Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 014: Knochensaat

Macabros 014: Knochensaat

Titel: Macabros 014: Knochensaat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
gelegen war, herauszufinden,
was in der Niederschrift echt und was erfunden war.
    Es gelang ihm, sowohl Thury als auch Forster neugierig zu machen.
Seine Fähigkeit zu überzeugen und die richtigen Worte auch
für schwierige Dinge zu finden, kam ihm zugute.
    Er gab zu verstehen, daß er für die Anreisekosten und
überhaupt für alle Kosten aufkäme, die mit der
überstürzten Expedition in Zusammenhang standen.
    Professor Thury, der Erfahrung in der Zusammenstellung solcher
Expeditionen hatte, wurde beauftragt, die wichtigsten Dinge zu
ordnen. Die notwendigen Nahrungsmittel, Medikamente und
Ausrüstungsgegenstände sollte dieser Mann besorgen, der
nicht zum ersten Mal im Dschungel von Yukatan gewesen war.
    Thury hielt das Ganze natürlich für einen schlechten
Scherz. Telefonisch ließ sich viel Unsinn anrichten. Doch
Hellmark veranlaßte einen Anwalt in den Staaten, den er
persönlich kannte, Thury persönlich die Richtigkeit der
Vorschläge zu bestätigen, damit der Professor und Alan
Forster nicht annahmen, das alles sei nur ein schlechter Witz.
    Hellmark lud beide Herren umgehend in sein Haus ein. Zu der
Aussprache kam es bereits zwanzig Stunden später.
    Hellmark drängte auf äußerste Eile. Und da Thury
und Forster nun sicher waren, daß alles seine Richtigkeit
hatte, begriffen sie auch das Tempo, das der Millionär
forcierte.
    Es ging darum, eine Gefahr im Keim zu ersticken.
    Von dem sagenhaften Aztekentempel war eine Saat ausgestreut
worden, die noch schlimme Folgen haben konnte.
    Immer wieder fiel in den ersten Vorgesprächen im Kaminzimmer
des Luxusbungalows der Name James Owen, der den Aztekentempel
ausfindig gemacht hatte und sofort fündig geworden war. Er war
davongekommen, ohne allerdings auch nur ein Körnchen Gold mit
nach Hause zu bringen.
    Sein Begleiter Ernest Tragon hatte den Tod gefunden, inmitten der
legendären Goldkammer.
    Das alles Klang wie ein Märchen, und doch zweifelten die
beiden Besucher nicht mehr daran, daß jedes Wort stimmte, das
Owen in sein Tagebuch schrieb.
    Besonders Thury wußte viele Beispiele dafür
anzuführen, daß zur Zeit der großen
Auseinandersetzungen zwischen den Stadtkönigen der Mayas, Inkas
und der zahlreichen Aztekenstämme, die in das Land eingefallen
waren, viele Ortschaften und Tempelstädte zugrunde gingen, deren
Name kein Geschichtsbuch mehr kennt.
    »Die Wahrscheinlichkeit, daß es dieses Cholpec einst
gab, ist groß. Selbst wenn es dort kein Gramm Gold zu finden
gibt, würde die Reise sich schon allein wegen des Tempelortes
lohnen«, war Thurys Ansicht. Er war ein ruhiger, kräftig
gebauter Mann, den man eher für einen Handwerker halten konnte
als für einen Wissenschaftler. Er war vierundfünfzig Jahre
alt, und seine Gesichtshaut war vom vielen Aufenthalt in der
heißen Sonne gegerbt, so daß Runzeln und Falten in
Höhe des Mundes und der Augen tief eingegraben wirkten.
    Hellmark sprach auch seine Vermutungen über die Knochensaat
aus und kam nicht umhin, von dem Erlebnis zu sprechen, das er selbst
gehabt hatte, als er in die Wohnung der Mistress Owen eindrang, um
dem Reporter zu Hilfe zu eilen.
    Phil Andersons Zustand war noch immer bedenklich. Er war nach der
Operation nur kurz aufgewacht, und seitdem lag er wieder in
Bewußtlosigkeit und mußte durch Tropfinfusionen
ernährt werden.
    Vor dem Eintreffen seiner Gäste, die von Carminia Brado
aufmerksam und zuvorkommend bedient wurden, hatte Hellmark seinen
Doppelkörper noch mal ausgesandt.
    Er war als Macabros in das Hospital von Southampton eingedrungen
und hatte das Gespräch mit Dr. Hiller gesucht.
    Der junge Arzt war an der Begegnung sehr interessiert gewesen. In
der Tat hatte sich herausgestellt, daß die Warnung des
Telefonanrufers vor eventuellen unerwarteten Problemen mit den
Kranken berechtigt war.
    Dorothy Aigens hatten ihren ersten Tobsuchtanfall erlitten. Es war
gut, daß die drei Patienten gesondert untergebracht waren.
Niemand vermochte zu sagen, was sich ereignet hätte, wären
sie zu diesem Zeitpunkt noch zusammen gewesen.
    Dorothy Aigens hatte ihre Puppen und Stofftiere übel
zugerichtet. Die Köpfe waren abgerissen und die Bäuche
aufgeschlitzt. Sie hatte ihre Zahnbürste genommen und die
Füllung herausgestochert.
    Das Mädchen war nur noch ein Skelett. Nach menschlichem
Ermessen müßte Dorothy längst tot sein. Sie hatte
keine Organe mehr, keine Haut, kein Blut. Aber sie bewegte sich und
schien alles mitzubekommen, was um sie herum vorging.
    Sie nahm keine Nahrung und keine

Weitere Kostenlose Bücher