Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst

Titel: Macabros 013: Mandragora - Herrin der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
lebhaft an
die Vision erinnert, die er kurz nach Verlassen des Wochenendhauses
Erikas in deren Treibhaus gehabt hatte.
    Auch da glaubte er, Dinge zu sehen, die schließlich nicht
vorhanden gewesen waren.
    »Wie wollen Sie mir helfen?« fragte er leise.
    Ein Donnerschlag ließ die Scheiben erzittern. Das Gewitter
war jetzt genau über der City.
    »Erzählen Sie mir alles von Erika Pallers Experimenten!
Lassen Sie mich auf alle Fälle auch wissen, was sie im einzelnen
auf Band gesprochen hat, zum Beispiel über Mandragora. Versuchen
Sie sich an alles zu erinnern! Ich weiß nicht, ob es
Geheimverstecke im Wochenendhaus gibt, die die Polizei nicht kennt,
wo vielleicht noch Informationsmaterial liegen könnte. Das von
der Polizei sichergestellte jedenfalls ist für mich –
vorerst – nicht zugänglich. Merlin hat keinen Grund, mir
Einblick zu gewähren. Das macht meine Mission schwierig. Ich
möchte Ihnen helfen. Ich bin sicher, daß alles richtig
ist, was Sie angegeben haben. Aber reine Vermutungen nützen
niemanden. Wir müssen es beweisen.«
    Hellmark gelang es, Kessler dazu zu bringen, ihm den ganzen
Vorfall in allen Einzelheiten zu schildern. Besonders interessiert
zeigte er sich an der Vision im Treibhaus. Er ließ sie sich
zweimal schildern.
    Vergebens versuchte er zu erkennen, wie dies mit dem
rätselhaften Tod Erika Pallers zusammenhängen konnte. Wie
konnte Kessler sie dort kniend vor dem Mandragora-Strauch erblickt
haben, da sie doch schon längst tot war? Diese Frage
beschäftigte ihn. Das Ereignis zeigte ihm, daß er einem
ungewöhnlichen Geschehen auf der Spur war.
    Mandragora war für ihn immer noch nur ein Name. Er
mußte wie ein Kriminalbeamter kombinieren und Vergleiche
anstellen.
    Er mußte mit und gleichzeitig gegen die Polizei arbeiten. Es
war klar, daß Kommissar Merlin anders denken mußte als
Björn Hellmark. Aber Björn wußte auch, daß
Merlin unter ganz anderen Voraussetzungen arbeiten mußte als
er.
    Kessler gewann zusehends Zutrauen zu seinem mysteriösen
Besucher.
    Anfangs noch reserviert, ging er immer mehr aus sich heraus. Er
konnte es jedoch nicht unterlassen, mehr als einmal einen Blick zur
Tür zu werfen, um festzustellen, daß sie wirklich
verschlossen war.
    »Ich werde Sie hier herausholen, so bald es möglich
ist«, versprach Björn. »Wenn Merlin einsieht,
daß…« Er unterbrach sich. Schritte näherten sich
in dem kahlen Korridor des Untersuchungsgefängnisses.
    Der mysteriöse Besucher war mit zwei Schritten an der
Tür.
    »Sauwetter«, hörte er eine Stimme fluchen. Er
erkannte sie sofort. Das war Merlin. »Aber ich mußte mal
herkommen. Möchte mal einen Blick in den Käfig des seltenen
Vogels werfen.«
    »Aber Herr Kommissar«, verwahrte sich eine näselnde
Stimme. »Bei uns passiert doch nix. Da is doch alles in Ordnung.
Hawe Se Angst, daß er net mer do sein könnt?«
    »Nur eine Inspektion, Schöller.«
    Jetzt waren die Schritte vor der Tür.
    Kessler hielt den Atem an, als der Fremde, der sich ihm mit
Hellmark vorgestellt hatte, zwei Schritte zurückging, als
draußen die Klappe vor dem Guckloch zurückgeschoben
wurde.
    Hellmark stand nun genau im Blickfeld von Merlin und lächelte
provozierend.
    »Schöller!« hörte er die aufgeregte Stimme.
Das Auge hinter dem Guckloch verschwand. »Die Schlüssel,
schnell!«
    Sie wurden ins Schloß gestoßen und umgedreht.
    Kesslers Augen weiteten sich und entsetzt blickte er auf Hellmark.
»Um Gottes willen«, entfuhr es ihm. »Verschwinden Sie!
Wenn man Sie hier sieht, dann…«
    Da flog die Tür auf.
    Kommissar Anton Merlin stand auf der Schwelle. Sein Unterkiefer
klappte herab.
     
    *
     
    »Hellmark?!« ächzte er, als würde man ihm die
Kehle zusammenpressen. »Schöller! Nehmen Sie den Mann
sofort fest!«
    Wie ein Schatten kam der Gefängniswärter hinter dem
breitschultrigen Kriminalkommissar hervor.
    »Festnehmen…? Ich…« Schöller blickte sich
irritiert um.
    Aus Merlins Mund kam ein Stöhnen.
    »Hellmark!«
    Da war nichts mehr.
    Merlin stolperte in die Zelle. Narrte ihn ein Spuk? Gehetzt
blickte er sich ungläubig um.
    Wo war Hellmark? Eben hatte er doch noch vor ihm gestanden.
    »Zelle durchsuchen, Kessler! Sie bleiben, wo Sie sind.«
Merlin hatte so etwas noch nie erlebt.
    Sie durchsuchten die Zelle. Da gab es nur eine kritische Stelle:
das Bett. Es war der einzige Platz, wo Hellmark sich hätte
verstecken können. Aber niemand hatte ihn dort
unterschlüpfen sehen.
    Es war schon eine verrückte Situation.
    Eben noch

Weitere Kostenlose Bücher