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Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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können.
    »Bitte, nehmen Sie Platz«, deutet der Kommissar auf
einen der bereitstellenden Stühle. »Sie hatte mich
angerufen, wegen dem Doktor und Sie meinten, etwas zur
Aufklärung beitragen zu können. Was wissen Sie?«
    »Wissen ist zuviel gesagt, Kommissar. Es sind Vermutungen,
Überlegungen. In der Aussage von Dr. K. ist der Name Mandragora
gefallen. Ich bin überzeugt, daß Dr. K. sich diese
Geschichte nicht aus den Fingern gesogen hat. Mandragora gibt es
wirklich.«
    Merlins Brille war etwas nach vorn auf seine Nase gerutscht. Er
musterte sein Gegenüber über die Brillengläser hinweg
mit klugen Augen. »Na wunderbar, Herr Hellmark. Dann können
Sie uns wirklich weiterhelfen. Sie kennen also diese –
Mandragora? Wie sieht sie denn aus, wo wohnt sie?«
    Björn wußte sehr gut, wie schwierig seine Situation
war. Wie schnell konnte man sich lächerlich machen mit
Behauptungen, die man nicht beweisen konnte. Er konnte
schließlich nicht erwarten, daß Merlin an Geister und
Dämonen glaubte. Er hatte schließlich nie eine Begegnung
mit ihnen gehabt. Aber Björn Hellmark wußte, daß es
sie gab. Er hatte sie schon mehr als einmal gesehen und wußte
auch, daß mehr Dinge und Mächte hinter der sichtbaren
Umwelt existierten, als menschliches Begriffsvermögen sich
vorstellen konnte.
    Björn ging sehr behutsam zu Werke. Zunächst versuchte
er, dem Kommissar die Lage darzulegen, wie er sie sah. Merlin
hörte aufmerksam zu. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel.
    »Schön«, sagte er schließlich, als Björn
geendet hatte. »Sie glauben also, daß etwas
Übernatürliches geschehen und der Verdächtigte in eine
Situation geraten ist, für die er nichts kann. Das ist eine
Theorie. Einen stichhaltigen Beweis haben Sie dafür
nicht.«
    »Den möchte ich gern erbringen«, entgegnete
Björn sofort. »Geben Sie mir die Möglichkeit, einige
Worte mit dem Inhaftierten zu sprechen. Ich bin sicher, etwas zu
erfahren, das Sie weiterbringen wird.«
    Um Merlins Lippen zuckte ein Lächeln. »Sie sehen
eigentlich ganz vernünftig aus«, sagte er. »Aber das,
was Sie da von sich gegeben haben, ist gelinde gesagt – etwas
komisch. Wir reden vollkommen aneinander vorbei. Ich hatte geglaubt,
von Ihnen einen verwertbaren Hinweis zu erhalten. Aber das ist leider
nicht der Fall.« Merlin erhob sich. »Tut mir leid, ich sehe
keinen Grund, daß wir das Gespräch fortsetzen.«
    Das war ein glatter Hinausschmiß. Björn hatte etwas
Ähnliches erwartet.
    Es zeigte sich wieder einmal, daß er von einem
Außenstehenden keine Hilfe erwarten konnte. Er war ein
Einzelgänger. Es war unmöglich, seine Mission jemanden
darzulegen, der, wie man so schön sagte, mit beiden Beinen fest
im Leben stand. Auch Hellmark stand mit beiden Beinen fest im Leben,
war sachlich, kein Spinner, kein weltfremder Sonderling. Er
wußte genau, was er wollte, doch seine Umwelt erkannte nicht
das, was er erkennen konnte. So kam es immer wieder zu
Mißverständnissen, die unter Umständen tragische
Folgen haben konnte.
    »Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen, Herr
Hellmark.« Merlin zuckte die Schultern. »Leider war’s
nix. Tut mir leid.«
    Hellmark war nicht der Typ, der sich leicht abwimmeln ließ.
»Aber vielleicht täte es noch, die Lage von K. zu
überprüfen. Eins nämlich ist sicher: Er kann die Sache
mit Mandragora nicht erfunden haben. Vielleicht sollte man die
Unterlagen Erika Pallers genauer unter die Lupe nehmen, die
Tonbandaufnahmen, die sie gemacht hat. Erika Paller hatte Kontakt zu
einem außerirdischen Geschöpf.«
    »So sieht es aus, ja.« Obwohl Hellmark provozieren
wollte, um Merlin zu einer Stellungnahme zu zwingen, blieb der
Kommissar gelassen. Er schien seinen Besucher nicht für ganz
voll zu nehmen. »Wenn Sie glauben, wir würden hier
nachlässig vorgehen, dann sind Sie auf dem Holzweg, Herr
Hellmark. Ich kenne sehr genau meine Kompetenzen. Es ist eine
Selbstverständlichkeit für mich, alles zu tun, um Schuld
oder Unschuld dieses Mannes durch meine polizeilichen Ermittlungen zu
beweisen. Ich mache es mir nicht leicht. Aber es spricht immer mehr
dafür, daß K. einen Selbstmord vorgetäuscht hat. Er
hat sich zu sehr in Widersprüche verwickelt, als daß wir
diese Selbstmordversion – die mir anfangs gar nicht so
unmöglich vorkam – noch glauben könnten. Wir haben
K’s Fingerabdrücke an der Leiche gefunden, einen Einstich,
wir haben ein Mittel in den Adern festgestellt, das herz- und
kreislaufanregend wirkt. Dr. K. hatte es

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