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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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auch darum bemühen, mit dem
Vater von Erika Paller ins Gespräch zu kommen. Und vor allem
auch mit Dr. K.«
    »Du weißt immer mehr als ein Sterblicher. Wer ist Dr.
K?«
    »Dr. Bernd Kessler lautet sein voller Name.«
    »Danke.«
    »Und noch etwas.«
    »Ja?«
    »Wirf auch mal einen Blick in das Wochenendhaus. Es
dürfte nicht schaden.«
    »Du erschöpfst dich in Andeutungen. Du weißt doch
sicherlich mehr. Was ist mit Mandragora?«
    »Das mußt du selbst herausfinden.«
    »Ein ganz kleiner Tip, Al.«
    »Ich weiß nichts, mein Junge.« So nannte er
Hellmark manchmal. Björn schloß daraus, daß Al
Nafuur, dessen Stimme er nun kannte und den er nie gesehen hatte, ein
älterer Mann sein mußte.
    »Ich glaube, du willst mir nicht mehr sagen.«
    »Ich kann nicht, Björn.«
    »Ist Mandragora mit Molochos, dem Dämonenfürsten,
gleichzusetzen?«
    »Der Weg führte über Erika Pallers Vater und Dr.
Kessler. Mehr kann ich nicht sagen. Höchstens noch eines: die
Adresse von Ferdinand Paller. Dann brauchst du nicht lange zu
suchen.«
    Er lauschte in sich und merkte sich Straße und Hausnummer.
»Da du gerade dabei bist, vielleicht kannst du mir auch gleich
die Anschrift von Nicole nennen, alter Hellseher. Das erspart mir
eine diesbezügliche Frage. Nicole, das ist die mit den kleineren
Ohren, für die du eine Schwäche hast.«
    »Ich habe dich jetzt geistig geohrfeigt.«
    »Davon habe ich nichts gespürt, Al.«
    »Kümmere dich selbst um Nicoles Adresse, Björn!
Hoffentlich nennt sie dir die falsche.«
    »Und wenn nicht?«
    »Ich werd’ Carminia einen Tip geben, Freundchen. Sie
soll dir mehr auf die Finger gucken. Ich werde dafür sorgen,
daß eine eventuelle Frankreich-Reise nicht solo stattfinden
wird. Hattest du nicht vor, in diesem Monat noch dein Ferienhaus an
der französischen Mittelmeerküste zu inspizieren, um
für die Sommermonate klar Schiff zu machen? Diese Reise wolltest
du allein machen und Carminia später abholen. Das Haus liegt in
der Nähe eines FKK-Geländes, nicht wahr? Laß Nicole
und Brigitte das Mädchen mit den großen Ohren, aus dem
Spiel. Carminia ist schneller da, als du denkst…«
    Aus. Die fremden Gedanken verstummten. Al Nafuur hatte sich
zurückgezogen. Keine der beiden Französinnen, die mit ihm
am Tisch gesessen hatten, konnte etwas von der inhaltreichen
geistigen Unterredung merken.
    Unkompliziert führte er das Gespräch mit den beiden
Französinnen weiter. In dem kurzen Beisammensein erfuhr er,
daß sie Modistinnen waren, seit langer Zeit miteinander
befreundet und in Paris, ganz in der Nähe von Moulin Rouge eine
Boutique betrieben. Sie entwarfen eigene Modelle für junge Leute
und waren in Berlin und Frankfurt gewesen, wo sie Zweigstellen ihrer
Boutiquen zu errichten gedachten.
    Als er sich zwanzig Minuten später von ihnen verabschiedete,
hatte er eine Einladung in der Tasche. Nicole und Brigitte winkten
ihm von der Sperre aus zu, als wären sie schon seit Jahren
miteinander befreundet.
    »Was für ein Mann«, murmelte Nicole. »So einem
begegnet man nicht jeden Tag.« Ihre dunklen Augen schimmerten.
»Das war der Richtige, mit dem man Paris auf den Kopf stellen
könnte.«
    »Schade«, schaltete Brigitte sich ein. Sie warf etwas
den Kopf zurück und ihr volles Haar fiel leicht und locker
über ihre Schultern. So große Ohren, wie Al Nafuur
monierte, hatte sie gar nicht. Sie war ausgesprochen apart, etwas
Katzenartiges haftete ihr an.
    »Wieso schade?«
    »Daß es nur den einen gibt. Manchmal wünscht man
sich, es gäbe von so einer Sorte gleich zwei. Ich fürchte,
wir beide geraten in Streit, wenn er nach Paris kommt. Eine
müßte auf ihn verzichten.«
     
    *
     
    Björn war kurz nach der Mittagspause im Kommissariat.
    Anton Merlin empfing ihn unmittelbar nach seiner Ankunft. Der
Kommissar war Anfang fünfzig. Er war untersetzt und sprach ein
breites Frankfurterisch. Er sah so aus, wie man sich einen braven und
treuen Familienvater vorstellte und Hellmark konnte sich gut
vorstellen, daß Merlin eine geschickte Art hatte, mit
Verbrechern umzugehen. In der Tat konnte Merlin stolz darauf sein,
daß bei ihm die Verhöre am schnellsten gingen und er die
klarsten Vernehmungen vorweisen konnte, wenn es hart auf hart ging.
Seine Art, Menschen zu führen, spürte auch Björn nach
den ersten Worten und er konnte sich vorstellen, daß
Untersuchungshäftlinge manches sagten, was sie gar nicht sagen
wollten. Aber Merlin wirkte sympathisch, man hatte das Gefühl,
sein Herz bei ihm ausschütten zu

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