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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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injiziert. Dies alles hat er
inzwischen gestanden. Es sieht so aus, als ob er seine Tat
rückgängig machen möchte. Aber es kann ihm nicht mehr
gelingen. Das Gift war stärker. Erika Paller ist tot.«
    »Aber könnte es nicht so sein, wie K. behauptet,
daß er den Versuch überwachte?«
    »Könnte, ist aber unwahrscheinlich.«
    »Alles dreht sich im Kreis. Es ist sehr schwierig«,
bemerkte Björn nachdenklich.
    »Ja, leicht ist unsere Arbeit keineswegs, da haben Sie
recht.«
    Björn ging auf Merlin zu. »Wir sehen die Angelegenheit
grundverschieden. Schade, daß ich Sie nicht überzeugen
konnte.«
    »Nein, das konnten Sie nicht. Da müßte ich schon
einige sehr wohlbegründete Prinzipien aufgeben.«
    »In welcher Zelle ist Dr. Kessler eigentlich
untergebracht?« fragte Hellmark unvermittelt.
    »In der dreiundzwanzig. Warum wollen Sie das wissen? Ich sehe
keinen Grund, weshalb Sie mit ihm sprechen sollten und
schließlich…« Da stutzte er. Plötzlich fiel es
ihm auf. »Kessler –, wie kommen Sie auf diesen Namen? Er
ist doch nicht ein einziges Mal gefallen. Woher haben Sie Ihre
Information?«
    Merlin war nicht leicht aus der Fassung zu bringen. Aber die
Erwähnung des Namens verblüffte ihn.
    »Es ist das gleiche wie mit Mandragora, Kommissar«,
sagte Björn leise. »Ich kann es Ihnen nicht erklären.
Es ist einfach so.«
     
    *
     
    Das Gewitter hatte die Stadt noch nicht erreicht. Es war
schwül. Der Schweiß stand Björn auf der Stirn, als er
die Straße entlang ging und einer von vielen Passanten war, der
mit der Masse über die Zebrastreifen geschoben wurde.
    Das dunkle Gebäude lag in der Nähe von
Geschäftshäusern und Gastwirtschaften.
    Zelle Nummer dreiundzwanzig, ging es Hellmark durch den Kopf. Er
blickte zu dem Backsteingebäude empor. Vergitterte Fenster.
    Da fing es an zu regnen. Björn suchte die kleine Wirtschaft
auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf.
    Er nahm einen Platz unmittelbar neben dem Fenster ein.
Draußen klatschte der Regen mit Macht herunter. Im Nu war die
Straße leergefegt. Der Wind pfiff, die Scheinwerfer der
vorbeifahrenden Wagen spiegelten sich im regennassen Asphalt.
Gurgelnd lief das Wasser in die Gullys. Über Frankfurt entlud
sich ein Wolkenbruch.
    Björn bestellte ein Bier und blickte hinüber zu dem
Untersuchungsgefängnis, in dem Dr. Kessler einsaß.
    Zelle Nummer dreiundzwanzig. Er konzentrierte sich.
     
    *
     
    Dr. Bernd Kessler stand an dem kleinen vergitterten Fenster und
Starrte hinunter in den düsteren Hof. Die Wolkendecke hing tief
herab. Im Nu war aus dem Mittag Abend geworden.
    Der Regen schlug gegen Fenster und Außenwand. Drunten im Hof
bildeten sich große Seen.
    Kessler hatte das Fenster leicht angelehnt. Der frische Wind
spielte auf seinem Gesicht, das sich heiß anfühlte, als
hätte er Fieber.
    Warten, hämmerte es in ihm, immer nur warten. Aber das Warten
brachte ihn der Freiheit nicht näher. Mit jeder Minute, die
verrann, mit jeder Stunde würden sie mehr gegen ihn
zusammentragen, weil alles zu unwahrscheinlich schien, was er
versucht hatte, ihnen zu erklären. Er glaubte fast selbst nicht
daran. Es mußte ja alles so kommen, wie er es in den fiebernden
Minuten nach dem Eintritt ihres Todes geahnt hatte. Alles würde
an ihm hängenbleiben.
    »Dr. Kessler«, sagte da eine Stimme hinter ihm.
    Er zuckte zusammen und wirbelte herum.
    »Aber…« Zu mehr war er im Moment nicht
fähig.
    Er befand sich nicht mehr allein in seiner Zelle. Er war so in
Gedanken versunken gewesen, daß er nicht einmal gehört
hatte, daß die Tür aufgeschlossen worden war.
    »Sie brauchen nicht zu erschrecken.« Der blonde Mann
lächelte ermutigend.
    »Wie kommen Sie hier herein? Wer sind Sie?«
    »Ich beantworte Ihnen gern alle Ihre Fragen. Aber bitte:
seien Sie leise. Es ist nicht unbedingt notwendig, daß man uns
hört. Das würde zu einem Wirbel führen. Ich bin nicht
auf ganz legalem Weg hier reingekommen. Mein Name ist Björn
Hellmark.«
    »Aber wie kommen Sie hier herein?«
    Kessler gewann seine Fassung wieder. Ein Blitz zuckte über
den Himmel. Hellmarks Gesicht leuchtete grellweiß im
Widerschein. Er wirkte wie ein Gespenst. Lautlos wie ein Gespenst war
er ja auch in der Zelle aufgetaucht.
    »Nehmen Sie an, ich könnte durch die Wand gehen! Anders
läßt es sich nicht erklären. Angst ist
unbegründet. Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen. Ich hoffe,
daß ich das kann – wenn ich Ihre Geschichte
kenne.«
    Kessler schluckte. Fing es schon wieder an? Er wurde

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