. Bevor die Kolonne losfuhr, traf ein zweiter Anruf ein.
Diesmal von einem Bewohner Kumbergs. Der Bauer Mayer meldete der
Polizei, daß es in der Nacht im Haus des Ehepaars Koller
offenbar zu einem Überfall gekommen sei.
    Alois Koller war verschwunden, Fenster und Türen waren mit
Gewalt eingedrückt, und Martha Koller war

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